Die Hyperinflation in der Weimarer Republik
Im Jahr 1924 kam es nach einer desaströsen Hyperinflation zur Währungsreform. Kinder bauten sich Türme mit Geldbündeln, für ein Brot karrte man Geld mit Schubkarren zum Bäcker. Die Reichsmark ermöglichte die wirtschaftliche Erholung, die sogenannten „goldenen 1920er Jahre“ führten zu einer positiven Stimmung und Wohlstand. Die Jahre nach dem Ersten Weltkrieg führten durch Schuldenberge und Reparationszahlungen zur Hyperinflation der Weimarer Republik.
Im Jahr 1922 vollzog sich innerhalb eines halben Jahres ein Wandel von einer Inflation zu einer Hyperinflation. Die Geldmenge wurde ausgeweitet, da 80 Prozent der Staatsausgaben mit neu geschaffenem Geld beglichen wurden. Die Bevölkerung war bestrebt, das Geld so schnell wie möglich wieder loszuwerden und in Waren zu tauschen, da die Kaufkraft des Geldes am nächsten Tag bereits erheblich gesunken war. Die Hyperinflation konnte lediglich durch die Einführung der Reichsmark gestoppt werden. Bis zum Jahr 1929 hatte die Weltwirtschaftskrise fatale Folgen für Deutschland, die sich in Form eines Unglücks in Amerika manifestierten.
Die Hyperinflation in der Weimarer Republik: Schulden und keine Rohstoffe
Wie sehr die Politik im Allgemeinen und die Geldpolitik im Besonderen über Krieg und Frieden entscheiden, lässt sich am besten an der Entwicklung der Hyperinflation in der Weimarer Republik zeigen. Man sieht einfach, dass Geld und Geldwert eng mit Wohlstand und Freiheit verbunden sind. Es ist das Ergebnis von Entscheidungen und kein Naturgesetz einer äußeren Macht, sondern von Menschen gemacht.
Auch Inflation und Hyperinflation sind Folgen von Entscheidungen. Die Geschichte des Geldes lehrt uns diesen finanziellen Determinismus. Inflation und Hyperinflation sind die Folgen des gleichen Handelns. Die Weimarer Republik und die Entwicklung vom Ende des 1. Weltkrieges 1918 bis zur Währungsreform 1924 sind ein Paradebeispiel. Dieses Beispiel aus der Vergangenheit zeigt, wie eine Hyperinflation entsteht und warum sie heute wieder möglich ist. Nicht unbedingt, aber möglich.
Eine Hyperinflation beginnt klein als unscheinbare Inflation und rollt dann wie ein Tsunami über alles, was Geld ist und keinen eigenen Wert hat. Es ist eine Inflation, bei der die Geldmenge in kurzer Zeit explodiert. Sie ist wie eine Droge, der viele Staaten und Regierungen verfallen. Ein bisschen mehr Geld drucken, für einen guten Zweck, um eine Krise zu lösen, um Schulden zu bezahlen. Und plötzlich ist man in einer Situation, in der es kein Zurück mehr gibt.
So war es in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg in der Weimarer Republik. Reparationszahlungen in Höhe von 132 Milliarden Goldmark waren fällig und die Wirtschaftsleistung lag am Boden. Ob die Forderung überhaupt bezahlbar gewesen wäre, gilt heute als umstritten. Der berühmte Ökonom Keynes verließ die britische Verhandlungsdelegation, weil er die Forderungen für überzogen hielt.
Russland verzichtete gänzlich auf Reparationszahlungen aus Deutschland und nahm ohne Absprache mit den anderen Siegermächten diplomatische Beziehungen auf.
Die durch die Reparationszahlungen verursachten massiven Schulden führten in Deutschland zu einer inflationären Geldpolitik. Dies resultierte in einer Ruhrbesetzung durch Frankreich, welche Deutschland von seinen Rohstoffen abschneiden sollte. Anstatt sich wirtschaftlich zu erholen, druckte Deutschland mehr Geld. Dies führte zu einer Geldentwertung, die zwischen Juni 1922 und Dezember 1922 ein ungeahntes Ausmaß annahm. Die Geldmenge vervielfachte sich.
Im Kontext einer Hyperinflation erfolgt eine exponentielle Steigerung der Preise. Infolge einer signifikanten Erhöhung der Geldmenge kommt es zu einer exponentiellen Steigerung der Preise für Waren, sodass Geld seinen Wert als Tauschmittel für Waren verliert. In der Konsequenz werden die Geldscheine als Papiermaterial verwendet und verlieren ihre Funktion als Tauschmittel gegen Waren. In der Regel wird eine Hyperinflation von einer Währungsreform gefolgt, die mit politischen Reformen einhergeht und den Weg zu einer Marktwirtschaft ebnet.
Die Einführung der Rentenmark und der nachfolgenden Reichsmark im Jahr 1924 sowie die Gewährung von Krediten durch amerikanische Banken führten zu einer Stabilisierung der Währung und dem Ende der Hyperinflation. In der Folge etablierte sich eine Phase des Aufschwungs und des Wohlstands. Die Etablierung der neuen Währung markierte den Beginn der sogenannten „Goldenen 20er”, einer Periode der wirtschaftlichen Erholung Deutschlands. Das öffentliche Leben erfuhr eine Revitalisierung, die sich in den Straßen, Cafés und Theatern manifestierte. Das neue Lebensgefühl währte jedoch nur kurz.
Im Jahr 1929 führte der Zusammenbruch der Börse in den USA zur Weltwirtschaftskrise, wodurch die Kredite an Deutschland fällig wurden. Um die Entwicklungen von Schulden zu Hyperinflation besser zu verstehen, ist es hilfreich, die Anfänge und Gründe hierfür genauer zu betrachten.
Dadurch können mögliche Hyperinflationen bereits in der Anfangsphase erkannt werden. Dies ist insbesondere relevant, da das Spiel aus Politik zu Gelddrucken zu einem Anstieg der Geldmenge führen kann, bis es kein Zurück mehr gibt. In einer Zeit, in der das Vertrauen in Regierungen und Zentralbanken schwindet, bleibt Gold die ewige Konstante. Unsere Goldmünzen stehen für bewährte Werte und dauerhafte Vermögenssicherung – ein sicherer Hafen in unsicheren Zeiten.
Der Versailler Vertrag und die Reparationszahlungen an Deutschland
Am 18. Juni 1919 schlossen Frankreich, Amerika, Großbritannien und andere Alliierte mit dem Deutschen Reich den Versailler Vertrag. Darin erkannte das Deutsche Reich die alleinige Kriegsschuld an und verpflichtete sich zu Reparationszahlungen, die erst 1921 auf 132 Milliarden Goldmark festgelegt wurden. Die Goldmark war zu 33 Prozent mit Gold gedeckt. Eine Mark entsprach 0,358423 Gramm Feingold. Demnach entsprachen 132 Milliarden Mark etwa 46,2 Milliarden Gramm Gold, was durch 1000 geteilt 46,2 Millionen Tonnen Gold entspräche.
Diese Summe sollte Deutschland in 30 Jahren zurückzahlen, was viele Experten für unmöglich hielten. Selbst der Vertreter der englischen Delegation, Meynard Keynes, trat als Engländer von den Verhandlungen zurück.
Die innenpolitischen Probleme der schwachen Wirtschaft
Die Novemberrevolution beendete das Kaiserreich und führte zur Weimarer Republik. Auslöser war die Meuterei der Kriegsflotte, die trotz des bereits verlorenen Krieges noch in eine Schlacht gegen die Royal Navy gesendet werden sollte. Der definitive der Soldaten. Diese Revolution weitete sich auf das gesamte Land aus und führte zur Abdankung Kaiser Wilhelms II. sowie der genannten Wandlung in eine Republik.
Die schwache Wirtschaft und Inflation durch die Reichsbank in den Nachkriegsjahren von 1918 bis zur Währungsreform von 1924 waren geprägt von niedrigen Löhnen und hoher Arbeitslosigkeit. Menschen standen mit Schildern auf der Straße und boten ihre Arbeitskraft an.
Die deutsche Politik lehnte die hohen Zahlungen der Alliierten ab. Eine Verspätung von Holz- und Kohlelieferungen Ende 1922 führte zum Ruhrkampf. Die französische Besetzung des Ruhrgebiets stellte für die deutsche Wirtschaft den finalen Stolperstein dar. In der Konsequenz war die deutsche Wirtschaft am Boden.
Die Besetzung führte dazu, dass etwa 80 Prozent aller Staatsausgaben nicht durch Wirtschaftsleistung, sondern durch Gelddrucken finanziert wurden. In der Konsequenz nahm die Inflation Fahrt auf und es kam zur Hyperinflation. Im Jahr 1922 verlor die Währung vollständig ihren Wert, was zu einer deutlichen Reduzierung der Löhne führte. Dies resultierte in einer Währungsreform, bei der die Rentenmark und die Reichsmark durch die Reichsbank eingeführt wurden.
Frankreich stimmte dem Dawes-Plan auf Druck der USA und Großbritanniens zu. Dieser sah vor, dass Deutschland keine Zahlungsfristen mehr einzuhalten hatte und die Zahlung der Reparationszahlungen nach seinen Möglichkeiten vornehmen konnte. In der Konsequenz führte Deutschland eine Währungsreform zur Reichsmark durch und erhielt ausländische Kredite in Höhe von 24,576 Milliarden Reichsmark. Dies führte zu einer Erholung der deutschen Wirtschaft.
Die goldenen Zwanziger Jahre
Deutschland hat sich international Geld geliehen und damit die Wirtschaft angekurbelt. Aber es war nur geliehenes Geld, und es entstanden Schulden im Ausland bei den Kreditgebern. Denn das erwirtschaftete Geld ging als Reparationszahlung an die Siegermächte, die Kredite blieben bestehen.
Der Bevölkerung ging es gut, auf den Straßen pulsierte das Leben, Waren wurden produziert und man konnte sich wieder Kunst und Kultur widmen. In den Kaffeehäusern diskutierte man über Kunst und Wissenschaft, man lebte ein ausgelassenes Leben, Baker tanzte im Bananenrock heiß auf der Bühne, man ging ins Theater oder Kino und die Comedian Harmonists sangen von ihrem Kaktus, der sticht.
Doch alles war nur eine Illusion, alles war auf Pump finanziert, eine Blase war entstanden. Eine Blase, die in Amerika mit dem Börsenkrach 1929 zu platzen begann und in Deutschland die Musik verstummen ließ.
Der Börsencrash in Amerika 1929 brachte die Reparationszahlungen zurück
Im Young-Plan von 1929 wurde die Zahlungsfrist für die deutschen Reparationszahlungen von 30 auf 59 Jahre verlängert, zudem wurde die Kapitalsumme auf 36 Milliarden Goldmark reduziert. Die Kredite wurden von privaten Banken in den USA bereitgestellt, die Zahlungen erfolgten an die jeweiligen Regierungen. Dies führte zu einer weiteren Verschuldung Deutschlands, wodurch sich die Schuldenlast weiter erhöhte. Der entscheidende Unterschied zu den vorherigen Zahlungen besteht darin, dass 1929 in den USA ein großer Crash erfolgte.
Das Ende der Reparationszahlungen erfolgte erst im Jahr 1948, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Der amerikanische Präsident Hoover beabsichtigte im Jahr 1931 die Einführung eines Moratoriums der Schulden, jedoch bescheinigten der Layton-Bericht und der Beneduce-Bericht die Zahlungsunfähigkeit Deutschlands.
Im Vertrag von Lausanne einigte man sich auf eine Restzahlung von 31 Milliarden Goldmark, jedoch wurde dieser Vertrag von den Staaten nie ratifiziert. Tatsächlich wurden 1948 die deutschen Schuldverschreibungen in einer Feier in der Stadt Basel öffentlich verbrannt. Investieren Sie in Sicherheit und Stabilität in Zeiten von historischer Unsicherheit. Mit unseren hochwertigen Goldbarren setzen Sie auf eine bewährte Wertanlage, die auch in turbulenten Zeiten Bestand hat. Jetzt in verschiedenen Größen erhältlich!
Der Euro nimmt Fahrt auf
Die Hyperinflation von 1922 und 1923 zeigt, dass es politischer Grundlagen und Entscheidungen bedarf, damit Geld gedruckt wird und eine Hyperinflation entsteht.
Heute versucht die EZB wieder, Probleme durch Gelddrucken zu lösen. Die nächste Krise, das nächste Problem kommt und wieder greift man zum beliebten Mittel des Gelddruckens. Dabei kennt gerade Deutschland das Problem der Inflation und Hyperinflation aus der Weimarer Republik.
In Deutschland gab es immer die Angst vor Inflation und Hyperinflation. Deshalb war die Mark so wertstabil. Man hat alles getan, um eine starke Währung mit geringer Inflation zu haben. Und hat bis zur Einführung des Euro auf ausgeglichene Haushalte geachtet.
Das scheint der EZB nicht mehr wichtig zu sein. Wie sagte Draghi: “Whatever it takes”. Jedenfalls hat sich die Geldmenge in bedrückender Weise exponentiell vervielfacht.
Zeitweise wurden täglich 5,7 Milliarden gedruckt. In nur einem Monat waren das 171 Milliarden Euro frisches Geld. Mittlerweile hat die EZB eine Bilanzsumme von über 8 Billionen Euro. Welche Wirtschaftsleistung steht dem gegenüber? Deutschland als größter Nettozahler geht selbst auf dem Zahnfleisch und müsste seine Rekordsteuereinnahmen über 8 Jahre an die EZB überweisen. Und ein Ende des Gelddruckens und der Inflation ist nicht in Sicht.
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Inzwischen greift die Inflation um sich und jeder Bürger spürt sie im Portemonnaie. Die Vermögen beginnen zu schmelzen. Die Vermögenswerte beginnen immer weniger zu werden. Was hilft, ist der Schritt in Richtung Vermögenssicherung und da bieten sich Gold und Silber ganz allgemein an.
Denn das war schon immer das Mittel, eine Vollwährung oder eine goldgedeckte Währung, die früher oder später gegen die Inflation eingeführt wird und wieder zu stabilen Währungen verhilft. Aber bis dahin muss sich jeder selbst helfen und sein Vermögen vor dem Abschmelzen bewahren.
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