
Selenskyj führt "intensive Gespräche" mit Trump-Vertrauten – doch der Frieden bleibt in weiter Ferne
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verkündete am Samstag stolz ein "langes und substanzielles Telefongespräch" mit hochrangigen Vertretern der Trump-Administration. An dem Gespräch nahmen sein nationaler Sicherheitssekretär Rustem Umerow, der ukrainische Verhandlungsführer Andrii Hnatov sowie die Trump-Gesandten Steve Witkoff und Jared Kushner teil, die sich in Südflorida versammelt hatten.
Große Worte, wenig Substanz
Während Selenskyj auf X von einer "sehr fokussierten, konstruktiven Diskussion" schwärmte und behauptete, man habe "viele Aspekte abgedeckt", bleibt die Frage: Was genau wurde denn nun erreicht? Die Antwort dürfte ernüchternd ausfallen. Wieder einmal hören wir von "nächsten Schritten" und "Gesprächsformaten" – konkrete Ergebnisse? Fehlanzeige.
Besonders pikant: Selenskyj betonte, dass man Wege diskutiert habe, um "das Blutvergießen zu beenden" und die Gefahr einer erneuten russischen Invasion zu eliminieren. Gleichzeitig räumte er ein, dass Russland seine Versprechen in der Vergangenheit "wiederholt" nicht eingehalten habe. Ein bemerkenswertes Eingeständnis, das die Frage aufwirft: Warum sollte es diesmal anders sein?
Trump setzt auf bewährte Kräfte
Die Wahl von Jared Kushner als Verhandlungsführer zeigt, dass Trump auf bewährte Kräfte setzt. Kushner, der bereits während Trumps erster Amtszeit maßgeblich an den Abraham-Abkommen im Nahen Osten beteiligt war, bringt zweifellos diplomatische Erfahrung mit. Doch ob diese Erfahrung ausreicht, um den gordischen Knoten in der Ukraine zu durchschlagen, bleibt abzuwarten.
"Nicht alles kann über das Telefon besprochen werden, deshalb müssen wir eng mit unseren Teams an Ideen und Vorschlägen arbeiten"
Diese Aussage Selenskyjs offenbart die Komplexität der Situation. Nach sechs Treffen in nur zwei Wochen zwischen den Verhandlungsparteien scheint man noch immer am Anfang zu stehen.
Russlands brutale Realität
Während die Diplomaten in Florida tagten, sprach Russland seine eigene Sprache: Am 6. Dezember feuerte Moskau mehr als 50 Raketen und über 620 Drohnen auf ukrainische Energieanlagen, Eisenbahnen und Wohngebäude in 29 verschiedenen Orten ab. Die Ukraine konnte zwar 30 Raketen abschießen und 585 Drohnen neutralisieren, doch mindestens acht Menschen wurden verletzt.
Diese Attacke während laufender Friedensgespräche sendet eine unmissverständliche Botschaft: Putin verhandelt aus einer Position der Stärke heraus und wird seine militärischen Operationen nicht einstellen, nur weil in Florida geredet wird.
Die Illusion vom "Wohlstandsprogramm"
Besonders bemerkenswert ist die Erwähnung einer "Zukunfts-Wohlstandsagenda", die Witkoff in seiner Zusammenfassung des Freitagstreffens erwähnte. Diese soll angeblich den Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg, gemeinsame amerikanisch-ukrainische Wirtschaftsinitiativen und langfristige Wiederaufbauprojekte unterstützen.
Doch wer soll das bezahlen? Wieder einmal scheint es, als würden die amerikanischen Steuerzahler – und vermutlich auch die deutschen – zur Kasse gebeten werden, um ein Land wiederaufzubauen, das durch einen vermeidbaren Konflikt zerstört wurde. Während in Deutschland die Infrastruktur verfällt und die Wirtschaft schwächelt, sollen wir für den Wiederaufbau der Ukraine zahlen?
Selenskyjs Doppelspiel
Einen Tag nach dem russischen Angriff hielt Selenskyj eine Rede, in der er die "Krieger" lobte, die "die Besatzer an allen Fronten zurückhalten". Er dankte den Soldaten dafür, dass sie der Ukraine "Vertrauen am Verhandlungstisch" geben würden. Diese martialische Rhetorik steht in scharfem Kontrast zu seinen Friedensbeteuerungen gegenüber den amerikanischen Vermittlern.
Es drängt sich der Verdacht auf, dass Selenskyj ein doppeltes Spiel spielt: Gegenüber dem Westen gibt er sich friedenswillig und kompromissbereit, während er zu Hause weiterhin auf militärische Lösungen setzt. Diese Strategie könnte sich als fatal erweisen, denn sie untergräbt das Vertrauen aller Beteiligten.
Ein Frieden in weiter Ferne
Die Realität ist ernüchternd: Trotz aller diplomatischen Bemühungen scheint ein dauerhafter Frieden in der Ukraine weiter entfernt denn je. Beide Seiten haben sich so tief eingegraben, dass Kompromisse fast unmöglich erscheinen. Russland wird seine Sicherheitsinteressen nicht aufgeben, und die Ukraine beharrt auf ihrer territorialen Integrität.
Was bleibt, ist die bittere Erkenntnis, dass dieser Konflikt hätte vermieden werden können, wenn die westliche Politik rechtzeitig auf Russlands legitime Sicherheitsbedenken eingegangen wäre. Stattdessen wurde die NATO-Osterweiterung vorangetrieben, ohne Rücksicht auf die geopolitischen Konsequenzen.
Die Trump-Administration steht nun vor der Herkulesaufgabe, einen Frieden zu vermitteln, der beiden Seiten gesichtswahrend erscheint. Ob dies gelingt, wird sich zeigen. Eines ist jedoch sicher: Die Zeche für diesen vermeidbaren Konflikt werden am Ende wieder die einfachen Bürger zahlen – in der Ukraine, in Russland und im Westen.
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