
Trumps Venezuela-Krieg: Wenn Lügen über Drogen zum Vorwand für Bomben werden
Die Wahrheit hat es schwer in Washington, besonders wenn es um außenpolitische Abenteuer geht. Während Präsident Trump medienwirksam von venezolanischen Fentanyl-Schmugglern fabuliert, die angeblich die amerikanische Jugend vergiften würden, sprechen seine eigenen Geheimdienste eine völlig andere Sprache. Ein hochrangiger US-Geheimdienstmitarbeiter bestätigte nun, was kritische Beobachter längst vermuteten: Venezuela produziere "wenig bis gar kein Fentanyl" für den amerikanischen Markt.
Diese Enthüllung wirft ein grelles Licht auf die jüngsten US-Militärschläge in der Karibik, bei denen mindestens 32 Menschen ihr Leben verloren. Trump behauptete vollmundig, die angegriffenen Boote seien "vollgestopft mit Säcken voller weißem Pulver" gewesen, wobei jedes einzelne Boot angeblich für den Tod von 25.000 Amerikanern verantwortlich sei. Eine bemerkenswerte Rechnung, die selbst für Trump'sche Verhältnisse außergewöhnlich kreativ erscheint.
Die Wahrheit hinter der Propaganda
Sogar der republikanische Senator Rand Paul wagte es, dem Narrativ des Weißen Hauses zu widersprechen und stellte öffentlich klar: "In Venezuela wird kein Fentanyl produziert." Doch solche Fakten scheinen in der aktuellen US-Administration niemanden zu interessieren. Kriegsminister Pete Hegseth vergleicht venezolanische Drogenhändler bereits mit Al-Qaida und schwört "Gerechtigkeit" - ein Begriff, der in Washington meist als Synonym für Bomben und Regime Change verwendet wird.
Die Diskrepanz zwischen Geheimdiensterkenntnissen und politischer Rhetorik offenbart das eigentliche Ziel dieser Kampagne: Es geht nicht um Drogen, es geht um Macht. Venezuela mit seinem sozialistischen Präsidenten Nicolás Maduro ist Washington schon lange ein Dorn im Auge. Dass man nun den Kampf gegen Drogen als Vorwand nutzt, um militärische Aggressionen zu rechtfertigen, folgt einem altbekannten Muster amerikanischer Außenpolitik.
Bomber über der Karibik
Als wären die tödlichen Angriffe auf angebliche Schmuggler nicht genug, provoziert Washington weiter: Bereits zum dritten Mal seit Mitte Oktober ließen die USA B-1B Lancer-Bomber demonstrativ vor der venezolanischen Küste patrouillieren. Diese nuklearfähigen Langstreckenbomber starteten von North Dakota und tankten über Florida auf - eine logistische Meisterleistung, die zeigt, wie ernst es Washington mit seinen Drohgebärden ist.
Trump selbst bestätigte kürzlich, dass er verdeckte CIA-Operationen in Venezuela genehmigt habe. Die venezolanische Regierung meldete bereits die Festnahme von Söldnern, die angeblich mit der CIA in Verbindung stünden. Man spricht in Caracas von einem drohenden "Angriff unter falscher Flagge" - eine Befürchtung, die angesichts der amerikanischen Geschichte in Lateinamerika nicht aus der Luft gegriffen erscheint.
Das wahre Gift für Amerika
Während Trump und seine Administration von venezolanischem Fentanyl phantasieren, ignorieren sie die wahren Quellen der amerikanischen Drogenkrise. Der Großteil des Fentanyls, das tatsächlich amerikanische Leben zerstört, stammt aus China und Mexiko - Länder, mit denen Trump trotz aller Zoll-Drohgebärden weiterhin Geschäfte macht. Doch gegen Venezuela lässt sich eben leichter Krieg führen als gegen Handelspartner, von denen die US-Wirtschaft abhängt.
Die Ironie dieser Situation könnte bitterer nicht sein: Während amerikanische Bomber über der Karibik kreisen und unschuldige Menschen sterben, fließt das echte Fentanyl weiterhin ungehindert über die mexikanische Grenze. Doch für solche Feinheiten hat man in Washington keine Zeit - man ist zu beschäftigt damit, den nächsten Regime Change vorzubereiten.
Ein gefährliches Spiel
Was wir hier erleben, ist mehr als nur eine weitere Episode amerikanischer Cowboy-Diplomatie. Es ist ein gefährliches Spiel mit dem Feuer in einer ohnehin instabilen Region. Venezuela, bereits gebeutelt von Wirtschaftssanktionen und inneren Konflikten, könnte durch weitere militärische Eskalationen vollends ins Chaos stürzen. Die Folgen wären nicht nur für die venezolanische Bevölkerung katastrophal, sondern würden die gesamte Region destabilisieren.
Besonders perfide erscheint dabei die Instrumentalisierung der amerikanischen Drogenkrise. Zehntausende Amerikaner sterben jährlich an Überdosierungen - ein echtes nationales Drama, das echte Lösungen erfordert. Stattdessen nutzt die Trump-Administration dieses Leid als Vorwand für geopolitische Abenteuer, die mit der Bekämpfung von Drogen nichts zu tun haben.
In einer Zeit, in der Amerika mit echten Herausforderungen kämpft - von der Fentanyl-Krise über marode Infrastruktur bis hin zu sozialer Spaltung - verschwendet Washington Ressourcen und Menschenleben für einen Krieg, der auf Lügen basiert. Man fragt sich unwillkürlich: Wäre es nicht sinnvoller, diese Energie in die Lösung der tatsächlichen Probleme zu investieren, statt Phantomfeinde in der Karibik zu jagen?
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