Seltene Erden: Warum China den strategischen Rohstoffkrieg gegen die USA längst gewonnen hat

Während US-Präsident Donald Trump auf seiner jüngsten Asien-Reise hektisch Abkommen mit Malaysia und Thailand unterzeichnete, offenbart sich das ganze Ausmaß der amerikanischen Verzweiflung im globalen Wettlauf um kritische Mineralien. Die Vereinigten Staaten versuchen verzweifelt, ihre Abhängigkeit von China bei Seltenen Erden zu reduzieren – doch Experten sind sich einig: Peking hat längst die Oberhand.

Trumps diplomatische Offensive in Südostasien

Die Abkommen, die Trump mit dem malaysischen Premierminister Anwar Ibrahim und der thailändischen Regierung schloss, klingen auf dem Papier vielversprechend. Washington will die Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Sicherung von Lieferketten für kritische Mineralien und Seltene Erden ausbauen. Exploration, Extraktion und Verarbeitung – all das soll künftig enger koordiniert werden.

Doch hinter der diplomatischen Fassade verbirgt sich eine unbequeme Wahrheit: Diese Deals kommen Jahrzehnte zu spät. China hat in der Zwischenzeit ein nahezu unangreifbares Monopol aufgebaut, das sich nicht über Nacht brechen lässt.

Chinas strukturelle Dominanz ist erdrückend

Die Zahlen sprechen eine unmissverständliche Sprache. China fördert etwa 70 Prozent der weltweiten Seltenen Erden und kontrolliert rund 90 Prozent der globalen Verarbeitungskapazitäten. Selbst Mineralien, die anderswo aus dem Boden geholt werden, wandern häufig nach China zur Raffinierung. Marina Zhang von der University of Technology Sydney bringt es auf den Punkt: Pekings jahrzehntelanges Engagement habe dem Land einen „beherrschenden Vorsprung" verschafft, insbesondere bei der nachgelagerten Verarbeitung.

Die Achillesferse der amerikanischen Strategie

Enrique Dans von der IE Business School analysiert schonungslos, wo das Problem liegt. China kontrolliere bereits die „Engpässe, die wirklich zählen" – von der Separation bis zur Magnetherstellung. Peking habe es verstanden, langfristige Abnahmeverträge und Joint Ventures in ressourcenreichen Ländern zu sichern.

„Die USA kommen tendenziell mit Bedingungen, Compliance-Anforderungen und langsamerem Geld. Viele Regierungen sehen Peking als den Partner, der sichtbare Projekte und Arbeitsplätze schnell liefert."

Diese Einschätzung trifft einen wunden Punkt der amerikanischen Außenpolitik. Während China pragmatisch investiert und Infrastruktur baut, verstricken sich die USA in bürokratischen Hürden und politischen Auflagen.

Der Globale Süden wendet sich von Washington ab

Sun Chenghao von der Tsinghua-Universität bestätigt diesen Trend. Chinas Modell – eine Kombination aus Infrastrukturinvestitionen, Handel und Rohstoffkooperation – habe dem Land ein deutlich positiveres Image im Globalen Süden verschafft. Die USA würden hingegen zunehmend als „aggressiv" wahrgenommen. Obwohl Washington weiterhin Einfluss besitze, halte China „einen relativen Vorteil im Sektor der Seltenen Erden", besonders in aufstrebenden ressourcenreichen Volkswirtschaften.

Ein Wettlauf mit geopolitischen Konsequenzen

Die Rivalität verschärft sich zusehends. Seltene Erden stehen mittlerweile im Zentrum eines strategischen Wettbewerbs, den beide Mächte als entscheidend für ihre wirtschaftliche Sicherheit, Rüstungsproduktion und technologische Führerschaft betrachten. Südostasien, Afrika und Lateinamerika dürften in den kommenden Jahren die zentralen Schauplätze dieses Konflikts bleiben.

Für Anleger, die angesichts dieser geopolitischen Verwerfungen nach Stabilität suchen, bieten sich physische Edelmetalle wie Gold und Silber als bewährte Absicherung an. Anders als bei Seltenen Erden unterliegen diese keiner monopolistischen Kontrolle einzelner Staaten und haben sich über Jahrhunderte als verlässlicher Wertspeicher in Krisenzeiten bewährt.