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28.11.2025
13:47 Uhr

Wenn Staatsgewalt auf Kinderseelen trifft: Der Bochumer Polizeiskandal erschüttert Deutschland

Ein zwölfjähriges Mädchen, zwei Messer, vier Polizisten und ein Schuss, der Deutschland aufrütteln sollte. Was sich in der Nacht zum 17. November in einem Bochumer Treppenhaus abspielte, wirft ein grelles Schlaglicht auf den Zustand unserer Gesellschaft. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen versuchten Totschlags gegen einen Polizeibeamten – doch die wahren Fragen reichen viel tiefer.

Ein Drama in wenigen Sekunden

Die Schilderungen der Ermittler lesen sich wie aus einem Albtraum: Ein gehörloses Kind, aus seiner Wohngruppe in Münster geflohen, steht mit zwei Messern bewaffnet im Treppenhaus. Die herbeigerufenen Beamten befürchten einen Angriff, positionieren sich vor der Wohnungstür – dann fällt der verhängnisvolle Schuss. Ein Durchschuss in der Brust, Lebensgefahr, Notoperationen. Das Mädchen überlebte, doch die Narben werden bleiben – körperlich wie seelisch.

Oberstaatsanwalt Benjamin Kluck sprach von "dramatischen Sekunden", doch diese Formulierung verschleiert mehr, als sie erklärt. Wie konnte es soweit kommen, dass deutsche Polizisten auf ein zwölfjähriges Kind schießen? Die offizielle Version wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet.

Kommunikationsversagen mit tödlichen Folgen

Besonders verstörend wirkt die Tatsache, dass weder das Mädchen noch ihre ebenfalls anwesende Mutter und ihr Bruder die Befehle der Polizei verstehen konnten – alle drei sind gehörlos. Ein Gebärdendolmetscher? Fehlanzeige. Stattdessen trafen bewaffnete Beamte auf Menschen, die ihre Worte nicht hören, ihre Gesten möglicherweise falsch deuten konnten. Ein Kommunikationsdesaster mit beinahe tödlichem Ausgang.

NRW-Innenminister Herbert Reul kündigte nun großspurig an, die Polizeiausbildung überprüfen zu wollen. Ein Treffen mit Gehörlosen-Verbänden sei geplant. Doch diese Reaktion kommt Jahre zu spät. Wie viele ähnliche Situationen mussten bereits eskalieren, bevor die Politik aufwacht?

Die Rechtfertigung des Unvertretbaren

Besonders befremdlich wirkt Reuls Aussage, der Schusswaffeneinsatz gegen eine Zwölfjährige sei "nicht grundsätzlich falsch". Man müsse wissen, "wie gefährlich das Tatmittel Messer sein kann". Diese Argumentation offenbart eine erschreckende Denkweise: Ein traumatisiertes Kind wird zur potenziellen Bedrohung stilisiert, die es mit allen Mitteln zu neutralisieren gilt.

Der Anwalt des Mädchens, Simón Barrera González, kritisierte die Darstellung der Behörden scharf. Er spricht von "aggressiver Pressearbeit" und dem Versuch, eine fragwürdige Notwehr-Konstruktion zu etablieren. Seine Worte treffen einen wunden Punkt: Wer kontrolliert eigentlich die Kontrolleure?

Ein Symptom gesellschaftlichen Versagens

Dieser Fall ist kein Einzelfall, sondern Symptom einer tiefgreifenden Krise. Ein Kind, das seiner Mutter entzogen wurde, flieht aus einer Einrichtung. Die Mutter hat kein Sorgerecht mehr – warum, erfahren wir nicht. Das Jugendamt greift ein, die Polizei wird gerufen, am Ende liegt ein Kind blutend am Boden. Ist das die Gesellschaft, die wir wollen?

Die Tatsache, dass gegen den schießenden Beamten wegen versuchten Totschlags ermittelt wird, zeigt die Brisanz des Falls. Doch beide involvierten Polizisten schweigen, machen von ihrem Recht Gebrauch. Verständlich aus ihrer Sicht, verheerend für die Aufklärung und das Vertrauen in den Rechtsstaat.

Zeit für einen Paradigmenwechsel

Was lehrt uns dieser Fall? Er zeigt, dass unsere Systeme versagen, wenn es darauf ankommt. Ein gehörloses Kind wird zur Gefahr erklärt, weil niemand mit ihm kommunizieren kann. Polizisten greifen zur Waffe, weil sie keine anderen Mittel kennen. Die Politik reagiert mit Worthülsen statt mit echten Reformen.

Es braucht einen fundamentalen Wandel im Umgang mit vulnerablen Gruppen. Polizisten müssen in Deeskalation geschult werden, nicht nur im Schießen. Gebärdendolmetscher müssen bei Einsätzen mit Gehörlosen Standard sein, nicht die Ausnahme. Und vor allem: Kinder dürfen niemals als Feinde behandelt werden, egal welche Waffe sie in der Hand halten mögen.

Der Fall aus Bochum sollte ein Weckruf sein. Doch die Befürchtung bleibt: Nach ein paar Wochen medialer Aufregung wird alles beim Alten bleiben. Die nächste Tragödie ist dann nur eine Frage der Zeit. Es liegt an uns allen, das zu verhindern – durch kritisches Hinterfragen, durch Druck auf die Politik und durch die Forderung nach echten Veränderungen. Denn in einem Land, in dem auf zwölfjährige Kinder geschossen wird, stimmt etwas Grundlegendes nicht mehr.

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