
Trumps neue Zollpolitik: Ein wirtschaftspolitischer Amoklauf mit fatalen Folgen
Die jüngsten Ankündigungen Donald Trumps zu drastischen Zollerhöhungen lassen die Alarmglocken in der amerikanischen Wirtschaft schrillen. Was der ehemalige und möglicherweise künftige US-Präsident als "Tag der Befreiung" bezeichnet, könnte sich als wirtschaftspolitischer Albtraum für die amerikanische Mittelschicht entpuppen.
Historische Dimensionen der geplanten Zollerhöhungen
Die angekündigten Zölle würden die größte Steuererhöhung seit 1968 darstellen - damals musste der Vietnam-Krieg finanziert werden. Besonders alarmierend: Der durchschnittliche Zollsatz würde sogar die berüchtigten Smoot-Hawley-Tarife übersteigen, die als Mitauslöser der Großen Depression in die Geschichtsbücher eingingen. Ein gefährliches Spiel mit dem wirtschaftlichen Wohlstand einer ganzen Nation.
Fatale Auswirkungen auf die heimische Wirtschaft
Die Mathematik ist erschreckend einfach: Auf jeden Arbeitsplatz in der amerikanischen Stahlproduktion kommen 80 Jobs in Unternehmen, die Stahl verarbeiten. Trumps vermeintlicher Schutz der heimischen Stahlindustrie würde also einem Arbeiter helfen, aber 80 andere gefährden. Erste Vorboten dieser wirtschaftlichen Schieflage zeigen sich bereits: Der Stahlkonzern Cleveland-Cliffs kündigte massive Entlassungen an - über 1.200 Arbeitsplätze stehen auf der Kippe.
Die Mär vom Handelsbilanzdefizit
Trumps fixe Idee, das amerikanische Handelsbilanzdefizit durch Strafzölle zu reduzieren, entbehrt jeder ökonomischen Logik. Während seiner ersten Amtszeit stieg das Defizit trotz aggressiver Zollpolitik um 18 Prozent. Das Handelsbilanzdefizit ist primär Ausdruck der Tatsache, dass die USA mehr investieren als sparen - und ermöglicht den Amerikanern paradoxerweise einen höheren Lebensstandard.
Politischer Gegenwind nimmt zu
Die politischen Konsequenzen dieser verfehlten Wirtschaftspolitik zeichnen sich bereits ab. Aktuelle Umfragen zeigen, dass nur noch 23 Prozent der Amerikaner glauben, Trumps Politik verbessere ihre finanzielle Situation - ein dramatischer Einbruch um 19 Prozentpunkte seit Januar. Selbst in der republikanischen Partei formiert sich Widerstand: Einige republikanische Senatoren stimmten bereits gegen Trumps Kanada-Zölle.
Düstere Wirtschaftsprognosen
Ökonomen warnen eindringlich: Die geplanten Zollerhöhungen könnten in Kombination mit den zu erwartenden Vergeltungsmaßnahmen der Handelspartner eine Rezession auslösen. Steigende Preise würden die Kaufkraft der Haushalte schwächen, Investitionen zurückgehen und Exporte einbrechen. Ein wirtschaftspolitisches Harakiri, das vor allem der amerikanischen Mittelschicht schaden würde.
Es bleibt zu hoffen, dass die politische Realität Trump zur Umkehr zwingt, bevor irreparabler wirtschaftlicher Schaden entsteht. Die Geschichte lehrt uns: Merkantilistische Fantasien und wirtschaftlicher Isolationismus sind noch nie gut ausgegangen - weder für die USA noch für den Rest der Welt.

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