
Wenn der kranke Lehrer plötzlich im Fernsehen kocht: Ein Lehrstück über den deutschen Beamtenstaat
Was für ein herrliches Sittenbild unseres maroden Bildungssystems! Da lässt sich ein Kölner Lehrer ein ganzes Jahr lang krankschreiben und tritt munter in gleich mehreren TV-Kochshows auf. Während seine Kollegen sich mit überfüllten Klassen, respektlosen Schülern und dem täglichen Wahnsinn des deutschen Schulalltags herumschlagen, rührt er vor laufenden Kameras in Töpfen herum. Die Bezirksregierung Köln hat nun endlich ein Disziplinarverfahren eingeleitet – man möchte fast applaudieren ob dieser ungewohnten Tatkraft.
Ein System, das zum Himmel schreit
Der Fall offenbart die ganze Absurdität unseres aufgeblähten Beamtenapparats. Während in der freien Wirtschaft für solch ein Verhalten die fristlose Kündigung winken würde, darf sich der TV-Koch auf ein langwieriges Verfahren freuen, bei dem am Ende vermutlich nicht mehr als ein Klaps auf die Finger herauskommt. Die Bezirksregierung hüllt sich derweil in vornehmes Schweigen und verweist auf "streng vertrauliche Personalmaßnahmen". Man könnte meinen, es ginge um Staatsgeheimnisse und nicht um einen dreisten Betrugsversuch auf Kosten der Steuerzahler.
Besonders pikant: Nach Angaben des Schulministeriums sind derzeit sage und schreibe 1.388 Lehrkräfte in Nordrhein-Westfalen länger erkrankt, davon 582 seit mehr als einem Jahr. Man fragt sich unwillkürlich, wie viele davon ebenfalls ihre Freizeit mit lukrativen Nebentätigkeiten verbringen, während der Unterricht ausfällt und Kinder ohne ordentliche Bildung dastehen.
Die Spitze des Eisbergs
Dieser Fall ist keineswegs ein Einzelfall. Erst zu Jahresbeginn wurde eine Duisburger Lehrerin bekannt, die unfassbare 16 Jahre lang krankgeschrieben war – ohne jemals einem Amtsarzt vorgestellt zu werden. Sechzehn Jahre! In dieser Zeit hätte man zwei komplette Schülergenerationen vom Abitur zum Studienabschluss begleiten können. Stattdessen kassierte die Dame ihr volles Gehalt vom Steuerzahler, während das System sie gewähren ließ.
FDP-Vizefraktionschefin Franziska Müller-Rech bringt es auf den Punkt: Das Verhalten sei "massiv unkollegial". Doch es geht hier um weit mehr als mangelnde Kollegialität. Es geht um systematischen Betrug, um die Ausnutzung eines Systems, das offenbar keinerlei wirksame Kontrollmechanismen kennt. Ihre Forderung nach einem "wirksamen System zur Überprüfung dauerhaft krankgeschriebener Lehrkräfte" kommt Jahre zu spät.
Der tiefere Blick: Ein Bildungssystem am Abgrund
Natürlich muss man auch die andere Seite der Medaille betrachten. Viele Lehrer leiden tatsächlich unter Burnout, kämpfen täglich mit respektlosen Schülern und Eltern, die ihre verzogenen Sprösslinge in Schutz nehmen. Der Lehrerberuf ist in den vergangenen Jahren zu einem Himmelfahrtskommando geworden – nicht zuletzt durch die verfehlte Bildungspolitik der letzten Jahrzehnte und die zunehmende Verrohung in unseren Schulen.
Doch rechtfertigt das den Betrug Einzelner? Keineswegs! Wer sich gesund genug fühlt, um in Fernsehshows aufzutreten, der ist auch gesund genug für den Schuldienst. Punkt. Alles andere ist eine Verhöhnung der ehrlichen Kollegen, die trotz widriger Umstände Tag für Tag ihre Pflicht erfüllen.
Zeit für radikale Reformen
Dieser Fall zeigt einmal mehr: Wir brauchen dringend eine grundlegende Reform des Beamtenrechts. Die juristische Praxis hat das Disziplinarrecht längst zur Farce verkommen lassen. Beamte, die sich etwas zuschulden kommen lassen, können sich auf endlose Verfahren und milde Urteile verlassen. In der Privatwirtschaft undenkbar – im Staatsdienst Normalität.
Es ist höchste Zeit, dass die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz hier endlich durchgreift. Doch stattdessen plant man lieber ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur – finanziert natürlich durch neue Schulden, die Merz eigentlich ausgeschlossen hatte. Während der Staat also munter Geld verpulvert, lässt er sich von cleveren Beamten auf der Nase herumtanzen.
Der kochende Lehrer aus Köln ist nur ein Symptom eines viel größeren Problems: Ein aufgeblähter Staatsapparat, der sich jeder ernsthaften Kontrolle entzieht, während die arbeitende Bevölkerung die Zeche zahlt. Es wird Zeit, dass wir uns wieder auf traditionelle Werte wie Pflichtbewusstsein, Ehrlichkeit und Verantwortung besinnen – Tugenden, die in unserem modernen Deutschland offenbar völlig aus der Mode gekommen sind.

- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik











