
Putschversuch in Mali aufgedeckt: Französischer Agent und Generäle verhaftet
Die Militärjunta in Mali hat nach eigenen Angaben einen Putschversuch vereitelt und dabei mehrere hochrangige Militärs sowie einen mutmaßlichen französischen Agenten festgenommen. Diese Entwicklung wirft ein grelles Licht auf die zunehmend instabile Lage in der Sahelzone und die fragwürdige Rolle westlicher Geheimdienste in der Region.
Ein Komplott mit französischer Handschrift?
Sicherheitsminister General Daouda Aly Mohammedine verkündete am Donnerstagabend im Staatsfernsehen die Festnahme einer Gruppe von Militärangehörigen und Zivilisten. Besonders brisant: Unter den Verhafteten befinde sich ein gewisser Yann Vezilier, der laut malischen Behörden im Auftrag des französischen Geheimdienstes gehandelt haben soll. Der Mann, der auf französischen Regierungswebseiten als Oberstleutnant geführt werde, habe versucht, "politische Führer, Akteure der Zivilgesellschaft und Militärpersonal" gegen die Regierung zu mobilisieren.
Die Vorwürfe wiegen schwer und werfen die Frage auf: Versucht die ehemalige Kolonialmacht Frankreich, durch verdeckte Operationen wieder Einfluss in Mali zu gewinnen? Paris schweigt bislang zu den Anschuldigungen – ein Schweigen, das Bände sprechen könnte.
Die wahren Hintergründe der Verhaftungen
Unter den festgenommenen Generälen befinden sich prominente Namen: General Abass Dembélé, ehemaliger Gouverneur der Region Mopti, und General Néma Sagara, die einst für ihren Kampf gegen Militante gefeiert wurde. Dembélés Verhaftung erscheint besonders pikant – er wurde im Mai abrupt entlassen, nachdem er eine Untersuchung zu mutmaßlichen Tötungen von Zivilisten durch die Armee gefordert hatte.
"Die Militärführer sind sich der Unzufriedenheit in der Bevölkerung und innerhalb des Militärs durchaus bewusst", analysiert Rida Lyammouri vom Policy Center for the New South. "Diese Verhaftungen scheinen eher der Einschüchterung zu dienen als einem legitimen Putschversuch vorzubeugen."
Diese Einschätzung deutet auf ein Regime hin, das zunehmend paranoid auf jede Form von Kritik reagiert. Die Junta, die seit fast vier Jahren an der Macht ist, hat systematisch Journalisten, Zivilgesellschaft und politische Führer verfolgt – nun richtet sich der Repressionsapparat offenbar auch gegen die eigenen Reihen.
Gescheiterte Versprechen und russische Söldner
General Assimi Goïta, der sich im Juni weitere fünf Jahre an der Macht sicherte, hatte ursprünglich eine Rückkehr zur zivilen Herrschaft bis März 2024 versprochen. Stattdessen löste die Junta im Mai alle politischen Parteien auf – ein Schritt, der deutlich macht, dass die Militärs ihre Macht keinesfalls abgeben wollen.
Nach zwei Militärputschen hatte Mali 2022 die französischen Truppen des Landes verwiesen und sich stattdessen russischen Söldnern zugewandt. Doch die Sicherheitslage hat sich seither keineswegs verbessert – im Gegenteil: Die Angriffe militanter Gruppen, darunter Ableger von Al-Qaida und dem Islamischen Staat, haben in den letzten Monaten sogar zugenommen.
Ein Kontinent im Umbruch
Die Ereignisse in Mali sind symptomatisch für eine größere Entwicklung in Westafrika. Zusammen mit Burkina Faso und Niger bildet Mali mittlerweile eine Achse militärisch regierter Staaten, die sich vom Westen abgewandt haben. Die Frage ist: Führt dieser Weg tatsächlich zu mehr Stabilität und Souveränität, oder tauschen diese Länder lediglich eine Abhängigkeit gegen eine andere ein?
Die Verhaftung des mutmaßlichen französischen Agenten könnte durchaus auf reale Destabilisierungsversuche hindeuten – schließlich hat Frankreich in der Vergangenheit wiederholt bewiesen, dass es seine ehemaligen Kolonien nicht kampflos aufgibt. Andererseits könnte es sich auch um einen willkommenen Vorwand handeln, um innenpolitische Gegner auszuschalten und die eigene Herrschaft zu zementieren.
Eines steht fest: Die Menschen in Mali zahlen den Preis für dieses gefährliche Machtspiel. Während sich Generäle und Geheimdienste bekriegen, leiden die einfachen Bürger unter der sich verschlechternden Sicherheitslage und der wirtschaftlichen Misere. Es bleibt zu hoffen, dass Mali einen Weg findet, der weder in neokolonialer Abhängigkeit noch in militärischer Willkürherrschaft endet – auch wenn die Aussichten derzeit düster erscheinen.
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