
Wenn die Sonne aufs Hirn scheint: Schwimmmeister-Chef relativiert sexuelle Übergriffe in Freibädern
Die Aussagen des Bundesverbands Deutscher Schwimmmeister (BDS) zu den jüngsten sexuellen Übergriffen in einem hessischen Freibad sorgen für Kopfschütteln. BDS-Präsident Peter Harzheim macht allen Ernstes das Wetter für die Taten verantwortlich: „Bei einem solch heißen Wetter steigt bei vielen der Testosteronspiegel und es kommt zu Ausfällen. Viele Leute geraten außer Kontrolle, weil die Sonne ihnen aufs Hirn scheint."
Diese bemerkenswerte Erklärung lieferte Harzheim als Reaktion auf die schweren sexuellen Übergriffe im Barbarossabad in Gelnhausen, wo vier Syrer im Alter zwischen 18 und 28 Jahren neun Mädchen zwischen 11 und 17 Jahren belästigt haben sollen. Die Täter hätten ihre Opfer „am ganzen Körper angefasst" - an Brust, Oberschenkeln, Füßen, Kopf und Haaren. Als Gruppe agierend, ließen sie trotz mehrfacher Aufforderung nicht von den Mädchen ab.
Personalmangel statt Täterherkunft im Fokus
Statt die offensichtlichen Probleme beim Namen zu nennen, lenkt Harzheim lieber auf Nebenschauplätze ab. Das eigentliche Problem sei der Personalmangel in den Bädern: „Die Fachkräfte werden weniger, dadurch besteht die Gefahr, dass wir nicht mehr alles im Auge haben und entsprechend einschreiten können." Eine erstaunliche Prioritätensetzung angesichts der Schwere der Vorfälle.
Noch bemerkenswerter wird es, wenn Harzheim vor einer „Überreaktion" warnt. Man müsse „vernünftig und sachlich" reagieren. Als ob die Empörung über sexuelle Übergriffe an Minderjährigen eine Überreaktion wäre! Seine Empfehlung beschränkt sich darauf, die betroffenen Mädchen in einen separaten Raum zu bringen und die Polizei zu informieren, wo es „Beamtinnen gibt, die auf die Probleme der weiblichen Opfer deutlich besser eingehen können".
Bürgermeister schlägt in dieselbe Kerbe
Der Gelnhausener Bürgermeister Christian Litzinger (CDU) zeigt sich nicht weniger realitätsfern. Auch er macht die hohen Temperaturen verantwortlich: „Es ist natürlich immer, bei hohen Temperaturen, ja, liegen auch die Gemüter manchmal blank." Seine Lösung? Das Personal noch weiter „sensibilisieren". Als ob mangelnde Sensibilisierung das Problem wäre, wenn erwachsene Männer minderjährige Mädchen begrapschen.
Diese Verharmlosungsstrategie folgt einem bekannten Muster: Statt die tatsächlichen Ursachen zu benennen, werden Nebelkerzen gezündet. Wetter, Personalmangel, fehlende Sensibilisierung - alles wird bemüht, nur um nicht über den Elefanten im Raum sprechen zu müssen. Die Tatsache, dass es sich bei den Tätern um vier Syrer handelt, wird zur Nebensächlichkeit degradiert.
Ein Muster, das sich wiederholt
Dabei sind sexuelle Übergriffe in Freibädern längst kein Einzelfall mehr. Jahr für Jahr häufen sich die Meldungen, und auffällig oft haben die Täter einen Migrationshintergrund. Doch statt diese unbequeme Wahrheit anzusprechen und entsprechende Konsequenzen zu ziehen, übt sich die politische Klasse in Relativierung und Beschwichtigung.
Die Opfer - in diesem Fall minderjährige Mädchen - werden mit ihrem Trauma alleingelassen. Ihre Sicherheit und ihr Wohlbefinden scheinen weniger wichtig zu sein als die politische Korrektheit. Wenn selbst der Chef des Schwimmmeisterverbands meint, bei Hitze sei mit solchen „Ausfällen" zu rechnen, dann läuft in diesem Land etwas gewaltig schief.
Zeit für klare Worte und konsequentes Handeln
Es ist höchste Zeit, dass wir aufhören, die Realität schönzureden. Sexuelle Übergriffe sind keine Wetterphänomene und auch keine Folge von Personalmangel. Sie sind Straftaten, die konsequent verfolgt und bestraft werden müssen. Und wenn sich zeigt, dass bestimmte Tätergruppen überproportional vertreten sind, dann muss auch das benannt und angegangen werden.
Die deutsche Gesellschaft hat ein Recht auf Sicherheit - besonders unsere Kinder. Freibäder müssen wieder zu Orten werden, an denen Familien unbeschwert ihre Freizeit verbringen können, ohne Angst vor Übergriffen haben zu müssen. Dafür braucht es keine weiteren „Sensibilisierungen", sondern klare Regeln, konsequente Durchsetzung und eine ehrliche Debatte über die Ursachen.
Solange Verantwortliche wie Harzheim und Litzinger jedoch lieber das Wetter verantwortlich machen, statt Ross und Reiter zu nennen, wird sich nichts ändern. Die Leidtragenden sind am Ende immer die Schwächsten unserer Gesellschaft - in diesem Fall neun traumatisierte Mädchen, deren Sommertag im Freibad zum Albtraum wurde. Sie verdienen mehr als lahme Ausreden und politisch korrekte Floskeln. Sie verdienen Schutz und Gerechtigkeit.
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