
Luxemburg verweigert Truppenentsendung in die Ukraine – Ein Zeichen der Überforderung?
Während die sogenannte "Koalition der Willigen" fieberhaft an einem Konzept für eine internationale Schutztruppe in der Ukraine arbeitet, macht das kleine Großherzogtum Luxemburg einen bemerkenswerten Rückzieher. Verteidigungsministerin Yuriko Backes erteilte am Freitag einer möglichen Truppenentsendung eine klare Absage – ein Schritt, der symptomatisch für die zunehmende Kriegsmüdigkeit in Europa sein könnte.
Die Grenzen der Solidarität
Im Gespräch mit Radio 100.7 begründete Backes ihre Entscheidung mit den begrenzten personellen Kapazitäten des Landes. Luxemburgische Truppen seien bereits an der NATO-Ostflanke in Litauen und Rumänien gebunden, eine zusätzliche Entsendung in die Ukraine würde die Streitkräfte des Kleinstaates überfordern. "Andere Länder haben größere personelle Ressourcen als wir", räumte die Ministerin ein – eine ehrliche, wenn auch ernüchternde Einschätzung der eigenen Möglichkeiten.
Stattdessen bietet Luxemburg materielle Unterstützung an, insbesondere im Bereich Lufttransport und Satellitentechnologie. Das in Luxemburg ansässige Unternehmen SES spielt eine Schlüsselrolle beim Aufbau des europäischen Satellitensystems IRIS², das als Konkurrenz zu Elon Musks Starlink positioniert wird. Eine technologische Souveränität, die angesichts der Abhängigkeit der ukrainischen Streitkräfte von amerikanischen Systemen durchaus ihre Berechtigung hat.
Ein Domino-Effekt der Verweigerung?
Luxemburg steht mit seiner Haltung keineswegs allein da. Bereits Anfang der Woche hatte Griechenland eine Truppenentsendung kategorisch ausgeschlossen. Selbst US-Präsident Donald Trump signalisierte, dass amerikanische Unterstützung sich vermutlich auf Luftoperationen beschränken würde. Die vielgepriesene westliche Einheit beginnt zu bröckeln, wenn es um konkrete militärische Verpflichtungen geht.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet binnen sieben bis zehn Tagen Klarheit über die geplanten Sicherheitsgarantien für sein Land. Doch mit jedem Tag, an dem weitere Länder ihre Beteiligung verweigern, wird diese Erwartung unrealistischer.
Die unbequeme Wahrheit über Europas Verteidigungsfähigkeit
Die luxemburgische Entscheidung offenbart eine unbequeme Wahrheit: Nach Jahrzehnten der Friedensdividende und systematischer Abrüstung fehlen vielen europäischen Staaten schlichtweg die militärischen Kapazitäten für größere Auslandseinsätze. Die Bundeswehr kämpft mit Materialmängeln, die französische Armee ist in Afrika gebunden, und kleinere Staaten wie Luxemburg stoßen bereits bei der Erfüllung ihrer NATO-Verpflichtungen an ihre Grenzen.
Experten schätzen, dass eine effektive Friedenstruppe für die Ukraine zwischen 40.000 und 150.000 Soldaten umfassen müsste – eine Größenordnung, die selbst bei gemeinsamer europäischer Anstrengung kaum zu stemmen wäre. Die Vorstellung, Europa könne ohne massive amerikanische Beteiligung für Sicherheit in der Ukraine sorgen, erweist sich zunehmend als Illusion.
Ein Weckruf für die deutsche Politik
Während Luxemburg immerhin ehrlich seine Grenzen eingesteht, verstrickt sich die deutsche Bundesregierung weiterhin in widersprüchliche Signale. Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz verspricht einerseits verstärkte Unterstützung für die Ukraine, andererseits fehlen konkrete Zusagen für eine substantielle militärische Beteiligung. Das 500 Milliarden Euro schwere Sondervermögen für Infrastruktur mag innenpolitisch populär sein, hilft der Ukraine jedoch wenig.
Die Realität ist ernüchternd: Europa ist militärisch nicht in der Lage, die Sicherheit der Ukraine ohne amerikanische Führung zu garantieren. Luxemburgs Verweigerung mag aus einem kleinen Land kommen, sie spricht jedoch eine große Wahrheit aus. Es wird Zeit, dass auch die deutsche Politik diese Realität anerkennt und ihre Rhetorik entsprechend anpasst. Vollmundige Versprechen ohne die Fähigkeit zur Umsetzung schaden letztlich mehr, als sie nutzen.
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