
Teherans Wasserkrise: Wenn selbst der Präsident von Evakuierung spricht
Die iranische Hauptstadt steht vor dem Kollaps. Was sich wie ein dystopischer Thriller anhört, könnte bald bittere Realität werden: Präsident Masoud Pezeshkian warnte diese Woche vor einer möglichen Evakuierung Teherans – einer Millionenmetropole mit über zehn Millionen Einwohnern. Der Grund? Eine historische Dürre, die das Land in eine existenzielle Krise stürzt.
Wenn die Wasserhähne verstummen
Die Zahlen sprechen eine erschreckende Sprache: Die wichtigsten Staudämme, die Teheran mit Wasser versorgen, sind nur noch zu fünf Prozent gefüllt. Der Latian-Damm, eine der Hauptwasserquellen der Metropole, hält weniger als zehn Prozent seiner Kapazität. Ein Anwohner brachte es gegenüber dem staatlichen Fernsehen auf den Punkt: "Ich habe diesen Damm noch nie so leer gesehen, seit ich geboren wurde."
Die iranischen Behörden haben bereits mit der Rationierung begonnen. Von Mitternacht bis zum Morgen wird der Wasserdruck reduziert – eine Maßnahme, die sowohl Lecks verringern als auch den städtischen Reservoirs Zeit zum Auffüllen geben soll. Doch für viele Iraner ist dies bereits zu spät: In den sozialen Medien häufen sich Videos von Wasserhähnen, die stundenlang trocken bleiben.
Sechs Monate ohne Regen
Was diese Krise besonders dramatisch macht, ist ihre klimatische Dimension. Seit einem halben Jahr hat es auf dem zentraliranischen Plateau praktisch nicht geregnet – ein Rückgang von über 90 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die schlimmste Dürre seit sechs Jahrzehnten trifft ein Land, das ohnehin in einer der trockensten Regionen der Welt liegt.
"Wenn die Rationierung nicht funktioniert, müssen wir möglicherweise Teheran evakuieren"
Diese Worte des Präsidenten lösten einen Sturm der Entrüstung aus. Der ehemalige Bürgermeister Teherans, Gholamhossein Karbaschi, bezeichnete die Idee als "einen Witz" und betonte, dass eine Evakuierung Teherans "überhaupt keinen Sinn" ergebe. Doch war es wirklich nur Übertreibung?
Verzweifelte Maßnahmen für verzweifelte Zeiten
Die iranische Regierung greift zu immer extremeren Lösungsansätzen. Das Energieministerium kündigte an, mit "Cloud Seeding" experimentieren zu wollen – einer Technik, bei der Silberjodid-Partikel in Wolken gesprüht werden, um Regen zu erzeugen. Das Problem: Für diese Methode müssen die Wolken mindestens 50 Prozent Feuchtigkeit enthalten. Experten bestätigen, dass dies im Iran derzeit schlicht nicht der Fall ist.
Die Wasserkrise offenbart die tieferen Probleme des Landes: jahrzehntelange Misswirtschaft, übermäßiger Wasserverbrauch und eine Infrastruktur, die den Herausforderungen des Klimawandels nicht gewachsen ist. Während die politische Elite in Teheran noch über Lösungen debattiert, zeigt sich in den leeren Stauseen und trockenen Wasserhähnen die harte Realität.
Ein Land am Scheideweg
Die Ironie der Geschichte ist bitter: Ein Land, das über immense Öl- und Gasreserven verfügt, könnte an Wassermangel zugrunde gehen. Die geopolitischen Spannungen des vergangenen Sommers, als Israel und die USA iranische Atomanlagen angriffen, verblassen angesichts dieser existenziellen Bedrohung.
Was bleibt, ist die Frage: Kann eine Millionenstadt wirklich evakuiert werden? Wohin sollten zehn Millionen Menschen gehen? Die Antwort darauf kennt niemand. Doch eines ist sicher: Wenn in den nächsten zehn Tagen kein Regen fällt – und die Prognosen sehen düster aus – wird aus der vermeintlichen Übertreibung des Präsidenten möglicherweise bitterer Ernst.
Die Wasserkrise im Iran zeigt eindrücklich, dass die wahren Bedrohungen des 21. Jahrhunderts nicht immer militärischer Natur sind. Manchmal reicht schon das Ausbleiben von Regen, um ein ganzes Land an den Rand des Abgrunds zu bringen. Während die Welt gebannt auf die geopolitischen Schachzüge im Nahen Osten blickt, könnte die größte Gefahr für die Islamische Republik aus einem leeren Wasserhahn kommen.
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