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05.09.2025
15:48 Uhr

Farage triumphiert: Reform UK dominiert britische Politik während etablierte Parteien versagen

Während die britische Labour-Regierung in der Sommerpause verharrte, nutzte Nigel Farage die politische Bühne geschickt für sich. Der Chef der rechtspopulistischen Partei Reform UK inszenierte sich mit wöchentlichen Pressekonferenzen praktisch als Schattenpremier und dominierte die Schlagzeilen mit seinen migrationskritischen Forderungen. Seine martialische Rhetorik von einer "Invasion junger Männer" und einer "Geißel für das moderne Großbritannien" verfängt offenbar bei vielen Briten – ein Alarmsignal für die etablierten Parteien.

Die Macht der verzerrten Wahrnehmung

Besonders bemerkenswert ist die Diskrepanz zwischen Wahrnehmung und Realität in der britischen Migrationsdebatte. Während fast die Hälfte der Briten glaubt, es lebten mehr illegale als legale Migranten im Land, sprechen die Zahlen eine andere Sprache: Geschätzten 120.000 bis 1,3 Millionen Menschen ohne Aufenthaltsrecht stehen etwa elf Millionen legale Einwanderer gegenüber. Auch bei den Asylanträgen liegt Großbritannien deutlich unter dem europäischen Durchschnitt.

Diese Fehleinschätzung kommt nicht von ungefähr. Die überwiegend rechtsgerichtete britische Medienlandschaft befeuert kontinuierlich die Migrationsdebatte und schafft damit ein Klima, in dem populistische Vereinfacher wie Farage gedeihen können. Wenn selbst seriöse Rundfunkanstalten die Agenda der Boulevardpresse übernehmen, verschieben sich die Koordinaten der öffentlichen Debatte gefährlich nach rechts.

Der Niedergang der Traditionsparteien

Reform UK profitiert dabei massiv vom historischen Versagen der beiden großen Parteien. Labour unter dem farblosen Keir Starmer – treffend als "Mr. Boring" bezeichnet – enttäuscht die Wähler mit ihrer Mutlosigkeit. Statt den versprochenen "Change" zu liefern, verliert sich die Partei in halbherzigen Law-and-Order-Manövern und verprellt damit ihre Stammwählerschaft, ohne neue Unterstützer zu gewinnen.

Die Konservativen wiederum zahlen noch immer den Preis für 14 Jahre verfehlte Politik. Dass 42 Prozent der neuen Reform-Anhänger ehemalige Tory-Wähler sind, spricht Bände über den Vertrauensverlust der einstigen Volkspartei. Mit knapp 30 Prozent in den Umfragen liegt Reform UK mittlerweile zehn Prozentpunkte vor Labour – ein beispielloser Erfolg für eine Partei, die noch vor wenigen Jahren als Randerscheinung galt.

Populistische Scheinlösungen statt realistischer Politik

Die Rezepte von Reform UK klingen verlockend einfach: Massendeportationen, fünf Abschiebeflüge täglich, gigantische Abschiebezentren. Dass diese Forderungen mit rechtsstaatlichen Prinzipien kollidieren, stört Farage wenig – er fordert kurzerhand den Austritt aus der Europäischen Menschenrechtskonvention und der UN-Flüchtlingskonvention. Ein gefährlicher Weg, der Großbritannien international isolieren würde.

Selbst Experten attestieren dem Parteiprogramm mangelnde Seriosität. Die Zahlen gingen nicht auf, die Vorstellungen seien größtenteils unrealisierbar, so das vernichtende Urteil. Doch den Kernwählern – überwiegend älteren, sozial konservativen Männern – scheint das gleichgültig zu sein. Sie wollen keine komplexen Lösungen, sondern einfache Feindbilder.

Die Gefahr der medialen Dominanz

Farages Erfolg basiert nicht zuletzt auf seiner medialen Omnipräsenz. Mit mehr TikTok-Followern als alle anderen Parlamentsabgeordneten zusammen beherrscht er die sozialen Medien virtuos. Seine selbst inszenierten Pressekonferenzen während der parlamentarischen Sommerpause zeugten von politischem Gespür – während die Regierung schwieg, besetzte er die Themen.

Diese Entwicklung sollte allen demokratischen Kräften in Europa eine Warnung sein. Wenn etablierte Parteien versagen und Medien unkritisch populistische Narrative verstärken, entstehen gefährliche Machtvakuen. Die britische Erfahrung zeigt: Wer die Migrationsdebatte den Populisten überlässt, verliert nicht nur die Deutungshoheit, sondern möglicherweise auch die politische Macht.

Ob Reform UK tatsächlich regierungsfähig wäre, bleibt fraglich. Doch allein die Tatsache, dass diese Frage mittlerweile ernsthaft diskutiert wird, zeigt das Ausmaß der politischen Verwerfungen im Vereinigten Königreich. Der heutige Parteitag in Birmingham dürfte vor allem eine Selbstinszenierung des vermeintlichen Siegeszugs werden – während die wahren Probleme des Landes ungelöst bleiben.

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