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02.11.2025
18:39 Uhr

Lufthansa-Piloten verschieben Streik – doch die Geduld schwindet

Die Passagiere der Lufthansa können vorerst aufatmen, doch die Ruhe vor dem Sturm dürfte trügerisch sein. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) gewährt der kriselnden Airline zwar eine Gnadenfrist im festgefahrenen Tarifstreit, doch zwischen den Zeilen liest sich das wie eine letzte Warnung vor dem großen Knall.

Teurer Frieden auf Zeit

Was sich zunächst wie ein Entgegenkommen anhört, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als geschickt platziertes Ultimatum. Die VC fordert von der Lufthansa ein "verhandlungsfähiges Angebot" – Gewerkschaftsdeutsch für: Macht endlich die Geldbörse auf. Dabei geht es um nichts Geringeres als eine Verdreifachung der Arbeitgeberbeiträge zur betrieblichen Altersvorsorge für gut 4.800 Piloten.

Man muss kein Prophet sein, um zu erkennen, wohin diese Entwicklung führt. In Zeiten, in denen die deutsche Wirtschaft unter der Last einer verfehlten Energiepolitik ächzt und die Inflation die Kaufkraft der Bürger auffrisst, fordern die ohnehin gut verdienenden Piloten noch mehr Geld für ihre Rente. Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz hat bereits ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen angekündigt – trotz vollmundiger Versprechen, keine neuen Schulden zu machen. Und nun soll auch noch die gebeutelte Lufthansa tiefer in die Tasche greifen?

Das Drohpotenzial liegt auf dem Tisch

Die Gewerkschaft lässt keinen Zweifel daran, dass sie es ernst meint. Das "eindeutige Mandat" der Urabstimmung von Ende September, bei der sich die Mitglieder mit großer Mehrheit für Streiks aussprachen, hängt wie ein Damoklesschwert über den Verhandlungen. Die VC spielt hier ein gefährliches Spiel mit der Geduld der Fluggäste und der wirtschaftlichen Stabilität der Airline.

"Wir werden dem Management hierfür ausreichend Zeit einräumen, so dass vorläufig auch nicht mit Arbeitskampfmaßnahmen zu rechnen ist."

Diese scheinbar versöhnliche Botschaft der Gewerkschaft klingt mehr nach einer Drohung als nach einem Friedensangebot. Besonders pikant: Eine konkrete Frist nennt die VC bewusst nicht – ein klassisches Machtspiel, um den Druck hochzuhalten.

Lufthansa zwischen Baum und Borke

Lufthansa-Chef Jens Ritter hatte bereits klargestellt, dass die Airline schlichtweg keine Mittel habe, um die "ohnehin schon sehr gute" betriebliche Altersvorsorge aufzustocken. Diese Aussage dürfte der Wahrheit entsprechen, bedenkt man die wirtschaftlichen Turbulenzen der vergangenen Jahre. Doch die Gewerkschaft zeigt sich unbeeindruckt von solchen Realitäten.

Die diplomatische Antwort eines Unternehmenssprechers, man sei "jederzeit gesprächsbereit", klingt nach der üblichen PR-Rhetorik eines Konzerns, der weiß, dass er in der Defensive ist. Sieben erfolglose Verhandlungsrunden sprechen eine deutliche Sprache – hier prallen Welten aufeinander.

Ein Blick in die Zukunft

Was bedeutet das für die deutschen Fluggäste? Sollte es tatsächlich zu Streiks kommen, würde dies nicht nur Urlauber und Geschäftsreisende treffen, sondern auch die ohnehin angeschlagene deutsche Wirtschaft weiter schwächen. In Zeiten, in denen Deutschland mit einer Rekordzahl an Messerangriffen und steigender Kriminalität zu kämpfen hat, in denen Millionen gegen Trumps Zollpolitik protestieren und der Nahost-Konflikt eskaliert, erscheinen die Forderungen der Piloten geradezu weltfremd.

Die Geschichte lehrt uns, dass überzogene Gewerkschaftsforderungen oft das Gegenteil von dem bewirken, was beabsichtigt war. Wer zu hoch pokert, riskiert nicht nur den eigenen Arbeitsplatz, sondern gefährdet die Existenz des gesamten Unternehmens. In einer globalisierten Welt, in der Billigflieger nur darauf warten, Marktanteile zu übernehmen, könnte sich die VC mit ihrer Sturheit ein Eigentor schießen.

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob bei der Lufthansa die Vernunft siegt oder ob Deutschland ein weiteres Kapitel in der endlosen Geschichte selbstzerstörerischer Arbeitskämpfe schreibt. Eines ist sicher: Die Zeche zahlen am Ende wieder einmal die normalen Bürger – sei es durch höhere Ticketpreise oder durch gestrichene Flüge. Willkommen in der schönen neuen Welt der deutschen Tarifpolitik.

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