Goldpreis-Rally stockt: Risikoappetit kehrt zurück während Fed-Sitzung naht

Die Finanzmärkte zeigten sich in der vergangenen Nacht überraschend robust, während frisches Kapital vor den anstehenden Zentralbankentscheidungen in die Märkte floss. Besonders bemerkenswert ist diese Entwicklung angesichts der jüngsten Eskalation zwischen Israel und dem Iran, die seit dem 7. Oktober 2023 ihre Stellvertreterkriege führen und nun direkt aufeinanderprallen.

Nahost-Konflikt: Märkte zeigen erstaunliche Gelassenheit

Israel griff vergangenen Donnerstag iranische Atomanlagen an - ein Schritt, der angeblich nur wenige Tage vor der Fertigstellung einer iranischen Atombombe erfolgte. Die Marktreaktion folgte einem bekannten Muster: Nach einer kurzen Risk-off-Phase erholten sich die Aktienindizes rasch, ähnlich wie bereits im August 2024. Trotz des Abfeuerns von über 700 ballistischen Raketen und bedauerlichen zivilen Opfern blieb der Schaden begrenzt.

Die Märkte scheinen gelernt zu haben, dass der Iran zwar lautstark droht, aber selten substanziellen Schaden anrichtet. Diese Einschätzung spiegelt sich in den globalen Indizes wider, die durchweg um 0,70 Prozent oder mehr zulegten. Rohstoffe, die zunächst durch Kriegs- und Lieferängste unter Druck gerieten, stabilisierten sich wieder.

Gold verliert an Glanz - vorerst

Der Goldpreis bildete auf Tagessicht ein sogenanntes "Tweezer Top"-Kerzenmuster aus und scheiterte daran, die wichtige Widerstandszone zwischen 3.470 und 3.500 US-Dollar zu erreichen. Die verbesserte Marktstimmung bremste die Rally des Edelmetalls aus und deutet auf eine Konsolidierung hin. Der 20-Tage-Durchschnitt liegt mit 3.339 US-Dollar noch etwa 60 Dollar unter dem aktuellen Niveau.

Auf dem Vier-Stunden-Chart handelt Gold derzeit um die Pivot-Zone bei 3.400 US-Dollar, während der RSI in den neutralen Bereich zurückkehrt. Der 20-Perioden-Durchschnitt fungiert als Unterstützung und verhindert einen weiteren Abstieg. Wichtige Widerstandsniveaus liegen bei 3.450 und 3.420 US-Dollar, während Unterstützungen bei 3.380 und 3.365 US-Dollar zu finden sind.

Fed-Sitzung rückt in den Fokus

Nach einem gescheiterten Ausbruchsversuch über 3.450 US-Dollar korrigierte Gold um etwa 60 Dollar. Der Verkaufsdruck beschleunigte sich in der letzten Stunde, wobei die gleitenden Durchschnitte nun als Widerstände fungieren. Die Korrektur pausiert derzeit im Bereich zwischen 3.375 und 3.390 US-Dollar.

Die Märkte richten ihre Aufmerksamkeit nun auf die FOMC-Sitzung am Mittwoch. Die Erwartungen an die Geldpolitik der Federal Reserve könnten kurzfristig die Richtung für Gold vorgeben - ein Umfeld, in dem physisches Gold als Vermögensschutz wieder verstärkt in den Fokus rücken könnte.

Warum physisches Gold gerade jetzt?

Die aktuelle Marktlage unterstreicht einmal mehr die Bedeutung von physischem Gold als Stabilitätsanker im Portfolio. Während Papiermärkte von geopolitischen Spannungen und Zentralbankentscheidungen hin- und hergerissen werden, bietet physisches Gold einen greifbaren Werterhalt. Die Geschichte zeigt: In Zeiten erhöhter Unsicherheit - sei es durch militärische Konflikte oder geldpolitische Experimente - bewährt sich Gold als krisenfester Vermögenswert.

Die Tatsache, dass die Märkte trotz eskalierender Spannungen im Nahen Osten zur Tagesordnung übergehen, mag kurzfristig beruhigend wirken. Doch sollte man sich nicht täuschen lassen: Die zugrundeliegenden Risiken bleiben bestehen. Ein diversifiziertes Portfolio mit einer soliden Beimischung physischer Edelmetalle erscheint in diesem Umfeld als vernünftige Strategie zur Vermögenssicherung.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine eigenen Recherchen durchführen und ist für seine Anlageentscheidungen selbst verantwortlich. Die hier dargestellten Informationen entsprechen der Meinung unserer Redaktion basierend auf den uns vorliegenden Informationen.