
Der Schatten-Stratege: Wie ein Steinmeier-Vertrauter jetzt die Außenpolitik von Kanzler Merz lenkt
Ein Mann, der einst für die gescheiterte Russland-Politik mitverantwortlich war, sitzt nun an der Schaltstelle deutscher Außenpolitik. Günter Sautter, der neue außenpolitische Chefberater von Bundeskanzler Friedrich Merz, verkörpert genau jene diplomatische Kontinuität, die Deutschland nach dem Ukraine-Desaster eigentlich hinter sich lassen wollte. Die Personalie wirft Fragen auf: Kann ausgerechnet ein Architekt der alten Appeasement-Politik die dringend nötige Kehrtwende einleiten?
Vom Steinmeier-Flüsterer zum Merz-Berater
Der 55-jährige Sautter meidet das Rampenlicht wie der Teufel das Weihwasser. Keine Interviews, kaum öffentliche Auftritte – und doch zieht er im Hintergrund die Fäden der deutschen Außenpolitik. Seit Mai dieses Jahres leitet der gebürtige Erlanger die Abteilung für Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik im Bundeskanzleramt. Eine Schlüsselposition, die ihm enormen Einfluss auf die strategische Ausrichtung Deutschlands in einer Welt voller Krisen verschafft.
Besonders pikant: Sautter machte seine entscheidenden Karriereschritte ausgerechnet unter Frank-Walter Steinmeier, dem Architekten jener naiven Russland-Politik, die spätestens mit Putins Angriff auf die Ukraine krachend gescheitert ist. Von 2013 bis 2017 diente er als persönlicher Referent des damaligen Außenministers – eine Zeit, in der Deutschland seine fatale Abhängigkeit von russischem Gas zementierte und Warnungen osteuropäischer Partner konsequent ignorierte.
Die grüne Verbindung: Baerbocks überraschende Personalentscheidung
Als wäre seine Steinmeier-Vergangenheit nicht genug, fügte Sautter seiner Vita einen weiteren kontroversen Baustein hinzu: 2022 beförderte ihn ausgerechnet Annalena Baerbock zum Politischen Direktor des Außenministeriums. Die Grünen-Politikerin, die sich gerne als harte Kritikerin autoritärer Regime inszenierte, holte sich damit einen Mann ins Boot, der das diplomatische Establishment wie kaum ein anderer verkörpert.
In konservativen Kreisen der Union löst diese Personalie bis heute Kopfschütteln aus. Wie kann ein Kanzler, der einen außenpolitischen Neuanfang verspricht, auf einen Berater setzen, der sowohl unter SPD als auch unter den Grünen Karriere machte? Die Skepsis ist berechtigt: Sautter gehört zu jener Generation von Diplomaten, die Konfliktvermeidung über klare Kante stellten – eine Haltung, die Deutschland international zur Lachnummer machte.
Alte Schule trifft neue Herausforderungen
Sautters Werdegang liest sich wie das Musterbuch klassischer deutscher Diplomatie: Studium in München und Harvard, Promotion über den Ost-West-Konflikt, seit 2002 im Auswärtigen Amt. Von Nicaragua über Brüssel bis zu den Vereinten Nationen sammelte er Erfahrungen in allen relevanten Schaltzentralen internationaler Politik. Doch genau diese traditionelle Laufbahn macht ihn zum Symbol jener außenpolitischen Kultur, die Deutschland in die aktuelle Misere geführt hat.
Besonders brisant: Als stellvertretender Ständiger Vertreter bei den UN in New York leitete Sautter von 2022 bis 2024 den Sanktionsausschuss für Libyen. Während Deutschland sich in internationalen Gremien mit Nebenschauplätzen beschäftigte, formierte sich die neue Weltordnung – mit einem aggressiven Russland, einem selbstbewussten China und einem Amerika, das unter Trump nun wieder auf "America First" setzt.
Merz' riskante Wette
Die Kombination aus dem außenpolitisch unerfahrenen Außenminister Johann Wadephul und dem im alten System sozialisierten Sautter wirft Fragen auf. Kann ein Kanzler, der Deutschland wieder zur respektierten Stimme in der Weltpolitik machen will, mit einem Team erfolgreich sein, das die Denkmuster der Vergangenheit verkörpert?
Sautters Befürworter verweisen auf seine Verhandlungserfahrung und sein internationales Netzwerk. Doch sind es nicht genau diese "bewährten" Kontakte und die "feine Mechanik" der Diplomatie, die Deutschland in eine Position der Schwäche manövriert haben? Während Polen und die baltischen Staaten frühzeitig vor Russland warnten, setzte Berlin auf Dialog und Wandel durch Handel – mit katastrophalen Folgen.
Zeit für echte Veränderung
Deutschland braucht keine Kontinuität in der Außenpolitik, sondern einen radikalen Kurswechsel. Die Welt hat sich fundamental verändert: Der Nahost-Konflikt eskaliert, der Ukraine-Krieg tobt weiter, und die USA unter Trump fordern von Europa endlich mehr Eigenverantwortung. In dieser Situation auf einen Mann zu setzen, der die alte Schule der deutschen Diplomatie verkörpert, sendet das falsche Signal.
Die Personalie Sautter zeigt: Trotz aller Rhetorik vom Neuanfang klebt die deutsche Politik an alten Seilschaften und bewährten Netzwerken. Statt frischen Wind ins Kanzleramt zu bringen, setzt Merz auf einen Mann, der Teil jenes Systems war, das versagt hat. Die Hoffnung auf eine wirklich neue deutsche Außenpolitik schwindet mit jeder solchen Personalentscheidung. Deutschland braucht keine Schatten-Strategen aus der alten Garde, sondern mutige Visionäre, die bereit sind, unbequeme Wahrheiten auszusprechen und nationale Interessen konsequent zu vertreten.

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