
Wenn Zensur sich selbst entlarvt: Londons Justiz verbietet Banksys Kritik an der Justiz
Die Ironie könnte kaum beißender sein: Ein Kunstwerk, das die Unterdrückung der Meinungsfreiheit anprangert, wird von genau jenen Kräften zensiert, die es kritisiert. Was sich wie eine Satire aus George Orwells "1984" liest, ist bittere Realität im Großbritannien des Jahres 2025. Die Londoner Polizei hat ein neues Wandgemälde des mysteriösen Straßenkünstlers Banksy nicht nur mit schwarzen Planen und Metallwänden verhüllt, sondern will es nun komplett von der Fassade der Königlichen Gerichtshöfe entfernen lassen.
Ein Richter als Henker der Meinungsfreiheit
Das Werk zeigt einen Richter in traditioneller Robe und Allongeperücke, der drohend über einem am Boden liegenden Demonstranten steht - bereit zum tödlichen Schlag. Der Protestierende hält ein blutüberströmtes, unbeschriftetes Schild in die Höhe. Die Symbolik ist so eindeutig wie verstörend: Die Justiz als brutaler Unterdrücker friedlicher Meinungsäußerung.
Banksy selbst veröffentlichte das Bild am Montag in den sozialen Medien mit der doppeldeutigen Unterschrift "Royal Courts of Justice" - was sowohl die offizielle Bezeichnung des Gerichtsgebäudes ist als auch als bitterer Kommentar zur "königlichen Gerechtigkeit" verstanden werden kann.
Der Kontext macht die Zensur noch grotesker
Nur zwei Tage vor Banksys künstlerischer Intervention hatte die britische Polizei einen Protestzug gegen das Verbot der "Palestine Action" aufgelöst und dabei sage und schreibe 900 Teilnehmer festgenommen. Die verbotene propalästinensische Gruppierung hatte zuvor in eine Militärbasis eingebrochen und zwei Flugzeuge der Royal Air Force mit roter Farbe besprüht.
"Wenn wir in einem Konflikt zwischen den Mächtigen und den Machtlosen die Hände waschen, stehen wir an der Seite der Mächtigen. Wir bleiben nicht neutral"
Diese Worte stammen von einem früheren Banksy-Werk in Gaza vom März 2025. Sie zeigen, dass der Künstler durchaus Position bezieht - allerdings offenbar nicht die, welche die britische Justiz gerne sähe.
Großbritanniens schleichender Weg in den Überwachungsstaat
Was sich in London abspielt, ist nur die Spitze eines beunruhigenden Eisbergs. Die britische Justiz gerät zunehmend in die Kritik, weil sie mit zweierlei Maß misst. Während propalästinensische Aktivisten zu Hunderten verhaftet werden, geht man gleichzeitig gegen migrations- und gesellschaftskritische Stimmen vor.
Erst vergangene Woche nahm die Polizei den irischen Drehbuchautor Graham Linehan fest - sein Vergehen? Er hatte auf der Plattform X über Proteste für Transsexuellen-Anliegen gespottet. Ein neues Netzwerksicherheitsgesetz schränkt zudem die Berichterstattung über migrationskritische Proteste ein. Die rechten Oppositionsparteien warnen bereits vor einer systematischen Unterdrückung unliebsamer Meinungen.
Die Selbstentlarvung der Zensoren
Indem die Behörden Banksys Werk zensieren, bestätigen sie unfreiwillig genau die Kritik, die das Gemälde ausdrückt. Sie werden selbst zu den Richtern, die mit brachialer Gewalt gegen freie Meinungsäußerung vorgehen. Die Anzeige wegen "Sachbeschädigung" wirkt dabei wie ein schlechter Witz - als ob die wahre Beschädigung nicht vielmehr an den demokratischen Grundwerten stattfände.
Was bleibt, ist die bittere Erkenntnis, dass Großbritannien sich immer weiter von seinen liberalen Traditionen entfernt. Ein Land, das einst stolz auf seine Redefreiheit war, verkommt zu einem Staat, in dem kritische Kunst mit Metallwänden verhüllt und Satiriker verhaftet werden. Banksy hat mit seinem Werk einen Nerv getroffen - und die Reaktion der Behörden beweist, wie recht er hatte.
Die Frage, die sich jeder freiheitsliebende Bürger stellen muss: Wenn selbst ein Wandgemälde als zu gefährlich für die öffentliche Ordnung gilt, wie weit sind wir dann noch von einer echten Diktatur entfernt?
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