
Pakistan lockt USA mit neuem Arabischen Meer-Hafen: Strategisches Schachspiel um Rohstoffe und Einfluss
In einem bemerkenswerten geopolitischen Manöver hat Pakistan den Vereinigten Staaten den Bau eines neuen Hafens am Arabischen Meer vorgeschlagen. Die Initiative, die kürzlich durch einen Bericht der Financial Times bekannt wurde, offenbart die verzweifelten Versuche Islamabads, westliche Investoren für die Erschließung seiner Bodenschätze zu gewinnen – und wirft gleichzeitig ein grelles Licht auf die sich verschiebenden Machtverhältnisse in einer der instabilsten Regionen der Welt.
Pasni: Das neue Tor zu Pakistans Rohstoffreichtum?
Der vorgeschlagene Standort Pasni, eine Küstenstadt im Distrikt Gwadar in Belutschistan, liegt strategisch günstig nahe den Grenzen zu Afghanistan und Iran. Berater des pakistanischen Armeechefs Feldmarschall Asim Munir präsentierten US-Vertretern einen detaillierten Plan, der amerikanische Investoren dazu einlädt, ein Terminal zu errichten und zu betreiben. Das Projekt wird als Zugang zu Pakistans bedeutenden Mineralreserven angepriesen – ein verlockender Köder für die rohstoffhungrige Supermacht.
Besonders pikant: Der Entwurf schließt explizit jegliche US-Militärbasen aus. Stattdessen konzentriert sich der Vorschlag auf Entwicklungsfinanzierungsmöglichkeiten, insbesondere für ein Schienennetz, das Pasni mit den mineralreichen westlichen Provinzen verbinden soll. Diese scheinbare Zurückhaltung in militärischen Fragen dürfte jedoch kaum die wahren strategischen Ambitionen verschleiern können.
Diplomatisches Tauziehen auf höchster Ebene
Die Timing-Choreographie dieser Initiative ist aufschlussreich. Der Vorschlag wurde einigen US-Beamten zugespielt und später mit Munir vor seinem kürzlichen Treffen mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus geteilt. Dieses Treffen Ende letzten Monats folgte auf frühere Gespräche im September, bei denen Munir und Premierminister Shehbaz Sharif um US-Investitionen in Landwirtschaft, Energie, Technologie und Bergbau warben.
Sharif drängte Washington nachdrücklich, die Beteiligung des Privatsektors an Pakistans Wirtschaft zu fördern, während Munirs Berater das Pasni-Hafenprojekt als strategische Chance für amerikanische Unternehmen positionierten. Die Tatsache, dass weder das US-Außenministerium, das Weiße Haus noch Pakistans Außenministerium auf Anfragen reagierten, spricht Bände über die Sensibilität dieser Verhandlungen.
Neue Allianzen in unsicheren Zeiten
Parallel zu diesen wirtschaftlichen Avancen gegenüber den USA gestaltet Pakistan seine Verteidigungshaltung in Westasien neu. Ein kürzlich geschlossener gegenseitiger Verteidigungspakt mit Saudi-Arabien positioniert das Land als Sicherheitsgarant in der Region. Verteidigungsminister Khawaja Asif bestätigte, dass der Pakt defensiv und nicht expansionistisch sei, ließ aber die "Tür offen" für andere arabische Staaten und verglich ihn sogar mit der NATO.
Diese Entwicklung zeigt, wie geschickt Pakistan versucht, zwischen verschiedenen Machtblöcken zu navigieren. Während man einerseits die USA mit Rohstoffzugang lockt, baut man andererseits regionale Sicherheitsallianzen auf, die durchaus als Gegengewicht zu westlichem Einfluss interpretiert werden könnten.
Ein Spiel mit hohem Einsatz
Die Initiative reflektiert Islamabads verzweifelte Bemühungen, westliche Entwicklungsfinanzierung anzuziehen, insbesondere für Infrastrukturprojekte, die mit den Ressourcensektoren des Landes verbunden sind. Doch die geopolitischen Implikationen reichen weit über reine Wirtschaftsinteressen hinaus. In einer Region, die von Instabilität, Terrorismus und konkurrierenden Großmachtinteressen geprägt ist, könnte jeder neue Hafen, jede neue Eisenbahnlinie zum Spielball internationaler Machtpolitik werden.
Die Frage bleibt: Wird Washington auf dieses verlockende Angebot eingehen? Angesichts der zunehmenden Konkurrenz mit China um Einfluss in der Region und dem unstillbaren Hunger nach kritischen Mineralien für die Energiewende könnte die Versuchung groß sein. Doch die Geschichte lehrt uns, dass solche Engagements in dieser volatilen Region selten ohne unvorhergesehene Konsequenzen bleiben.
Während die deutsche Politik sich in ideologischen Grabenkämpfen verliert und unsere Wirtschaft unter der Last grüner Träumereien ächzt, spielen andere Nationen das große geopolitische Schachspiel. Pakistan zeigt, wie man geschickt zwischen den Großmächten laviert und dabei die eigenen Interessen im Blick behält – eine Lektion, die unsere Berliner Politikdarsteller dringend lernen sollten.
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