
Portugals Rechtspopulisten feiern historischen Triumph - Etablierte Parteien am Abgrund
Ein politisches Erdbeben erschüttert die iberische Halbinsel: Bei den portugiesischen Parlamentswahlen hat die rechtspopulistische Partei Chega ("Es reicht") einen sensationellen Erfolg eingefahren. Mit knapp 23 Prozent der Stimmen katapultierte sich die Partei des ehemaligen Fußballkommentators André Ventura auf Augenhöhe mit den Sozialisten - ein Ergebnis, das die politische Landschaft Portugals fundamental verändert.
Der Aufstieg der Anti-Establishment-Bewegung
Dass eine erst vor sechs Jahren gegründete Partei einen solchen Durchmarsch hinlegen würde, hätte wohl niemand für möglich gehalten. Doch die Zeichen der Zeit sprechen eine deutliche Sprache: Die Portugiesen haben die Nase voll vom ewigen Wechselspiel zwischen Konservativen und Sozialisten. Der Unmut über Korruption, Vetternwirtschaft und die Unfähigkeit der etablierten Parteien, drängende Probleme zu lösen, hat sich in einem massiven Protestvotum entladen.
Migrations- und Wirtschaftskrise als Katalysator
Besonders brisant: In dem Land mit elf Millionen Einwohnern leben mittlerweile 1,6 Millionen Ausländer. Die Chega-Partei hat diese Entwicklung geschickt für ihre Zwecke genutzt und die grassierende Wohnungskrise mit der Zuwanderung verknüpft. Dabei trifft sie einen Nerv in der Bevölkerung: Trotz oberflächlich guter Wirtschaftsdaten kommt der Wohlstand bei vielen Menschen nicht an. Die Gehälter dümpeln im europäischen Vergleich im Keller, bezahlbarer Wohnraum ist in den Metropolen Mangelware.
Establishment in der Legitimationskrise
Der formale Wahlsieger, der konservative Ministerpräsident Luis Montenegro, steht vor einem Scherbenhaufen. Sein Wahlbündnis verfehlte die absolute Mehrheit deutlich. Gleichzeitig hat er eine Zusammenarbeit mit den Rechtspopulisten kategorisch ausgeschlossen - eine Position, die angesichts der neuen Machtverhältnisse kaum durchzuhalten sein dürfte.
Sozialisten am Boden
Für die Sozialistische Partei, die das Land noch vor einem Jahr mit absoluter Mehrheit regierte, bedeutet das Wahlergebnis eine historische Niederlage. Der Rücktritt des Parteichefs Pedro Nuno Santos noch am Wahlabend unterstreicht die Dimension des Debakels. Die einstige Volkspartei wurde von den Wählern für ihre verfehlte Politik abgestraft.
Ausblick: Instabile Zeiten voraus
Portugal steht vor schwierigen Wochen der Regierungsbildung. Eine große Koalition zwischen Konservativen und Sozialisten gilt als ausgeschlossen - zu tief sitzen die ideologischen Gräben. Wahrscheinlicher erscheint eine instabile Minderheitsregierung, die von Fall zu Fall um Mehrheiten ringen muss. Dies könnte den Aufstieg der Rechtspopulisten weiter befeuern.
Der Rechtsruck in Portugal reiht sich ein in einen gesamteuropäischen Trend, bei dem etablierte Parteien zusehends an Rückhalt verlieren. Die Menschen sehnen sich nach echter Veränderung und klaren Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit. Das Establishment täte gut daran, diese Signale ernst zu nehmen - sonst droht der nächste Triumph der Anti-System-Parteien.
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