
Rohstoffmärkte im Umbruch: Während Gold schwächelt, starten Silber und Kupfer durch
Die Rohstoffmärkte erleben derzeit eine bemerkenswerte Verschiebung der Kräfteverhältnisse. Während der Goldpreis seit Mitte Juni in einer zähen Seitwärtsbewegung gefangen scheint, brechen Silber und Kupfer zu neuen Höhenflügen auf. Diese Entwicklung könnte der Startschuss für eine breitere Rohstoffhausse sein – mit weitreichenden Folgen für Anleger und die Weltwirtschaft.
Gold verliert an Glanz – vorerst
Der Goldpreis präsentiert sich aktuell wie ein müder Marathonläufer, der nach einem fulminanten Start eine Verschnaufpause einlegt. Von seinem Höchststand bei 3.451 US-Dollar rutschte das Edelmetall bis auf 3.246 US-Dollar ab – ein Rückgang, der bei vielen Anlegern für Stirnrunzeln sorgte. Zwar erholte sich der Kurs zwischenzeitlich auf 3.366 US-Dollar, doch die alte Dynamik fehlt noch immer.
Diese Schwächephase beim Gold ist jedoch kein Grund zur Panik. Vielmehr handele es sich um eine gesunde Konsolidierung auf hohem Niveau, nachdem der Goldpreis zu Jahresbeginn regelrecht explodiert war. Saisonale Muster deuten zudem darauf hin, dass eine Sommer-Rally bevorsteht – auch wenn sich der Goldmarkt derzeit noch bedeckt hält und seine Karten nicht vollständig offenlegt.
Silber bricht aus – das weiße Metall zeigt seine Krallen
Während Gold eine Atempause einlegt, zeigt Silber, was in ihm steckt. Der Ausbruch über die psychologisch wichtige Marke von 35 US-Dollar markierte einen historischen Moment – erstmals seit 13 Jahren konnte diese Hürde nachhaltig überwunden werden. Mit einem neuen Jahreshoch bei 37,82 US-Dollar demonstriert das weiße Metall eindrucksvoll seine wiedergewonnene Stärke.
Besonders bemerkenswert: Das Gold-Silber-Verhältnis sinkt weiter und notiert aktuell bei 89. Dies bedeute, dass Silber gegenüber Gold an relativem Wert gewinnt – ein Trend, der sich fortsetzen dürfte. Technische Analysten sprechen von einem "Bollinger Band Squeeze", was in der Regel eine mehrtägige oder sogar mehrwöchige scharfe Aufwärtsbewegung ankündigt.
Die nächsten Kursziele für Silber liegen bei 40, 45 und sogar 50 US-Dollar. Nach Jahren des Dornröschenschlafs scheint das Industriemetall endlich sein Nachholpotenzial zu entfalten.
Kupfer-Chaos durch Trump-Zölle
Für regelrechte Turbulenzen sorgte Donald Trump mit seiner Ankündigung, einen 50-prozentigen Einfuhrzoll auf Kupfer zu erheben. Die Reaktion der Märkte war heftig: Innerhalb weniger Minuten schoss der Kupferpreis um sagenhafte 11 Prozent auf ein Allzeithoch von 5,896 US-Dollar pro Pfund empor.
Diese protektionistische Maßnahme löste in den USA einen wahren Kaufrausch aus. Marktteilnehmer versuchten verzweifelt, noch vor Inkrafttreten des Zolls möglichst große Mengen des roten Metalls ins Land zu schaffen. Die Folge: US-Kupfer notiert bereits jetzt mit einem Aufschlag von 25 Prozent gegenüber dem Londoner LME-Preis – eine Preisverzerrung, die ihresgleichen sucht.
Analysten warnen jedoch vor den langfristigen Folgen dieser Politik. Die künstlich erhöhten Preise könnten die Wettbewerbsfähigkeit der US-Industrie massiv beeinträchtigen. Einmal mehr zeigt sich, dass protektionistische Maßnahmen oft nach hinten losgehen und am Ende die eigene Wirtschaft schwächen.
Die neue Rohstoff-Hausse nimmt Fahrt auf
Die relative Stärke von Silber und Kupfer gegenüber Gold deutet auf eine fundamentale Verschiebung im Rohstoffsektor hin. Industriemetalle rücken verstärkt in den Fokus der Anleger – getrieben von strukturellen Megatrends wie der Energiewende, dem KI-Boom und der fortschreitenden Elektrifizierung.
Besonders die anhaltend hohe Nachfrage aus Asien sorgt für Angebotsdefizite. China und andere asiatische Länder saugen förmlich jede verfügbare Tonne Kupfer und Silber auf, um ihre ambitionierten Infrastruktur- und Technologieprojekte voranzutreiben. Gleichzeitig hinkt das Angebot hinterher – neue Minen brauchen Jahre bis zur Produktionsreife.
Hinzu kommen makroökonomische Faktoren: Ein schwächelnder US-Dollar, die Aussicht auf weitere Zinssenkungen und die Suche nach Alternativen zu den traditionellen Anlageklassen begünstigen Rohstoffinvestments. Bereits jetzt verzeichnen silbergedeckte ETFs deutliche Mittelzuflüsse – ein Trend, der sich beschleunigen dürfte.
Was bedeutet das für Anleger?
Die aktuelle Marktlage bietet interessante Chancen, erfordert aber auch eine durchdachte Strategie. Während Gold weiterhin als sicherer Hafen und Vermögensschutz fungiert, könnten Silber und andere Industriemetalle in den kommenden Monaten für überdurchschnittliche Renditen sorgen.
Physische Edelmetalle bleiben dabei eine sinnvolle Ergänzung für jedes ausgewogene Portfolio. Sie bieten Schutz vor Inflation, Währungsturbulenzen und politischen Unsicherheiten – Risiken, die in der aktuellen Weltlage keineswegs von der Hand zu weisen sind. Gerade in Zeiten, in denen die deutsche Politik mit immer neuen Schulden und fragwürdigen "Sondervermögen" hantiert, gewinnt der Vermögensschutz durch Sachwerte an Bedeutung.
Die Rohstoffmärkte stehen möglicherweise vor einem Paradigmenwechsel. Nach Jahren der Dominanz von Aktien und Anleihen könnte nun die Stunde der realen Werte schlagen. Anleger, die diese Entwicklung frühzeitig erkennen und entsprechend handeln, dürften zu den Gewinnern gehören.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Eine gründliche eigene Recherche ist unerlässlich.

FINANZIELLE SELBSTVERTEIDIGUNG
Keine Kreditkarte erforderlich • Keine versteckten Kosten
Ihre Experten im Webinar:

Thilo Sarrazin

Ernst Wolff

Florian Homm

Thorsten Schulte

Prof. Dr. R. Werner

Paul Brandenburg
AMLA & Kontrolle
ab 1. Juli 2025
Konkrete Lösungen
zum Schutz
15.000€ Gold
zu gewinnen
- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik