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23.06.2025
12:36 Uhr

MINT-Absolventen in der Krise: Wenn Informatiker doppelt so oft arbeitslos sind wie Kunsthistoriker

Die Zeiten, in denen ein MINT-Studium als Garantieschein für einen sicheren Arbeitsplatz galt, scheinen vorbei zu sein. Aktuelle Daten der Federal Reserve Bank of New York offenbaren eine Entwicklung, die das jahrelang propagierte Mantra vom Fachkräftemangel in technischen Berufen gehörig ins Wanken bringt: Absolventen der Informatik und des Computer Engineering kämpfen mit Arbeitslosenquoten von 6,1 beziehungsweise 7,5 Prozent – während Kunsthistoriker mit gerade einmal 3 Prozent glänzen.

Das Ende einer Illusion

Diese Zahlen müssten eigentlich wie ein Weckruf durch die Bildungslandschaft hallen. Jahrelang wurde jungen Menschen eingetrichtert, sie sollten doch bitte MINT-Fächer studieren – dort lägen die Zukunft und die sicheren Jobs. Die Politik, allen voran die grün angehauchten Bildungsideologen, predigten unermüdlich von der digitalen Transformation und dem dringenden Bedarf an IT-Spezialisten. Nun zeigt sich: Die Realität sieht anders aus.

Besonders pikant wird es, wenn man sich die Details anschaut: Grafikdesigner stehen bei 7,2 Prozent Arbeitslosigkeit, Chemiker bei 6,1 Prozent, und selbst Physiker erreichen mit 7,8 Prozent Werte, die man eher bei den vielgeschmähten Geisteswissenschaften vermutet hätte. Die Spitze bilden Anthropologen mit 9,4 Prozent – aber selbst das ist nur knapp über dem Niveau der Technik-Elite.

Die wahren Gewinner des Arbeitsmarktes

Während die vermeintlichen Zukunftsfächer schwächeln, triumphieren ausgerechnet jene Studiengänge, die jahrelang als brotlose Kunst verspottet wurden. Ernährungswissenschaftler führen die Statistik mit traumhaften 0,4 Prozent Arbeitslosigkeit an. Aber auch die klassischen Ingenieursdisziplinen – Maschinenbau, Elektrotechnik, Chemieingenieurwesen – zeigen mit Quoten unter 2,4 Prozent, dass traditionelle deutsche Ingenieurskunst offenbar doch mehr wert ist als der x-te App-Entwickler.

"Eine mögliche Erklärung für die überdurchschnittlich hohen Arbeitslosenquoten ist, dass Informatik-Absolventen auf dem Arbeitsmarkt mit Arbeitnehmern konkurrieren, die keinen vierjährigen Abschluss haben, aber über Berufserfahrung verfügen", erklärt der Ökonom Mark Perry von der University of Michigan.

Die Übersättigung des Marktes

Was Perry hier andeutet, trifft den Kern des Problems: Der Markt ist schlichtweg übersättigt. Jahrelang wurden Heerscharen von jungen Menschen in die IT-Studiengänge getrieben, angelockt von Versprechungen hoher Gehälter und sicherer Jobs. Gleichzeitig bildeten sich Quereinsteiger weiter, absolvierten Bootcamps und drängten ebenfalls auf den Markt. Das Ergebnis? Ein Überangebot an mittelmäßig qualifizierten Bewerbern, während die wirklich fähigen Spezialisten nach wie vor gesucht werden.

Alex Beene, Dozent für Finanzbildung an der University of Tennessee, bringt es auf den Punkt: "Ein Überfluss an Absolventen in einem Fachbereich schafft nicht zwangsläufig mehr Talent." Die Unternehmen seien wählerischer geworden und suchten nach Bewerbern mit nachgewiesener Erfolgsbilanz – nicht nach dem x-ten Absolventen mit theoretischem Wissen, aber ohne praktische Erfahrung.

Die unterschätzte Flexibilität der Geisteswissenschaften

Besonders bemerkenswert ist die Analyse von Nicole Smith, Chefökonomin am Georgetown University Center on Education and the Workforce. Sie weist darauf hin, dass Geisteswissenschaftler über einen entscheidenden Vorteil verfügen: Flexibilität. Während ein Informatiker oft auf sein enges Fachgebiet festgelegt sei, könnten Kunsthistoriker ihre Fähigkeiten in verschiedensten Branchen einsetzen – von Museen über Galerien bis hin zu Auktionshäusern, von der Kulturverwaltung bis zum Journalismus.

Diese Vielseitigkeit zahlt sich offenbar aus. Während der Informatiker auf die nächste Stelle als Programmierer wartet, findet der Kunsthistoriker vielleicht eine Anstellung im Marketing einer Luxusmarke oder als Kurator einer Privatsammlung. Die vielgeschmähten "Soft Skills" der Geisteswissenschaftler – kritisches Denken, Kommunikationsfähigkeit, kulturelles Verständnis – erweisen sich plötzlich als harte Währung auf dem Arbeitsmarkt.

Ein Weckruf für die Bildungspolitik

Diese Entwicklung sollte ein deutliches Signal an die Bildungspolitik senden. Statt weiterhin einseitig MINT-Fächer zu fördern und Geisteswissenschaften als Luxus abzutun, wäre es an der Zeit, die wahren Bedürfnisse des Arbeitsmarktes zu analysieren. Die deutsche Wirtschaft braucht nicht nur Programmierer, sondern auch Menschen, die komplexe Zusammenhänge verstehen, kommunizieren und vermitteln können.

Vielleicht ist es auch an der Zeit, das deutsche Erfolgsmodell der dualen Ausbildung wieder stärker in den Fokus zu rücken. Während Akademiker mit Arbeitslosigkeit kämpfen, suchen Handwerksbetriebe händeringend nach Nachwuchs. Ein Meister im Handwerk verdient oft mehr als ein arbeitsloser Informatiker – und hat dabei noch die Genugtuung, etwas mit den eigenen Händen zu schaffen.

Die aktuellen Zahlen zeigen einmal mehr: Die Welt ist komplexer, als es die simplen Narrative der Politik glauben machen wollen. Wer jungen Menschen wirklich helfen will, sollte ihnen nicht vorschreiben, was sie zu studieren haben, sondern sie ermutigen, ihren eigenen Weg zu finden – sei es in der Informatik, der Kunstgeschichte oder im ehrlichen Handwerk. Denn am Ende zählt nicht der Studiengang, sondern was man daraus macht.

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