
US-Militärshow vor Venezuela: Wenn B-52 Bomber gegen Kleinkriminelle fliegen
Die militärische Machtdemonstration der USA vor Venezuelas Küsten nimmt immer absurdere Züge an. Während das Pentagon seine teuersten Kriegsmaschinen auffahren lässt, zeigen neue Recherchen ein ernüchterndes Bild: Die angeblichen "Narco-Terroristen" entpuppen sich als verzweifelte Fischer und Tagelöhner, die für 500 Dollar ihr Leben riskieren.
Milliardenaufwand gegen Kleinkriminelle
Am Donnerstag kreisten erneut zwei amerikanische B-52 Bomber über der südlichen Karibik nahe der venezolanischen Küste - bereits der vierte derartige Einsatz in den vergangenen Wochen. Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: Venezuela schickte seine F-16 Kampfjets in die Luft, um die amerikanischen Bomber zu beobachten. Ein militärisches Katz-und-Maus-Spiel, das Milliarden verschlingt.
Die beiden Stratofortress-Bomber mit den Rufzeichen TITO41 und TITO42 flogen parallel zur venezolanischen Nordküste, kreisten nordöstlich von Caracas und drehten dann wieder ab. Eine Machtdemonstration, die das Pentagon als "Bomber-Angriffsdemonstrationen in der Karibikregion" bezeichnet. Allein im vergangenen Monat flogen drei Gruppen von B-52H und B-1B Lancern ähnliche Missionen bis auf wenige Dutzend Meilen an Venezuelas Küste heran.
Die unbequeme Wahrheit über die "Narco-Terroristen"
Während Präsident Trump von gefährlichen Narco-Terroristen spricht und sogar "unmittelbare" Militäraktionen gegen die Maduro-Regierung erwägen soll, zeichnen Recherchen der Associated Press ein völlig anderes Bild. In Dutzenden von Interviews in den Küstendörfern Venezuelas offenbart sich eine bittere Realität: Die über 60 getöteten Männer auf den 17 zerstörten Booten waren keine Kartellbosse oder Terroristen.
"Die meisten der neun Männer waren zum ersten oder zweiten Mal auf solchen Fahrten unterwegs und verdienten mindestens 500 Dollar pro Trip. Es waren Arbeiter, ein Fischer, ein Motorradtaxifahrer. Zwei waren Kleinkriminelle. Einer war ein bekannter lokaler Verbrecherboss, der seine Schmugglerdienste an Drogenhändler vermietete."
Diese Männer lebten auf der Paria-Halbinsel in unbeheizbaren Betonblockbauten, die wochenlang ohne Wasserversorgung auskommen müssen und regelmäßig mehrere Stunden täglich ohne Strom sind. Wenn ihre Zeit für Drogentransporte gekommen war, bestiegen sie offene Fischerboote mit starken Außenbordmotoren, um ihre Fracht nach Trinidad und andere Inseln zu bringen.
Ein Fischer, der von 100 Dollar im Monat leben musste
Die Geschichten der Getöteten sprechen Bände über die wahren Verhältnisse: Ein Fischer, der mit 100 Dollar monatlich kaum überleben konnte. Ein ehemaliger Militärkadett. Ein glückloser Busfahrer. Keine internationalen Drogenbarone, sondern verzweifelte Menschen am Rande der Gesellschaft, die in der illegalen Wirtschaft ihre einzige Überlebenschance sahen.
Die venezolanische Regierung hat die Anschuldigungen des Pentagons über organisiertes Narco-Schmuggeln zurückgewiesen und sich bei den Vereinten Nationen über "außergerichtliche Hinrichtungen" beschwert. Eine Beschwerde, die angesichts der Faktenlage durchaus berechtigt erscheint.
Milliarden für einen Krieg gegen die Armut?
Natürlich muss der Drogenschmuggel in die USA gestoppt werden - dafür gibt es schließlich die Küstenwache, die DEA und andere Bundesbehörden. Aber rechtfertigt der Transport von Drogen durch verarmte Fischer den Einsatz von strategischen Bombern, die pro Flugstunde Hunderttausende Dollar kosten? Sind die Amerikaner wirklich bereit, einen weiteren Krieg zu unterstützen - diesmal gegen Kleinkriminelle, die seit Jahrzehnten in der Region operieren?
Die aktuelle Militärshow vor Venezuela wirft unbequeme Fragen auf: Geht es hier wirklich um Drogenbekämpfung oder vielmehr um geopolitische Machtspiele? Während B-52 Bomber ihre Kreise ziehen und F-16 Jets aufsteigen, sterben verzweifelte Menschen für ein paar hundert Dollar. Ein "extrem teurer und beispielloser Militäraufbau", wie es selbst amerikanische Beobachter nennen, für ein Problem, das mit gezielter Entwicklungshilfe und wirtschaftlicher Stabilisierung vermutlich effektiver zu lösen wäre.
Die Wahrheit ist, wie so oft, komplexer als die einfachen Narrative der Politik. Während in Washington von Narco-Terroristen gesprochen wird, zeigt die Realität vor Ort ein Bild von Armut, Verzweiflung und fehlenden Alternativen. Ein Teufelskreis, den man nicht mit Bombern durchbrechen kann - egal wie beeindruckend die Militärshow auch sein mag.
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