
Der große Ost-West-Schwindel: Wie uns die Lohnstatistik in die Irre führt
Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) präsentiert uns wieder einmal eine dieser typischen Jubelstatistiken, die die Realität schönfärben soll. Angeblich hätten sich die Löhne zwischen Ost und West dramatisch angeglichen. Die Zahlen klingen beeindruckend: 79 Prozent Lohnsteigerung im Osten seit 2007, nur 61 Prozent im Westen. Doch wer genauer hinschaut, erkennt die Täuschung hinter dieser Milchmädchenrechnung.
Die Prozentfalle: Wenn niedrige Basis auf hohe Steigerung trifft
Was das IWH verschweigt, ist die simple mathematische Wahrheit: Prozentuale Steigerungen auf niedrigem Niveau wirken immer spektakulärer als auf hohem. Wenn ein Ostdeutscher von 1.500 Euro auf 2.685 Euro kommt, sind das zwar beeindruckende 79 Prozent. Doch wenn sein westdeutscher Kollege von 2.500 Euro auf 4.025 Euro steigt, sind das "nur" 61 Prozent - aber in absoluten Zahlen ein deutlich größerer Sprung. Die Lücke bleibt bestehen, nur die Prozentzahlen vernebeln den Blick.
Besonders perfide wird es, wenn das Institut von "fast 90 Prozent" beim verfügbaren Einkommen spricht. Fast 90 Prozent - das klingt nach kurz vor der Ziellinie. Doch in Wahrheit bedeutet es: Ostdeutsche haben im Schnitt immer noch zehn Prozent weniger in der Tasche. Bei einem durchschnittlichen Haushaltseinkommen macht das schnell mehrere hundert Euro im Monat aus. Davon kann sich eine Familie locker den Jahresurlaub finanzieren - oder eben nicht.
Der Produktivitäts-Mythos: Warum der Osten systematisch benachteiligt wird
Arbeitsmarktforscher Steffen Müller vom IWH liefert dann auch gleich die Erklärung für die anhaltenden Unterschiede: Die "geringere Produktivität ostdeutscher Unternehmen". Doch halt - im gleichen Atemzug betont er, dass ostdeutsche Beschäftigte keineswegs weniger leistungsfähig seien. Wie passt das zusammen?
"Vielmehr ist es so, dass es in Westdeutschland viel mehr Zentralen von sehr großen Unternehmen gibt, die deutlich mehr in Forschung und Entwicklung investieren können."
Hier offenbart sich das eigentliche Problem: Nach über 35 Jahren deutscher Einheit haben es Politik und Wirtschaft nicht geschafft, gleichwertige Strukturen im Osten aufzubauen. Stattdessen wurde der Osten zur verlängerten Werkbank degradiert, während die lukrativen Konzernzentralen, Forschungsabteilungen und hochbezahlten Managementpositionen im Westen verblieben. Das ist keine natürliche Entwicklung, sondern das Ergebnis politischer Fehlentscheidungen und wirtschaftlicher Machtstrukturen.
Der Sozialstaat als Feigenblatt
Besonders zynisch wird es, wenn Müller die "ausgleichende Wirkung des Sozialstaats" lobt. Im Klartext heißt das: Der Osten wird mit Transferleistungen ruhiggestellt. Statt echter wirtschaftlicher Gleichberechtigung gibt es Almosen vom großen Bruder im Westen. Das mag die Statistik schönen, schafft aber keine nachhaltigen Strukturen und zementiert die Abhängigkeit.
Diese Politik der Großen Koalition unter Friedrich Merz setzt nahtlos die Fehler der vergangenen Jahrzehnte fort. Statt endlich gleiche Chancen zu schaffen, wird weiter an Symptomen herumgedoktert. Die 500 Milliarden Euro Sondervermögen für Infrastruktur, die Merz trotz gegenteiliger Versprechen aufnimmt, werden wieder hauptsächlich in westdeutsche Ballungszentren fließen, während der Osten mit ein paar Straßensanierungen abgespeist wird.
Die wahren Zahlen hinter dem Schleier
Was das IWH ebenfalls verschweigt: Die Lebenshaltungskosten sind im Osten keineswegs proportional niedriger. Energie kostet überall gleich viel, Lebensmittel bei den großen Ketten ebenso. Nur bei den Mieten gibt es noch Unterschiede - doch auch die schwinden in attraktiven ostdeutschen Städten wie Leipzig oder Dresden rapide. Die Menschen zahlen also fast westdeutsche Preise bei ostdeutschen Löhnen.
Hinzu kommt der "historische Vermögensvorsprung westdeutscher Haushalte", wie es das IWH euphemistisch nennt. Gemeint ist: Westdeutsche konnten über Generationen Vermögen aufbauen, während Ostdeutsche nach der Wende bei null anfingen. Immobilien, Aktien, Unternehmensanteile - all das konzentriert sich im Westen. Diese Vermögensungleichheit wird durch Erbschaften über Generationen zementiert.
Der Sondereffekt, der keiner ist
Besonders dreist ist die Behauptung, der jüngste Rückgang des Aufholtempos sei nur ein "Sondereffekt" der Pandemie. Als ob Corona nur im Westen gewütet hätte! Tatsächlich zeigt sich hier, dass die vielgepriesene Angleichung ins Stocken geraten ist. Sobald es wirtschaftlich schwieriger wird, fallen die Ostdeutschen wieder zurück. Das ist kein Sondereffekt, sondern strukturelle Schwäche.
Die Wahrheit ist: Nach 35 Jahren Einheit verdienen Ostdeutsche immer noch systematisch weniger, besitzen weniger Vermögen und haben schlechtere Karrierechancen. Statt diese unbequeme Realität anzuerkennen, produzieren Institute wie das IWH Gefälligkeitsstudien, die den Status quo rechtfertigen sollen.
Zeit für echte Gleichberechtigung
Was Deutschland braucht, sind keine geschönten Statistiken, sondern eine ehrliche Bestandsaufnahme und radikale Reformen. Konzernzentralen gehören dezentralisiert, Forschungseinrichtungen gleichmäßig verteilt, Investitionen fair aufgeteilt. Doch davon ist unter der aktuellen Regierung nichts zu erwarten. Merz und Klingbeil setzen die Politik ihrer Vorgänger fort: Der Westen bleibt das Kraftzentrum, der Osten die Peripherie.
Die Menschen im Osten haben diese Bevormundung satt. Sie wollen keine Almosen, sondern gleiche Chancen. Sie wollen nicht mit Prozentzahlen abgespeist werden, während die absolute Lücke bestehen bleibt. Und sie durchschauen zunehmend die Propaganda, mit der ihre berechtigten Forderungen kleingeredet werden.
Das IWH mag von einem "langfristigen Angleichungstrend" träumen. Die Realität sieht anders aus: Eine gespaltene Nation, in der Herkunft immer noch über Einkommen entscheidet. Solange sich daran nichts ändert, bleiben alle Jubelstatistiken nichts als heiße Luft. Die wahre Einheit Deutschlands steht noch immer aus - auch wenn manche Institute das Gegenteil behaupten.

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