
Dublin brennt: Wenn der Rechtsstaat vor dem Mob kapituliert
Was sich am Dienstagabend in den Straßen Dublins abspielte, war keine spontane Empörung besorgter Bürger – es war das vorhersehbare Resultat einer Politik, die ihre eigenen Kinder nicht mehr schützen kann. Ein zehnjähriges Mädchen, das eigentlich unter dem besonderen Schutz der Behörden stand, wurde mutmaßlich von einem 26-jährigen Asylbewerber sexuell missbraucht. Ein Mann, der nach vorliegenden Berichten längst hätte ausgewiesen werden sollen.
Der Funke, der das Pulverfass entzündete
Rund tausend Menschen versammelten sich vor einem Hotel in Saggart, das als Unterkunft für Asylsuchende dient. Was folgte, waren Szenen, die man eher aus gescheiterten Staaten kennt: Brennende Polizeiwagen, Laserattacken auf Polizeihubschrauber, verletzte Beamte. Polizeikommissar Justin Kelly sprach von einem „Mob" – eine Bezeichnung, die normalerweise für Randalierer reserviert ist, nicht für besorgte Bürger.
Die Regierung reagierte, wie sie es immer tut: mit Verurteilungen der Gewalt, mit Dank an die Einsatzkräfte, mit dem Versprechen von Untersuchungen. Premierminister Micheal Martin kritisierte die „gewalttätigen Unruhen" – kein Wort darüber, was diese Unruhen ausgelöst hatte. Justizminister Jim O'Callaghan forderte einen „detaillierten Bericht" über das Asylverfahren des mutmaßlichen Täters an. Als ob ein weiterer Bericht das Vertrauen der Bürger zurückgewinnen könnte.
Ein System, das seine Schwächsten im Stich lässt
Das eigentliche Drama liegt in den Details: Das missbrauchte Kind befand sich in staatlicher Obhut. Der Staat, der es schützen sollte, versagte auf ganzer Linie. Der mutmaßliche Täter hätte das Land längst verlassen haben sollen – stattdessen bewegte er sich frei in einem System, das offenbar nicht mehr funktioniert.
„Die Polizei zufolge wurden die Proteste von verschiedenen Gruppen in Onlinenetzwerken organisiert, die Hass und Gewalt schüren"
So lautet die offizielle Lesart. Doch wer schürt wirklich den Hass? Sind es die Menschen, die auf die Straße gehen, weil sie ihre Kinder nicht mehr sicher wähnen? Oder ist es eine Politik, die systematisch die Sorgen und Ängste ihrer Bürger ignoriert?
Das Versagen hat System
Was in Dublin geschah, ist kein Einzelfall. In ganz Irland und Großbritannien verschärft sich die Stimmung gegen eine Einwanderungspolitik, die außer Kontrolle geraten scheint. Hotels, die zu Asylunterkünften umfunktioniert werden, sind regelmäßig Schauplatz von Protesten. Die Politik reagiert darauf mit dem immer gleichen Muster: Verurteilung der Proteste, Ignorieren der Ursachen.
Die Regierung ordnete nun eine Untersuchung als „dringliche Angelegenheit" an. Wieder einmal soll untersucht werden, was schiefgelaufen ist. Wieder einmal werden Berichte geschrieben, Kommissionen eingesetzt, Verantwortlichkeiten hin und her geschoben. Währenddessen leiden die wahren Opfer: Ein zehnjähriges Mädchen, dessen Leben für immer gezeichnet sein wird. Eine Gesellschaft, die das Vertrauen in ihre Institutionen verliert.
Die Spirale der Eskalation
Sechs Festnahmen, ein verletzter Polizist, brennende Fahrzeuge – das sind die sichtbaren Folgen einer Politik, die ihre Bürger nicht mehr mitnimmt. Die unsichtbaren Folgen sind weitaus gravierender: Eine Gesellschaft, die sich spaltet. Ein Rechtsstaat, der seine Glaubwürdigkeit verliert. Bürger, die das Gefühl haben, nur noch mit Gewalt Gehör zu finden.
Es ist höchste Zeit, dass die Politik aufwacht. Nicht die Menschen, die protestieren, sind das Problem. Das Problem ist eine Einwanderungspolitik, die weder die Sicherheit der eigenen Bürger gewährleisten kann, noch den Asylsuchenden gerecht wird. Ein System, das Kriminelle nicht abschiebt, aber gleichzeitig unfähig ist, die Schwächsten zu schützen.
Was in Dublin geschah, war ein Warnschuss. Die Frage ist nur: Wie viele Warnschüsse braucht es noch, bis die Politik endlich handelt? Wie viele Kinder müssen noch zu Opfern werden, bevor man eingesteht, dass die aktuelle Politik gescheitert ist? Die Antwort darauf wird zeigen, ob Irland – und ganz Europa – noch zu retten ist, oder ob wir weiter in eine Spirale aus Gewalt und Gegengewalt abgleiten.
Diese Meinung entspricht nicht nur der Einschätzung unserer Redaktion, sondern spiegelt die wachsende Frustration eines Großteils der europäischen Bevölkerung wider, die sich von ihrer eigenen Politik im Stich gelassen fühlt.
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