
Nahost-Krisengipfel in Doha: Arabische Welt zeigt Israel die kalte Schulter
Der jüngste Sondergipfel arabischer und islamischer Staaten in Doha offenbart eine bemerkenswerte Verschiebung der geopolitischen Tektonik im Nahen Osten. Was als Reaktion auf einen israelischen Luftangriff in Katars Hauptstadt begann, entwickelte sich zu einem symbolträchtigen Moment, der das Ende jahrelanger amerikanischer Bemühungen um eine neue Sicherheitsarchitektur in der Region einläuten könnte.
Einheitsfront ohne Zähne
Die versammelten Staatschefs präsentierten sich zwar als geschlossene Front gegen Israel, doch hinter der Fassade der Einigkeit offenbarten sich tiefe Risse. Die 25-Punkte-Erklärung, die am Ende des Gipfels verabschiedet wurde, liest sich wie ein zahnloser Tiger – voller vager Formulierungen und ohne konkrete Maßnahmen. Man droht mit diplomatischem Druck in der UNO, mit rechtlichen Schritten vor internationalen Gerichten und fordert eine Überprüfung der Beziehungen zu Israel. Doch was bedeutet das schon in einer Region, in der Worte oft mehr wiegen als Taten?
Besonders pikant: Während der iranische Präsident Masoud Peseschkian vollmundig verkündete, Israel schlage zu, wo es wolle, verschwieg er geflissentlich, dass Teheran selbst erst vor drei Monaten eine US-Basis in Katar mit Raketen angegriffen hatte. Die von Iran propagierte Idee einer "islamischen NATO" entpuppte sich erwartungsgemäß als Luftnummer – zu tief sitzt das Misstrauen der arabischen Staaten gegenüber den persischen Ambitionen.
Das Ende des amerikanischen Traums
Was sich in Doha abspielte, war mehr als nur ein weiterer folgenloser Gipfel. Es war das vorläufige Ende eines amerikanischen Traums von einer neuen Nahost-Ordnung unter israelischer Führung. Die Abraham-Abkommen, einst als historischer Durchbruch gefeiert, stehen plötzlich auf wackligen Beinen. Die Golfstaaten, die Israel noch vor kurzem als idealen Partner gegen den Iran umwarben, sehen den jüdischen Staat nun als unkontrollierbaren Sicherheitsrisiko.
"Israel schlägt zu, wo es will, und tut, was es will" – diese Worte des iranischen Präsidenten mögen propagandistisch überzogen sein, treffen aber den Nerv vieler arabischer Herrscher, die sich zunehmend vor einer Eskalation fürchten, in die sie hineingezogen werden könnten.
Washingtons schwindender Einfluss
Besonders bitter für die USA: Der Angriff auf Katar erfolgte trotz der engen Beziehungen zwischen Washington und Doha. Die halbherzigen Beschwichtigungsversuche Donald Trumps konnten den Schaden nicht mehr kitten. Einmal mehr zeigt sich, dass Amerika seine Rolle als Schutzmacht der Golfmonarchien nicht mehr glaubwürdig ausfüllen kann – oder will.
Der jahrzehntealte Petrodollar-Pakt, auf dem die amerikanische Vormachtstellung im Nahen Osten basierte, bröckelt zusehends. Schon die ausbleibende Reaktion auf iranische Angriffe auf saudische Ölanlagen 2019 hatte Zweifel gesät. Nun verstärkt sich der Eindruck eines unsicheren Verbündeten, der seine Partner im Stich lässt.
Neue Allianzen am Horizont
Die Golfstaaten ziehen ihre Konsequenzen. Saudi-Arabien rückt demonstrativ näher an das atomar bewaffnete Pakistan heran – ein klares Signal an Washington und Tel Aviv. Die Drohung, Waffengeschäfte mit US-Rivalen abzuschließen oder geplante Investitionen in Amerika zu streichen, schwebt wie ein Damoklesschwert über den transatlantischen Beziehungen.
Doch auch hier zeigt sich die Zwickmühle der arabischen Herrscher: Russische oder chinesische Waffensysteme sind nicht mit NATO-Standards kompatibel, und die eigenen Diversifizierungspläne sind auf amerikanische Technologie angewiesen. Eine offene Konfrontation mit Washington können und wollen sie sich nicht leisten.
Die neue Realität
Was bleibt, ist eine neue, unbequeme Realität im Nahen Osten. Die Vision einer israelisch-arabischen Allianz gegen den Iran ist vorerst gescheitert. Stattdessen formiert sich eine vorsichtige, aber spürbare Distanzierung der Golfstaaten von Israel. Die Vereinigten Arabischen Emirate haben bereits erste symbolische Schritte unternommen – israelische Firmen wurden von der Luftfahrtmesse in Dubai ausgeladen, der stellvertretende Botschafter einbestellt.
Der Traum vom "neuen Nahen Osten" ist ausgeträumt. Was folgt, ist eine Phase der Neuorientierung, in der alte Gewissheiten über Bord geworfen werden. Die Golfstaaten werden versuchen, zwischen allen Stühlen zu balancieren – ein gefährliches Spiel in einer Region, die ohnehin am Rande des Abgrunds taumelt.
Für deutsche Anleger bedeutet diese Entwicklung vor allem eines: Die geopolitischen Risiken im Nahen Osten nehmen zu, nicht ab. In Zeiten wachsender Unsicherheit gewinnen krisensichere Anlagen wie physische Edelmetalle an Bedeutung. Gold und Silber haben sich historisch als Stabilitätsanker in turbulenten Zeiten bewährt – eine Beimischung zum Portfolio erscheint angesichts der sich verschärfenden globalen Spannungen mehr denn je sinnvoll.

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