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21.10.2025
05:57 Uhr

Merz' Traum von der europäischen Superbörse: Zwischen Größenwahn und bitterer Notwendigkeit

Friedrich Merz träumt groß. Eine europäische Wall Street soll her, ein kontinentaler Finanzgigant, der es mit New York aufnehmen kann. Doch während der Bundeskanzler von einer „European Stock Exchange" schwärmt, reiben sich Experten verwundert die Augen. Ist das der nächste Streich aus dem Berliner Wolkenkuckucksheim oder ein längst überfälliger Befreiungsschlag?

Die Fakten sprechen eine deutliche Sprache: Europas Finanzarchitektur gleicht einem Flickenteppich aus über 500 Handelsplätzen. Während erfolgreiche Unternehmen wie Biontech oder Klarna scharenweise an die New York Stock Exchange abwandern, versinkt der alte Kontinent in regulatorischer Kleinteiligkeit. Das Jahr 2024 markierte den Tiefpunkt mit den wenigsten europäischen Börsengängen seit über einem Jahrzehnt. Ein Armutszeugnis für die selbsternannte Wirtschaftsmacht Europa.

Brüsseler Bürokraten als Totengräber der Finanzintegration

Doch bevor Merz' Vision Realität werden könnte, müsste er erst einmal an den Wettbewerbshütern in Brüssel vorbei. Die haben schon zweimal bewiesen, dass sie lieber den Status quo verwalten als Europas Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. 2012 untersagten sie den Zusammenschluss von Deutscher Börse und NYSE Euronext, 2017 torpedierten sie die Fusion mit der London Stock Exchange. Man fragt sich unweigerlich: Wessen Interessen vertreten diese Beamten eigentlich?

Thomas Weck, Professor für Öffentliche Finanzen an der Frankfurt School, bringt es auf den Punkt: Die wettbewerbsrechtlichen Hürden seien besonders bei Derivaten kaum zu überwinden. Die Konzentration sei dort bereits „hoch und weiter steigend". Eine Superbörse müsste womöglich ihr lukratives Derivategeschäft abspalten – ein Unding für jeden ernsthaften Finanzplatz.

Paris gegen Frankfurt: Der alte Kampf um die Vorherrschaft

Während Merz Frankfurt als natürlichen Standort präsentiert, wittert Paris bereits seine Chance. Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA residiert an der Seine, die EZB am Main – zwischen diesen Polen verläuft die Bruchlinie europäischer Machtspiele. Stéphane Boujnah, Chef des paneuropäischen Börsenbetreibers Euronext, zeigt sich auffällig kooperativ. Man sei „bereit, zur nächsten Phase der Marktkonsolidierung beizutragen", ließ er verlauten. Ein Schelm, wer dabei an französische Dominanzträume denkt.

Besonders pikant: Finanzminister Lars Klingbeil schweigt. Die SPD-Bundestagsfraktion verweigert jeden Kommentar. In Regierungskreisen heißt es, Merz habe seinen Vorstoß ohne Abstimmung mit dem Koalitionspartner lanciert. Ein weiterer Alleingang des Kanzlers, der die ohnehin fragile Große Koalition zusätzlich belastet.

Die tickende Zeitbombe der Staatsschulden

Der Zeitpunkt für Merz' Vorstoß könnte kaum brisanter sein. Europa ertrinkt in Schulden, die Renditen auf Staatsanleihen steigen unaufhörlich. Die expansive Fiskalpolitik – nicht zuletzt befeuert durch Merz' eigenes 500-Milliarden-Sondervermögen – treibt die Inflation und untergräbt das Vertrauen in traditionelle Finanzinstitutionen.

Kein Wunder, dass privates Kapital zunehmend in alternative Anlagen wie Gold oder Kryptowährungen flüchtet. Die Bürger haben verstanden, was die Politik nicht wahrhaben will: Das Schuldenmachen auf Kosten kommender Generationen hat seinen Preis. Und der wird früher oder später fällig.

EZB als willfähriger Helfer?

Die Europäische Zentralbank gibt sich diplomatisch. Man stehe „Maßnahmen hin zu stärker integrierten Kapitalmärkten grundsätzlich offen gegenüber", heißt es auf Anfrage. EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel träumt gar von einer „europäischen Spar- und Investitionsunion". Doch hinter den wohlklingenden Phrasen verbirgt sich die alte Agenda: mehr Zentralisierung, mehr Kontrolle, weniger nationale Souveränität.

Giacomo Corneo von der Freien Universität Berlin bringt es unverblümt auf den Punkt: Merz' Vorhaben sei „aussichtslos". Ein vernichtendes Urteil, das die Kluft zwischen politischen Träumereien und ökonomischer Realität offenlegt.

Fazit: Zwischen Notwendigkeit und Naivität

Merz' Vision einer europäischen Superbörse offenbart das grundlegende Dilemma der EU: Einerseits ist die Fragmentierung der Finanzmärkte ein echtes Problem, das Europas Wettbewerbsfähigkeit untergräbt. Andererseits sind die institutionellen und politischen Hürden so hoch, dass selbst gut gemeinte Reformen im Brüsseler Dickicht versanden.

Statt auf immer neue Großprojekte zu setzen, täte die Politik gut daran, erst einmal die hausgemachten Probleme anzugehen: ausufernde Schulden, lähmende Bürokratie und eine Geldpolitik, die das Vertrauen der Bürger verspielt hat. In Zeiten wie diesen erscheint die Investition in physische Werte wie Edelmetalle als sinnvolle Ergänzung zur Vermögenssicherung – ein Anker der Stabilität in stürmischen Zeiten.

„Die expansive Fiskalpolitik Europas treibt mittelfristig die Zinsen und schwächt das Vertrauen ins traditionelle Finanzsystem"

Diese Warnung eines deutschen Großinvestors sollte die Politik ernst nehmen. Denn am Ende entscheiden nicht Politiker über den Erfolg von Finanzplätzen, sondern das Vertrauen der Anleger. Und das ist ein scheues Reh, das sich weder durch große Reden noch durch bürokratische Mammutprojekte einfangen lässt.

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