
Chinas Handelsministerium macht USA für Handelskrieg verantwortlich und umwirbt US-Konzerne
In einer bemerkenswerten Demonstration diplomatischer Finesse hat Peking amerikanische Großkonzerne wie Tesla und GE Healthcare zu einem Rundtischgespräch geladen - nur zwei Tage nachdem China Vergeltungsmaßnahmen gegen die jüngsten US-Zölle angekündigt hatte. Die kommunistische Führung forderte die multinationalen Unternehmen dabei unmissverständlich auf, "die Stimme der Vernunft zu erheben" und sich mit den "eigentlichen Ursachen" der Handelsspannungen auseinanderzusetzen.
Pekings geschicktes Spiel mit westlichen Konzernen
Das sonntägliche Treffen reiht sich ein in eine Serie hochkarätiger Zusammenkünfte der letzten Wochen, bei denen selbst Staatspräsident Xi Jinping persönlich in Erscheinung trat. Offensichtlich versucht die chinesische Führung damit, das Wirtschaftswachstum zu stützen und die zunehmend nervösen Investoren zu beruhigen - während der Handelskrieg immer neue Eskalationsstufen erreicht.
Deutliche Worte gegen Washington
Chinas stellvertretender Handelsminister Ling Ji, der auch als stellvertretender Handelsbeauftragter fungiert, ließ bei dem Treffen keine Zweifel aufkommen, wen er für die aktuelle Situation verantwortlich macht. Die Spannungen hätten ihren Ursprung eindeutig in Washington, betonte er mit Verweis auf die jüngst von US-Präsident Trump verhängten "Vergeltungszölle" von 34 Prozent auf chinesische Waren.
Chinas strategischer Schachzug
Bemerkenswert ist die Geschicklichkeit, mit der Peking versucht, einen Keil zwischen die US-Regierung und amerikanische Unternehmen zu treiben. Die chinesischen Vergeltungsmaßnahmen würden, so Ling Ji, die Interessen aller Unternehmen verteidigen - "einschließlich der amerikanischen". Gleichzeitig fordere man Washington auf, sich wieder an die multilateralen Handelsregeln zu halten.
Fazit: Ein durchsichtiges Manöver?
Die Strategie Pekings erscheint durchsichtig: Man versucht, die in China aktiven US-Unternehmen als Druckmittel gegen die eigene Regierung zu instrumentalisieren. Dabei wird geschickt argumentiert, dass die protektionistische Politik Washingtons nicht nur China, sondern auch den amerikanischen Unternehmen selbst schade. Ob diese Taktik aufgeht, bleibt abzuwarten - zeigt aber einmal mehr, wie wenig die aktuelle US-Administration die komplexen wirtschaftlichen Verflechtungen im globalen Handel zu verstehen scheint.
Die Veranstaltung, zu der mehr als 20 US-Firmen erschienen, fand bezeichnenderweise am Ende eines dreitägigen chinesischen Feiertags statt - ein weiteres Zeichen dafür, welche Priorität Peking dieser Angelegenheit beimisst. Unter den teilnehmenden Unternehmen befand sich auch der Medizintechnik-Hersteller Medtronic, was die breite Streuung der betroffenen Branchen verdeutlicht.
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