
Verbeamtungsstopp als Rettungsanker? Linnemann fordert radikale Wende in der Pensionspolitik
Die deutsche Rentendebatte erreicht einen neuen Siedepunkt. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat beim "Tag des Handwerks" in Paderborn eine Forderung aufgestellt, die in den heiligen Hallen der Ministerialbürokratie für Schnappatmung sorgen dürfte: Ein weitreichender Verbeamtungsstopp soll her. Nur noch dort, wo hoheitliche Aufgaben wahrgenommen werden, soll künftig der begehrte Beamtenstatus vergeben werden.
900 Milliarden Euro – Die tickende Zeitbombe der Pensionslasten
"Die Gesellschaft wird es auf Dauer nicht aushalten", warnte Linnemann mit ungewöhnlicher Deutlichkeit. Und die Zahlen geben ihm recht: Über 900 Milliarden Euro an langfristigen Verpflichtungen für Pensionen und Beihilfen lasten laut Bundesfinanzministerium auf den Schultern der Steuerzahler. Eine astronomische Summe, die selbst hartgesottene Finanzexperten ins Schwitzen bringt.
Der CDU-Politiker zieht eine klare Linie: Polizei, Justiz, Zoll und Finanzverwaltung – ja. Ministerien und allgemeine Verwaltung – nein. "Dann ist irgendwann gut", bringt es Linnemann auf den Punkt. Eine überfällige Ansage, möchte man meinen, angesichts der 5,4 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst, deren Zahl munter weiter steigt.
Die Zwei-Klassen-Gesellschaft der Altersvorsorge
Was Linnemann hier anspricht, ist nichts weniger als die Achillesferse unseres Sozialsystems. Während der normale Arbeitnehmer mit mickrigen Rentenerhöhungen abgespeist wird und sich Sorgen um Altersarmut macht, genießen Beamte ihre üppigen Pensionen. Ein System, das in Zeiten knapper Kassen und demografischen Wandels immer schwerer zu rechtfertigen ist.
"Ein neues Rentensystem sei für ihn nur mit gleichzeitiger Reform der Beamtenversorgung denkbar"
Diese Verknüpfung von Renten- und Pensionsreform ist clever gewählt. Linnemann weiß: Eine Reform, die nur die Renten der Arbeitnehmer beschneidet, während die Beamtenprivilegien unangetastet bleiben, wäre politischer Selbstmord. Die Bürger haben die Nase voll von einer Politik, die mit zweierlei Maß misst.
Die unbequeme Wahrheit über den aufgeblähten Staatsapparat
Besonders pikant: Laut Berichten gehen 80 Prozent der Beamten vorzeitig in den Ruhestand. Eine Ruhestandswelle, die den Steuerzahler teuer zu stehen kommt. Während in der freien Wirtschaft über die Rente mit 70 diskutiert wird – ein Vorschlag, den CDU-Wirtschaftsministerin Katherina Reiche jüngst ins Spiel brachte –, verabschieden sich Staatsdiener oft schon mit Anfang 60 in den wohlverdienten Ruhestand.
Die Große Koalition unter Friedrich Merz steht vor einer Herkulesaufgabe. Das vollmundige Versprechen, keine neuen Schulden zu machen, während gleichzeitig ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur aufgelegt wurde, wirkt angesichts der explodierenden Pensionslasten wie blanker Hohn. Die Zeche zahlen wieder einmal die Bürger – durch höhere Steuern und galoppierende Inflation.
Ein überfälliger Realitätscheck
Linnemann betont zwar, es gehe ihm nicht um die Kürzung bestehender Ansprüche. Doch die Botschaft ist klar: Das System der Vollversorgung auf Lebenszeit ist ein Auslaufmodell. In einer Zeit, in der Fachkräfte händeringend gesucht werden, muss sich der Staat fragen, ob er wirklich jeden Verwaltungsangestellten mit dem goldenen Handschlag der Verbeamtung locken muss.
Die Reaktionen aus den Amtsstuben dürften nicht lange auf sich warten lassen. Gewerkschaften werden Sturm laufen, von "Kahlschlag" und "Demontage des öffentlichen Dienstes" sprechen. Doch die Realität ist: Ein System, das auf Kosten kommender Generationen lebt, hat keine Zukunft. Linnemanns Vorstoß mag unbequem sein – notwendig ist er allemal.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Bei allen Investitionsentscheidungen sollten Sie eigenständig recherchieren und gegebenenfalls professionellen Rat einholen. Jeder ist für seine Anlageentscheidungen selbst verantwortlich. In unsicheren Zeiten können physische Edelmetalle eine sinnvolle Ergänzung zur Vermögenssicherung in einem breit gestreuten Portfolio darstellen.

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