
Süßes Ende bitter: Deutsche Schokoladentradition wandert nach Polen ab
Die deutsche Lebensmittelindustrie erlebt einen weiteren herben Rückschlag. Mit Gubor und Riegelein verabschieden sich zwei traditionsreiche Schokoladenhersteller aus der heimischen Produktion. Während die Konzernzentralen von steigenden Umsätzen berichten, fallen in Bayern hunderte Arbeitsplätze dem Rotstift zum Opfer. Ein Szenario, das symptomatisch für den schleichenden Niedergang des Wirtschaftsstandorts Deutschland steht.
Wenn Tradition der Globalisierung weicht
Im April 2026 werden in Cadolzburg die letzten Schokoladentafeln vom Band laufen. Nach dem Ostergeschäft ist Schluss – die Produktionslinien wandern gen Osten, vornehmlich nach Polen. Was bleibt, sind leere Hallen und die bittere Erkenntnis, dass selbst ein Jahresumsatz von 320 Millionen Euro nicht mehr ausreicht, um in Deutschland profitabel zu produzieren. Die Musterabteilung schließt ihre Pforten, das Lager in Forchheim hält sich gerade noch bis Juni 2027. Marketing, IT und Vertrieb dürfen bleiben – ein schwacher Trost für eine Region, die ihre industrielle Basis Stück für Stück verliert.
Parallel dazu zieht Riegelein, bekannt für seine kunstvollen Schokofiguren, die Reißleine. Rund 200 Beschäftigte stehen vor dem Aus. Die Begründung klingt wie ein Echo aus zahllosen anderen Werksschließungen: explodierende Kakaopreise, unbezahlbare Energiekosten, internationale Konkurrenz. Der Rohstoffpreis für Kakao hat sich binnen zwei Jahren vervierfacht – ein Rekord, der die gesamte Branche in Schockstarre versetzt.
Die polnische Lösung als deutsches Problem
Seit der Fusion 2024 gehört Gubor zur polnischen Colian-Gruppe. Ein Konzern, der mit elf Werken in Deutschland, Polen und Irland operiert und die Kostenvorteile östlicher Produktionsstandorte geschickt nutzt. Niedrigere Löhne, geringere Energiekosten, weniger Bürokratie – Polen bietet, was Deutschland seinen Unternehmen längst nicht mehr bieten kann. Die Verlagerung ist keine betriebswirtschaftliche Laune, sondern zwingende Konsequenz einer verfehlten Wirtschaftspolitik.
„Die Schokoladenhersteller kämpfen gegen eine doppelte Belastung: teure Produktion und zurückhaltende Konsumenten", heißt es aus Branchenkreisen. Eine Untertreibung angesichts der Realität.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Süßwaren verteuerten sich im Vorjahr um 26 Prozent, Schokolade allein um 21 Prozent. Gleichzeitig sinkt die Kaufkraft der Verbraucher, die zunehmend zu günstigeren Alternativen greifen. Premiumhersteller wie Gubor geraten in die Zange zwischen steigenden Kosten und schrumpfenden Margen.
Energiewende als Standortkiller
Was die Konzernlenker höflich als „gestiegene Energiekosten" umschreiben, ist das direkte Resultat einer ideologiegetriebenen Energiepolitik. Während unsere europäischen Nachbarn auf einen pragmatischen Energiemix setzen, treibt Deutschland seine energieintensiven Industrien mit astronomischen Strompreisen in die Flucht. Die Rechnung zahlen nicht die politischen Entscheidungsträger in Berlin, sondern die Arbeiter in Cadolzburg und Franken.
Die Auslastung in Cadolzburg sank seit vier Jahren kontinuierlich. Unregelmäßige Produktionszyklen trieben die Fixkosten in schwindelerregende Höhen. Ein Teufelskreis, aus dem es unter den gegebenen Rahmenbedingungen kein Entrinnen gibt. Die Integration in die Colian-Gruppe mag betriebswirtschaftlich sinnvoll sein – für den Standort Deutschland ist sie eine Kapitulation.
Insolvenzwelle rollt ungebremst
Gubor und Riegelein sind keine Einzelfälle. Deutschland erlebt eine beispiellose Pleitewelle. Laut Atradius meldeten im ersten Halbjahr 2025 über 200 größere Betriebe Insolvenz an – ein Anstieg von 21 Prozent. Besonders hart trifft es energieintensive Branchen und die Lebensmittelindustrie. Während internationale Wettbewerber expandieren, kämpfen selbst etablierte deutsche Marken ums nackte Überleben.
Die Ironie der Geschichte: Trotz eines beachtlichen Umsatzes von 320 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2023/2024 reicht es für Gubor nicht zum Überleben am deutschen Standort. Die Kakaopreise steigen unaufhaltsam, die Nachfrage stagniert, die politischen Rahmenbedingungen verschlechtern sich von Jahr zu Jahr. Ein toxischer Mix, der selbst gesunde Unternehmen in die Knie zwingt.
Das bittere Ende einer süßen Tradition
Mit dem Produktionsende bei Gubor und Riegelein verliert Bayern nicht nur zwei ikonische Marken. Es geht um mehr: um den schleichenden Verlust industrieller Kompetenz, um die Erosion des Mittelstands, um die Zukunftsfähigkeit eines ganzen Landes. Ob die Verlagerung nach Polen langfristig Erfolg bringt, steht in den Sternen. Sicher ist nur: Die deutsche Schokoladenlandschaft wird ärmer, die Abhängigkeit vom Ausland größer.
Was bleibt, ist die bittere Erkenntnis, dass „Made in Germany" zunehmend zu „Managed from Germany" mutiert. Die Wertschöpfung wandert ab, die Arbeitsplätze verschwinden, die Tradition verblasst. Ein Prozess, der sich beschleunigt, solange die Politik weiter auf ideologische Experimente statt auf wirtschaftliche Vernunft setzt. Die Zeche zahlen die Beschäftigten in Cadolzburg und Franken – stellvertretend für einen ganzen Wirtschaftsstandort, der seine Zukunft verspielt.
In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und galoppierender Inflation gewinnt die Absicherung des eigenen Vermögens zunehmend an Bedeutung. Während traditionelle Industrien schwächeln und Arbeitsplätze verschwinden, bieten physische Edelmetalle wie Gold und Silber einen bewährten Schutz vor Kaufkraftverlust. Als krisensichere Sachwerte gehören sie in jedes ausgewogen strukturierte Anlageportfolio – nicht als Spekulationsobjekt, sondern als solides Fundament der Vermögenssicherung.
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