
Politische Kehrtwende in Syrien: USA unterstützen nun islamistische Terrorgruppen
In einer bemerkenswerten Wendung der US-amerikanischen Außenpolitik traf sich US-Außenminister Marco Rubio vergangene Woche mit dem syrischen Außenminister Asaad al-Shaibani und weiteren Vertretern der islamistischen Hayat Tahrir al-Sham (HTS) in der türkischen Stadt Antalya. Es war das erste Treffen dieser Art seit 15 Jahren - eine Entwicklung, die viele Beobachter mit großer Sorge erfüllt.
Von Assad zu Al-Qaida: Der fragwürdige Machtwechsel in Damaskus
Die aktuelle Situation in Syrien gleicht einem außenpolitischen Trauerspiel. Nachdem der säkulare Präsident Assad am 8. Dezember das Land verlassen musste, übernahm ausgerechnet die radikal-islamistische HTS unter Ahmed al-Sharaa, auch bekannt als Jolani, die Kontrolle über Damaskus. Eine Gruppierung, die bis vor kurzem noch auf der US-Terrorliste stand. Welch eine Ironie der Geschichte!
Rubios düstere Prophezeiung
Vor dem Senatsausschuss für auswärtige Beziehungen malte Rubio nun ein düsteres Bild: Syrien stehe möglicherweise nur noch wenige Wochen vor einem umfassenden Bürgerkrieg und dem völligen Zusammenbruch. Die "Übergangsregierung" - ein beschönigender Begriff für das islamistische Regime - zeige bereits deutliche Auflösungserscheinungen.
Die verheerenden Folgen westlicher Interventionspolitik
Besonders zynisch erscheint die Tatsache, dass Washington nun die Sanktionen gegen Syrien aufhebt, um angeblich einen weiteren Bürgerkrieg zu verhindern. Dabei war es doch gerade die US-amerikanische Destabilisierungspolitik der letzten Dekade, insbesondere durch die CIA-Operation "Timber Sycamore", die das Land erst in dieses Chaos gestürzt hat.
Religiöse Minderheiten in Gefahr
Die Leidtragenden dieser verfehlten Politik sind vor allem die religiösen Minderheiten Syriens. Christen, Alawiten, Drusen und säkulare Syrer aller Konfessionen sehen sich nun einer systematischen Verfolgung durch islamistische Kräfte ausgesetzt. Das ehemals multireligiöse Syrien versinkt in einem neuen finsteren Zeitalter.
Rubios fragwürdige Kehrtwende
Besonders befremdlich wirkt Rubios aktuelle Position vor dem Hintergrund seiner früheren Äußerungen. Noch 2015 forderte er vehement den Sturz Assads - ein Ziel, das nun erreicht wurde, allerdings mit katastrophalen Folgen für die Stabilität der gesamten Region.
Diese dramatische Entwicklung zeigt einmal mehr die verheerenden Auswirkungen westlicher Interventionspolitik im Nahen Osten. Statt Demokratie und Freiheit haben die USA mit ihrer Politik nur Chaos und Terror gefördert. Die Rechnung dafür zahlen nun die Menschen vor Ort - allen voran die religiösen Minderheiten, die unter Assad noch geschützt waren.
Die aktuelle Situation in Syrien sollte als mahnendes Beispiel dafür dienen, wie gefährlich und kurzsichtig eine auf Regime-Change ausgerichtete Außenpolitik sein kann. Die Folgen dieser Politik werden die Region noch auf Jahre, wenn nicht Jahrzehnte destabilisieren.
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