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Kettner Edelmetalle
08.12.2025
14:36 Uhr

USA setzen Europa unter Druck: NATO-Verteidigung bis 2027 selbst schultern

Die Vereinigten Staaten haben ihren europäischen NATO-Partnern ein unmissverständliches Ultimatum gestellt: Bis 2027 sollen sie die Hauptverantwortung für die konventionelle Verteidigung des Bündnisses übernehmen. Diese Forderung, die Reuters exklusiv berichtete, würde eine dramatische Erhöhung der Verteidigungsausgaben erfordern und stößt in europäischen Hauptstädten auf erhebliche Skepsis.

Washingtons neue Marschrichtung

Bei einem Treffen in Washington hätten Pentagon-Vertreter den europäischen Delegationen deutlich gemacht, dass die USA erwarten, dass Europa den Großteil der NATO-Verteidigungskapazitäten übernehme - von Geheimdienstoperationen bis zur Raketenproduktion. Fünf mit den Gesprächen vertraute Quellen, darunter ein US-Beamter, hätten bestätigt, dass diese Botschaft mit ungewöhnlicher Deutlichkeit übermittelt worden sei.

Besonders brisant: Hinter verschlossenen Türen sollen Pentagon-Vertreter gedroht haben, die USA könnten ihre Rolle in bestimmten NATO-Verteidigungsbemühungen zurückfahren, sollten die Europäer das gesetzte Ziel verfehlen. Eine Drohung, die in Zeiten des anhaltenden Ukraine-Krieges und der eskalierenden Spannungen im Nahen Osten besonders schwer wiegt.

Unrealistische Zeitvorgaben?

Europäische Beamte reagierten dem Bericht zufolge mit erheblicher Skepsis auf die amerikanischen Forderungen. Die rasche Substitution amerikanischer Militärunterstützung würde Investitionen erfordern, die weit über die aktuellen Planungen und genehmigten Verteidigungsbudgets der NATO-Mitglieder hinausgingen. Ein NATO-Vertreter räumte zwar ein, dass die Verbündeten die Notwendigkeit erkannt hätten, mehr in die Verteidigung zu investieren und die Last der konventionellen Verteidigung von den USA auf Europa zu verlagern. Doch die Umsetzung binnen zwei Jahren erscheine vielen als illusorisch.

Besonders problematisch: Die US-Vertreter hätten keine konkreten Metriken vorgelegt, anhand derer Erfolg oder Misserfolg gemessen werden könnten. Auch blieb unklar, ob die Frist von 2027 die offizielle Position der Trump-Administration darstelle oder lediglich die Ansichten einiger Pentagon-Beamter widerspiegele.

Trumps neue Sicherheitsstrategie als Warnung

Die jüngsten Forderungen fügen sich nahtlos in die neue Nationale Sicherheitsstrategie der Trump-Administration ein, die Europa scharf kritisiert. Das Dokument stelle in Frage, ob bestimmte europäische Länder über ausreichend starke Wirtschaften und Militärs verfügten, um verlässliche Verbündete zu bleiben. Eine bemerkenswerte Abkehr von der jahrzehntelangen transatlantischen Partnerschaftsrhetorik.

"Die Verwaltung der europäischen Beziehungen zu Russland wird erhebliches diplomatisches Engagement der USA erfordern, sowohl um die Bedingungen strategischer Stabilität über die eurasische Landmasse wiederherzustellen als auch um das Risiko eines Konflikts zwischen Russland und europäischen Staaten zu mindern."

Diese Formulierung deutet darauf hin, dass Washington sich künftig noch stärker in europäische Angelegenheiten einmischen könnte - unter dem Deckmantel der Stabilisierung.

Ende der transatlantischen Illusionen

Pawel Zerka vom European Council on Foreign Relations brachte es auf den Punkt: Washington gebe nicht länger vor, sich nicht in Europas innere Angelegenheiten einzumischen. Stattdessen werde diese Einmischung nun als Akt der Güte und strategische Notwendigkeit der USA dargestellt. Die Priorität sei es, "Widerstand gegen Europas aktuelle Entwicklung innerhalb der europäischen Nationen zu kultivieren".

Die Botschaft aus Washington ist unmissverständlich: Die Zeiten, in denen sich Europa bequem unter dem amerikanischen Sicherheitsschirm ausruhen konnte, sind vorbei. Doch ob die europäischen Staaten - geschwächt durch jahrelange Fehlpolitik, überbordende Sozialausgaben und ideologische Experimente - überhaupt in der Lage sind, diese Herausforderung anzunehmen, bleibt fraglich. Die deutsche Bundesregierung unter Friedrich Merz hat bereits ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen angekündigt, das die Inflation weiter anheizen und künftige Generationen belasten wird - trotz Merz' Versprechen, keine neuen Schulden zu machen.

Während Europa mit Gender-Debatten und Klimaneutralität beschäftigt ist, fordert die Realität ihren Tribut. Die Frage ist nicht mehr, ob Europa mehr für seine Verteidigung ausgeben muss, sondern ob es überhaupt noch die wirtschaftliche und politische Kraft dazu hat. Die amerikanische Geduld scheint jedenfalls erschöpft zu sein.

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