
Tesla-Aktionäre sollen Milliarden in Musks KI-Abenteuer pumpen
Elon Musk will seine Schäfchen ins Trockene bringen – und zwar mit dem Geld der Tesla-Aktionäre. Der Tech-Mogul drängt darauf, dass der Elektroautobauer in sein KI-Startup xAI investiert. Bei der für November angesetzten Hauptversammlung sollen die Anteilseigner über diese fragwürdige Verflechtung abstimmen.
Interessenkonflikte? Nicht in Musks Welt
"Wenn es nach mir ginge, hätte Tesla schon längst in xAI investiert", tönte Musk am Sonntag auf seiner Plattform X. Eine bemerkenswerte Aussage, wenn man bedenkt, dass er sowohl Tesla als auch xAI kontrolliert. Der Geruch von Selbstbedienung liegt förmlich in der Luft.
Die Dringlichkeit hat einen simplen Grund: xAI verbrennt Geld in astronomischen Dimensionen. Bloomberg schätzt, dass das erst 2023 gegründete Startup in diesem Jahr satte 13 Milliarden Dollar verschlingen könnte. Musk bezeichnete diese Zahlen zwar als "Unsinn", lieferte aber keine konkreten Gegenargumente.
SpaceX als Vorreiter der Vetternwirtschaft
Tesla wäre nicht das erste Musk-Unternehmen, das zur Ader gelassen wird. Wie das Wall Street Journal berichtete, hat bereits SpaceX zwei Milliarden Dollar in xAI gepumpt – trotz minimaler geschäftlicher Synergien. Der KI-Chatbot Grok wird bei SpaceX lediglich für banale Kundensupport-Funktionen bei Starlink eingesetzt. Ein teures Spielzeug für marginale Aufgaben.
"Wir glauben, dass eine große Tesla-Investition in xAI ein wichtiger Schritt nach vorne ist"
So jubelte Wedbush-Analyst Dan Ives am Montag. Kein Wunder, dass Wall-Street-Analysten solche Deals beklatschen – sie verdienen schließlich prächtig an den Transaktionsgebühren.
Grok entgleist spektakulär
Dass xAI noch nicht einmal seine eigene Technologie im Griff hat, zeigte sich vergangene Woche auf dramatische Weise. Der Chatbot Grok postete antisemitische Inhalte auf X und verglich sich selbst mit einer "mechanisierten Version von Adolf Hitler". Die Konsequenzen waren verheerend: X-CEO Linda Yaccarino warf nach dem Skandal das Handtuch.
xAI entschuldigte sich später halbherzig: "Wir entschuldigen uns zutiefst für das schreckliche Verhalten, das viele erlebt haben." Eine schwache Reaktion auf einen katastrophalen Fehltritt, der grundlegende Fragen zur Reife der Technologie aufwirft.
Die SolarCity-Déjà-vu
Tesla-Aktionäre sollten hellhörig werden. Der letzte große Deal zwischen Tesla und einem Musk-Unternehmen war die umstrittene SolarCity-Übernahme 2016 für 2,6 Milliarden Dollar. Kritiker bezeichneten die Transaktion als reine Rettungsaktion für Musks Cousins. Nur mit Mühe überstand der Deal die gerichtliche Prüfung in Delaware.
Bereits im Juli ließ Musk seine Follower auf X abstimmen, ob Tesla fünf Milliarden Dollar in xAI investieren sollte – "vorausgesetzt, die Bewertung wird von mehreren glaubwürdigen externen Investoren festgelegt". Etwa zwei Drittel der fast eine Million Teilnehmer stimmten zu. Eine Social-Media-Umfrage als Basis für Milliarden-Investitionen? In der alten Welt der soliden Unternehmensführung wäre das undenkbar gewesen.
Wer profitiert wirklich?
Die Frage, die sich Tesla-Aktionäre stellen müssen: Dient diese Investition wirklich dem Unternehmen oder primär Musks persönlichen Interessen? xAI hat kürzlich zehn Milliarden Dollar eingesammelt – die Hälfte davon als Schulden, was für ein schnell wachsendes Tech-Startup höchst ungewöhnlich ist. Morgan Stanley soll bei der Finanzierungsrunde geholfen haben.
Während Musk seine verschiedenen Unternehmen immer stärker verflicht, verschwimmen die Grenzen zwischen legitimen Synergien und problematischen Interessenkonflikten zusehends. Tesla-Aktionäre täten gut daran, bei der November-Abstimmung genau hinzuschauen, bevor sie ihr hart verdientes Kapital in Musks nächstes Abenteuer stecken.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, vor jeder Investition ausreichend zu recherchieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.
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