
Weimer-Gipfel: Wenn Politik zur Ware wird – Bundesregierung sieht kein Problem
Die Bundesregierung sieht tatsächlich keinen Handlungsbedarf. Während sich die Bürger fragen, ob ihre gewählten Vertreter noch für sie oder für zahlungskräftige Sponsoren arbeiten, erklärt Regierungssprecher Stefan Kornelius seelenruhig, dass Minister weiterhin am umstrittenen Ludwig-Erhard-Gipfel der Weimer Media Group teilnehmen dürfen. Ein Skandal? Nicht für die Große Koalition unter Friedrich Merz.
700.000 Euro für politischen Zugang – nur ein Kavaliersdelikt?
Was sich am malerischen Tegernsee abspielt, würde in anderen Demokratien einen Aufschrei auslösen. Die "Süddeutsche Zeitung" enthüllte, dass allein die bayerische Staatsregierung satte 700.000 Euro für ihre Präsenz bei der exklusiven Veranstaltung hinblätterte. Doch statt Konsequenzen zu ziehen, wiegelt die Bundesregierung ab: Das sei normale "Öffentlichkeitsarbeit".
Besonders pikant: Die Veranstalter werben unverhohlen mit "Einfluss auf die politischen Entscheidungsträger". Wer genug zahlt – Teilnahmepakete kosten mehrere Zehntausend Euro – erhält direkten Zugang zu Ministern. Ein Schelm, wer dabei an Käuflichkeit denkt.
Die üblichen Verdächtigen kommen wieder
Für 2026 haben sich bereits illustre Gäste angekündigt: Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU), Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU), Forschungsministerin Dorothee Bär (CSU) und Landwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU). Sie alle sehen offenbar kein Problem darin, sich in einem Umfeld zu bewegen, das mit Geld um politischen Einfluss wirbt.
"Es geht um die Öffentlichkeitsarbeit auch der Bundesregierung. Und insofern gibt es an dieser Praxis momentan keinen Änderungsbedarf."
Diese Aussage von Regierungssprecher Kornelius zeigt, wie weit sich die politische Elite von den Bürgern entfernt hat. Während draußen im Land die Menschen unter steigender Kriminalität, explodierenden Energiepreisen und einer verfehlten Migrationspolitik leiden, feiern die Minister lieber mit zahlungskräftigen Lobbyisten am Tegernsee.
Weimers halbherziger Rückzug
Kulturstaatsminister Wolfram Weimer reagierte auf die Kritik mit einem durchschaubaren Manöver: Er übertrug seine Anteile an der Firma auf einen Treuhänder. Seine Frau bleibt jedoch aktiv im Geschäft. Ein klassischer Fall von Augenwischerei, der zeigt, wie wenig ernst die Beteiligten die berechtigten Bedenken der Öffentlichkeit nehmen.
Besonders absurd wird es, wenn man bedenkt, dass der Gipfel den Namen Ludwig Erhards trägt – eines Mannes, der für die Soziale Marktwirtschaft stand, nicht für die Vermarktung der Politik. Erhard würde sich im Grabe umdrehen, könnte er sehen, wie sein Name für diese fragwürdige Veranstaltung missbraucht wird.
Ein "Freiheitspreis" mit Geschmäckle
Auf dem Gipfel wird jährlich ein "Freiheitspreis der Medien" verliehen. Zu den Preisträgern gehört ausgerechnet Sebastian Kurz, der frühere österreichische Regierungschef, der nach Berichten über unerlaubte Pressefinanzierungen zurücktreten musste. Wenn das die Helden der Freiheit sein sollen, dann gute Nacht, Demokratie.
Die "Süddeutsche Zeitung" distanzierte sich wohlweislich von Parallelen zu ihrer eigenen Veranstaltung und betonte, nicht mit "Einflussmöglichkeiten auf Politiker" zu werben. Ein feiner, aber entscheidender Unterschied, den die Bundesregierung offenbar nicht erkennen will oder kann.
Das eigentliche Problem
Was sich hier zeigt, ist symptomatisch für den Zustand unserer Demokratie. Die politische Elite hat sich in einer Blase eingerichtet, in der der Zugang zu Entscheidungsträgern zur Handelsware geworden ist. Während normale Bürger kaum noch Gehör finden, öffnen sich für zahlungskräftige Interessengruppen alle Türen.
Diese Entwicklung untergräbt das Vertrauen in die Politik nachhaltig. Wenn Minister ihre Zeit lieber mit wohlhabenden Sponsoren als mit den Sorgen der Bürger verbringen, braucht sich niemand über Politikverdrossenheit zu wundern. Die Große Koalition unter Merz hatte die Chance, hier ein Zeichen zu setzen. Stattdessen macht sie weiter wie bisher – business as usual am Tegernsee.
Es bleibt zu hoffen, dass die Wähler sich diese Arroganz der Macht merken. Denn eines ist klar: Eine Demokratie, in der politischer Zugang käuflich wird, hat ihren Namen nicht mehr verdient. Die Bürger haben bessere Vertreter verdient als solche, die sich auf fragwürdigen Gipfeltreffen die Klinke in die Hand geben.
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