
Chinas Autoindustrie überrollt japanische Platzhirsche in Thailand – Ein Lehrstück über verpasste Chancen
Was sich derzeit auf Thailands Automobilmarkt abspielt, sollte deutschen Autobauern als mahnendes Beispiel dienen. Die jahrzehntelange Dominanz japanischer Hersteller bröckelt in atemberaubendem Tempo, während chinesische Konkurrenten mit aggressiven Preisstrategien und innovativen Antriebskonzepten den Markt erobern. Ein Blick auf die nackten Zahlen offenbart das Ausmaß des Erdrutsches: Der Marktanteil japanischer Automobilhersteller stürzte im April auf nur noch 65 Prozent ab – ein Verlust von über zehn Prozentpunkten binnen Jahresfrist.
Der rasante Aufstieg des Drachens
Besonders beeindruckend ist die Geschwindigkeit, mit der chinesische Marken ihre Position ausbauen. Sechs chinesische Hersteller verdoppelten ihren gemeinsamen Marktanteil auf rekordverdächtige 24 Prozent. An der Spitze dieser Bewegung steht BYD mit einem Marktanteil von 14 Prozent – eine Versiebenfachung der Verkaufszahlen innerhalb eines Jahres. Diese Entwicklung ist kein Zufall, sondern das Ergebnis einer durchdachten Strategie, die auf aggressive Preispolitik und technologische Innovation setzt.
Die traditionellen japanischen Platzhirsche hingegen erleben einen beispiellosen Niedergang. Toyota verlor acht Prozent seiner Verkäufe, Honda brach sogar um erschreckende 42 Prozent ein, während Mitsubishi einen Rückgang von 21 Prozent hinnehmen musste. Selbst der thailändische Nationalstolz, die beliebten Pickup-Trucks, verzeichnete einen Einbruch von 21 Prozent.
Strategische Weitsicht oder glücklicher Zufall?
Der Zeitpunkt der chinesischen Expansion wirft interessante Fragen auf. Bereits seit 2018, als die Handelsspannungen zwischen den USA und China eskalierten, begannen chinesische Unternehmen massiv in Thailand zu investieren. Bis März dieses Jahres stieg die Zahl chinesischer Automobilzulieferer in Thailand auf 165 – mehr als eine Verdreifachung seit Ende 2017. Diese vorausschauende Strategie zahlt sich nun aus, da westliche Märkte zunehmend mit Zöllen auf chinesische Produkte reagieren.
„Thailändische Zulieferer werden nicht vollständig von der chinesischen Expansion profitieren können", warnt Branchenexperte Sompol. Die Realität ist ernüchternd: Chinesische Komponenten sind fast 30 Prozent günstiger als ihre japanischen Pendants.
Eine neue industrielle Realität entsteht
Im Eastern Economic Corridor, etwa zwei Stunden von Bangkok entfernt, entstehen in rasantem Tempo neue Produktionsstätten. Sunwoda Electronic investiert über eine Milliarde Dollar in eine Lithium-Ionen-Batteriefabrik, die 2025 die Massenproduktion aufnehmen soll. Es wird voraussichtlich die erste Anlage in Südostasien sein, die Batterien vollständig aus lokal produzierten Zellen herstellt.
Mehr als 20 chinesische Automarken, darunter BYD und Great Wall Motor, haben mittlerweile den thailändischen Markt betreten. BYDs Fabrik, die im Juli 2024 die Produktion aufnahm, entwickelt sich zum Zentrum eines wachsenden Liefernetzwerks. Neben Sunwoda haben auch die Batteriehersteller CALB, Gotion und SVOLT die lokale Produktion aufgenommen, während CATL ein Joint-Venture-Werk mit dem thailändischen Staatsunternehmen PTT errichtet.
Die Lehren für Deutschland
Was in Thailand geschieht, sollte deutschen Entscheidungsträgern zu denken geben. Während hierzulande noch über Elektromobilität diskutiert wird und die Politik mit ideologischen Grabenkämpfen beschäftigt ist, schaffen chinesische Unternehmen Fakten. Die deutsche Automobilindustrie, einst Stolz und Motor unserer Wirtschaft, droht den Anschluss zu verlieren – nicht nur in fernen Märkten, sondern möglicherweise auch vor der eigenen Haustür.
Die Parallelen sind unübersehbar: Wie die japanischen Hersteller in Thailand könnten auch deutsche Autobauer von der Geschwindigkeit und Entschlossenheit chinesischer Konkurrenten überrollt werden. Statt sich in endlosen Debatten über Gendern und Klimaneutralität zu verlieren, täte die deutsche Politik gut daran, die Rahmenbedingungen für unsere Schlüsselindustrien zu verbessern.
In einer Zeit, in der geopolitische Spannungen zunehmen und Lieferketten neu geordnet werden, zeigt sich einmal mehr: Physische Werte wie Gold und Silber bieten Stabilität in unsicheren Zeiten. Während Aktienkurse schwanken und ganze Industrien umgewälzt werden, behalten Edelmetalle ihren intrinsischen Wert – eine Konstante in einer sich rasant verändernden Welt.
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