
Moskaus Charmeoffensive: Wenn der Kreml plötzlich Washingtons neue Töne lobt
Was für eine bemerkenswerte Wendung in der internationalen Diplomatie: Ausgerechnet Russland, das seit Jahren als Buhmann der westlichen Welt gilt, zeigt sich plötzlich erfreut über die neue Sicherheitsstrategie der USA. Kremlsprecher Dmitri Peskow bezeichnete es als „positiven Schritt", dass Washington Moskau nicht mehr als „direkte Bedrohung" einstufe. Man könnte meinen, der Frost zwischen den beiden Supermächten beginne zu tauen – doch der Schein trügt womöglich.
Trump macht's möglich: Ein neuer Wind aus Washington?
Die Trump-Administration scheint tatsächlich einen anderen Kurs einzuschlagen als ihre Vorgänger. In der kürzlich vorgelegten „Nationalen Sicherheitsstrategie" finden sich kaum kritische Worte über Russland. Stattdessen spricht man von der Notwendigkeit einer „strategischen Stabilität" mit Moskau. Ein bemerkenswerter Paradigmenwechsel, der in Washington sicherlich nicht nur Befürworter finden dürfte.
Besonders pikant: Als „Kerninteresse der Vereinigten Staaten" wird eine rasche Beendigung der Kampfhandlungen in der Ukraine bezeichnet. Man wolle eine Ausweitung des Krieges verhindern und europäische Volkswirtschaften stabilisieren. Eine pragmatische Herangehensweise, die sich wohltuend von der moralisierenden Rhetorik der Biden-Administration abhebt.
Die Ukraine zwischen Hoffnung und harter Realität
Während Moskau und Washington vorsichtig neue Töne anschlagen, sitzt die Ukraine zwischen allen Stühlen. Präsident Selenskyj führte nach eigenen Angaben „fokussierte und konstruktive" Gespräche mit dem US-Gesandten Steve Witkoff und Trumps Schwiegersohn Jared Kushner. Dabei ging es um mögliche Sicherheitsgarantien und die heikle Frage der besetzten Gebiete.
„Bei den Sicherheitsgarantien seien Fortschritte erzielt worden, während die Verhandlungen über die besetzten Gebiete weiter schwierig blieben."
Die Realität ist ernüchternd: Russland fordert weiterhin den Rückzug der Ukraine aus den von ihr kontrollierten Teilen des Donbass. Eine rote Linie, die Kiew kaum überschreiten kann, ohne das Gesicht zu verlieren. Hier zeigt sich die ganze Tragik des Konflikts – während die Großmächte ihre diplomatischen Spielchen treiben, blutet die Ukraine weiter aus.
Europa sucht verzweifelt nach seiner Rolle
Bemerkenswert ist auch die europäische Betriebsamkeit in dieser Gemengelage. Für Montag ist ein Treffen in London geplant, bei dem sich Selenskyj mit dem britischen Premierminister Keir Starmer, Bundeskanzler Friedrich Merz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron beraten will. Man könnte fast meinen, die Europäer spürten, dass ihnen die Felle davonschwimmen könnten.
Denn seien wir ehrlich: Wenn Washington und Moskau sich über die Köpfe der Europäer hinweg einigen sollten, wäre das ein diplomatisches Desaster für Brüssel. Die vielgepriesene „europäische Souveränität" würde sich einmal mehr als Luftschloss erweisen. Besonders für Deutschland, das sich unter der Ampel-Koalition in eine energiepolitische Sackgasse manövriert hatte, könnte eine amerikanisch-russische Annäherung unangenehme Fragen aufwerfen.
Die Realität des Krieges geht weiter
Trotz aller diplomatischen Avancen geht das Sterben in der Ukraine unvermindert weiter. Die zentralukrainische Stadt Krementschuk wurde in der Nacht zu Sonntag von Dutzenden Drohnen und Hyperschallraketen getroffen. Strom- und Heizversorgung brachen zusammen – mitten im Winter eine humanitäre Katastrophe.
Diese brutale Realität zeigt: Solange die Waffen sprechen, bleiben alle diplomatischen Bemühungen Makulatur. Russland mag die neuen Töne aus Washington loben, doch gleichzeitig bombardiert es weiter ukrainische Städte. Ein zynisches Spiel, bei dem die Zivilbevölkerung den höchsten Preis zahlt.
Was bedeutet das alles für Deutschland?
Die neue amerikanische Strategie sollte in Berlin alle Alarmglocken läuten lassen. Jahrelang hat man sich auf die transatlantische Partnerschaft verlassen und dabei versäumt, eigene sicherheitspolitische Kapazitäten aufzubauen. Nun zeigt sich: Washington verfolgt knallhart seine eigenen Interessen – und die müssen nicht zwangsläufig mit denen Europas übereinstimmen.
Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz steht vor gewaltigen Herausforderungen. Das 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur mag gut gemeint sein, doch es wird Generationen belasten. Gleichzeitig muss Deutschland seine Verteidigungsfähigkeit massiv ausbauen – ein Spagat, der kaum zu bewältigen sein dürfte. Besonders bitter: Merz hatte versprochen, keine neuen Schulden zu machen. Ein Versprechen, das sich bereits jetzt als Luftnummer erweist.
Die Zeichen stehen auf Sturm. Während die Großmächte ihre Schachzüge planen, droht Europa zum Spielball fremder Interessen zu werden. Es ist höchste Zeit, dass der alte Kontinent endlich erwachsen wird und seine Geschicke selbst in die Hand nimmt. Doch dafür bräuchte es Politiker mit Rückgrat – eine Mangelware in diesen Tagen.
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