
Totgeglaubter iranischer Quds-Kommandeur taucht plötzlich in Teherans Straßen auf
Die Propagandamaschine läuft auf Hochtouren, und wieder einmal zeigt sich, wie wenig man den Berichten aus dem Nahen Osten trauen kann. Esmail Qaani, der oberste Kommandeur der berüchtigten Quds-Einheit der iranischen Revolutionsgarden, wurde vor einer Woche für tot erklärt. Israelische Luftangriffe hätten ihn erwischt, hieß es. Doch nun spaziert der Totgeglaubte munter durch Teherans Straßen – ein Lehrstück in Sachen Desinformation.
Das Phantom von Teheran
Am Dienstag tauchten Videos auf, die Qaani inmitten jubelnder Menschenmassen in der iranischen Hauptstadt zeigen sollen. Die Aufnahmen verbreiteten sich wie ein Lauffeuer über die Kanäle iranfreundlicher Gruppen, darunter das Fernsehen der jemenitischen Huthis. Falls die Bilder echt sind – und in Zeiten von Deepfakes ist Skepsis angebracht –, wäre dies ein peinlicher Reinfall für die israelische Aufklärung.
Qaani hatte 2020 die Nachfolge des legendären Qassem Soleimani angetreten, nachdem dieser durch einen amerikanischen Drohnenangriff in Bagdad eliminiert worden war. Seitdem steht er an der Spitze der Quds-Einheit, jener Elitetruppe, die Irans Stellvertreterkriege im gesamten Nahen Osten orchestriert.
Propaganda oder Realität?
Die iranischen Staatsmedien überschlagen sich förmlich mit Berichten über Qaanis wundersame Auferstehung. Israelische Sender zeigen die Aufnahmen ebenfalls, allerdings mit deutlich weniger Enthusiasmus. Schließlich hatten sie die Todesmeldung besonders eifrig verbreitet.
"Wenn die Videos bestätigt werden, würden sie die Berichte über Qaanis Ermordung durch Israel widerlegen"
Diese vorsichtige Formulierung von Al Jazeera zeigt, wie nebulös die Informationslage ist. Nach zwölf Tagen intensiver Luftangriffe und Raketenbeschuss zwischen Israel und Iran ist der Nebel des Krieges dichter denn je. Beide Seiten betreiben massive Zensur und kontrollieren streng, welche Informationen nach außen dringen.
Ein Déjà-vu der besonderen Art
Pikant dabei: Es ist nicht das erste Mal, dass Qaani fälschlicherweise für tot erklärt wurde. Der Mann scheint mehr Leben zu haben als eine Katze. Oder aber die Geheimdienste sind schlichtweg überfordert mit der Informationsflut aus der Region.
Die aktuelle Eskalation zwischen Israel und Iran hat eine neue Dimension erreicht. Israels Großangriffe auf iranische Atomanlagen im Juni 2025 markierten einen gefährlichen Wendepunkt. Teherans Vergeltung mit Raketen auf israelisches Territorium zeigt, dass beide Seiten bereit sind, die roten Linien zu überschreiten.
Die Lehren aus dem Informationschaos
Was lehrt uns diese Episode? Erstens: Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst. Zweitens: Die Propagandamaschinen laufen auf beiden Seiten auf Hochtouren. Drittens: In einer Zeit, in der künstliche Intelligenz täuschend echte Videos produzieren kann, wird die Unterscheidung zwischen Fakt und Fiktion zur Herkulesaufgabe.
Die Iraner nutzen Qaanis Auftritt geschickt für ihre Zwecke. Die "Siegesfeiern" in Teheran, bei denen er sich zeigte, sollen Stärke demonstrieren. Die Botschaft ist klar: Wir lassen uns nicht einschüchtern, unsere Führung ist intakt.
Während die Welt gebannt auf den Nahen Osten blickt, sollten wir uns daran erinnern, dass in Krisenzeiten besondere Vorsicht geboten ist. Nicht jede Todesmeldung stimmt, nicht jedes Video zeigt die Wahrheit. In einer Welt, in der Information zur Waffe geworden ist, bleibt nur eines: skeptisch bleiben und mehrere Quellen prüfen.
Gold als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten
Die anhaltenden geopolitischen Spannungen unterstreichen einmal mehr die Bedeutung von Sachwerten als Absicherung. Während Währungen durch Sanktionen und Wirtschaftskriege unter Druck geraten, bewähren sich physische Edelmetalle als krisenfeste Anlage. Sie sind unabhängig von politischen Wirren und bieten Schutz vor den Unwägbarkeiten einer zunehmend instabilen Weltordnung.
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