
Zollkrieg-Chaos: US-Häfen trotzen Trumps Handelspolitik – Reedereien kassieren ab
Die Warnungen vor einem katastrophalen Einbruch der US-Importe nach Trumps massiven Zollerhöhungen erweisen sich als übertrieben. Während Experten einen dramatischen Rückgang von 30 Prozent prophezeiten, zeigen die aktuellen Zahlen aus Los Angeles und Long Beach ein weitaus milderes Bild. Doch wer zahlt am Ende die Zeche für dieses handelspolitische Abenteuer? Die amerikanischen Verbraucher – während internationale Reedereien ihre Taschen füllen.
Die Realität hinter den Schlagzeilen
Der Hafen von Los Angeles meldet für Mai einen Rückgang der Containerimporte von lediglich 11 Prozent – weit entfernt von den apokalyptischen Szenarien, die nach Einführung der 154-prozentigen Strafzölle auf chinesische Waren im April die Runde machten. Mit 411.365 TEU gegenüber 463.418 TEU im Vorjahresmonat bleiben die Zahlen erstaunlich robust. Zusammen mit Long Beach verzeichnen die beiden wichtigsten Containerhäfen der USA gerade einmal ein Schiff weniger pro Woche an ihren Piers.
Diese scheinbare Widerstandsfähigkeit des Handels könnte jedoch trügerisch sein. John McCown warnt in seinem renommierten "Container Volume Observer" vor einer möglichen zweistelligen prozentualen Reduzierung des jährlichen Importvolumens für 2025. Die wahren Auswirkungen der protektionistischen Politik könnten sich erst mit Verzögerung zeigen – ein bekanntes Phänomen in der trägen Welt der globalen Lieferketten.
Das große Geschäft mit der Unsicherheit
Während Politiker in Washington ihre Muskeln spielen lassen, nutzen internationale Reedereien die Gunst der Stunde. Die Frachtraten steigen bereits jetzt moderat an – Shanghai nach New York um 4 Prozent, nach Los Angeles um 2 Prozent. Doch das ist erst der Anfang. Ab Juni drohen saftige Aufschläge zwischen 1.000 und 3.000 US-Dollar pro Container durch sogenannte General Rate Increases und Peak Season Surcharges.
Das Muster ist altbekannt: Künstliche Verknappung der Kapazitäten treibt die Preise. Die Reedereien haben ihre Flotten geschickt auf andere asiatische Routen umgeleitet und spielen nun auf Zeit. Die Neuausrichtung der Schifffahrtsallianzen zieht sich bewusst in die Länge – jede Woche der Unsicherheit bedeutet höhere Margen.
Der perfide Plan mit den Anlegegebühren
Besonders perfide: Geplante höhere Anlegegebühren für in China gebaute Schiffe schaffen zusätzlichen Preisdruck. Die wenigen US-gefertigten Containerschiffe – ein Relikt vergangener Industriepolitik – werden nun bevorzugt auf die lukrativen Transpazifik-Routen gesetzt. Ihre geringere Kapazität? Ein willkommener Vorwand für weitere Preiserhöhungen.
China spielt das lange Spiel
Die chinesische Seite zeigt sich erstaunlich gelassen. Mit einem Containeraufkommen von 6,5 Millionen TEU in der vergangenen Woche und einem Wachstum von nur 3 Prozent im Mai – nach 9 Prozent im April – deutet sich eine kontrollierte Drosselung an. Besonders brisant: Laut Jim Boon vom US-Logistiker CSX warten derzeit 700.000 bis 800.000 beladene Container in chinesischen Häfen auf ihre Verschiffung – eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr.
Diese Container-Armada wird voraussichtlich im Juli die amerikanischen Häfen erreichen. Ein cleverer Schachzug? Möglicherweise testet Peking, wie ernst es Washington mit seinen Drohungen wirklich ist. Die schwächeren Exportzahlen für Mai könnten Teil einer kalkulierten Strategie sein.
Die Rechnung zahlt der Verbraucher
Während sich Politiker beider Seiten in Säbelrasseln üben und Reedereien ihre Gewinne maximieren, steht der Verlierer bereits fest: der amerikanische Konsument. Die Preissteigerungen ziehen sich bereits durch die gesamte Lieferkette – vom Hafen bis zur letzten Meile. Jede Unsicherheit, jede Verzögerung, jeder politische Tweet übersetzt sich direkt in höhere Kosten.
Ernsthafte Verhandlungen zwischen Washington und Peking? Fehlanzeige. Diese Hängepartie könnte sich noch monatelang hinziehen. In der Logistikbranche hat man eine simple Regel: Unsicherheit bedeutet steigende Kosten. Und davon gibt es derzeit reichlich.
Ein Blick in die Zukunft
Die aktuelle Situation offenbart die Schwächen einer auf kurzfristige politische Erfolge ausgerichteten Handelspolitik. Während Trump seine "America First"-Agenda durchpeitscht, profitieren vor allem internationale Konzerne von den Verwerfungen. Die vielgepriesene Rückkehr der Arbeitsplätze? Bislang Fehlanzeige. Stattdessen zahlen amerikanische Familien die Zeche für ein handelspolitisches Experiment, dessen Ausgang ungewisser denn je ist.
In Zeiten solcher Unsicherheiten zeigt sich einmal mehr der Wert stabiler Anlagen. Während Lieferketten wackeln und Währungen unter Druck geraten, bieten physische Edelmetalle wie Gold und Silber einen bewährten Schutz vor den Turbulenzen der Weltpolitik. Sie sind immun gegen Zollkriege und politische Launen – ein Anker der Stabilität in stürmischen Zeiten.
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