
Kolumbien und Großbritannien verweigern Trump die Gefolgschaft: Das Ende der bedingungslosen Kooperation?
Die Zeiten, in denen Washington mit dem Finger schnipste und die Welt sprang, scheinen endgültig vorbei zu sein. Nach Großbritannien hat nun auch Kolumbien angekündigt, die Geheimdienstkooperation mit den USA zu suspendieren. Der Grund? Die umstrittenen Militärschläge der Pentagon-Strategen gegen angebliche Drogenschmuggler-Boote vor der venezolanischen Küste, die bereits Dutzende Todesopfer gefordert haben sollen.
Petros mutiger Schritt gegen Washingtons Willkür
Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro ließ am Dienstag via X verlauten, dass die Zusammenarbeit mit US-Sicherheitsbehörden mit sofortiger Wirkung eingestellt werde. Seine Begründung klingt wie ein längst überfälliger Weckruf: "Der Kampf gegen Drogen muss den Menschenrechten der karibischen Bevölkerung untergeordnet werden." Ein Satz, der in Washington vermutlich für Schnappatmung sorgte.
Besonders pikant: Die Beziehungen zwischen Bogotá und Washington waren ohnehin bereits seit September angespannt, als das Pentagon seine "karibischen Abenteuer" startete. UN-Vertreter hatten die Aktionen bereits als außergerichtliche Tötungen gebrandmarkt - eine Einschätzung, die Petro offenbar teilt.
Trumps Vergeltung: Sanktionen und Verleumdungen
Die Reaktion aus dem Weißen Haus ließ nicht lange auf sich warten. In bewährter Trump-Manier hagelte es Sanktionen gegen Petro, seine Familie und mehrere Kabinettsmitglieder. Der Vorwurf? Verbindungen zu Drogenkartellen - eine Anschuldigung, die Bogotá vehement zurückweist.
"Mr. Trump has responded by calling Mr. Petro 'an illegal drug leader'"
Diese Rhetorik erinnert fatal an die Dämonisierung unliebsamer Regierungen, die Washington seit Jahrzehnten praktiziert. Wer nicht spurt, wird zum Feind erklärt. Dass der Kokainanbau in Kolumbien bereits unter Petros konservativem Vorgänger Iván Duque - einem engen Verbündeten der Washingtoner Republikaner - massiv zugenommen hatte, wird dabei geflissentlich ignoriert.
Der gescheiterte "War on Drugs"
Die Ironie der Geschichte könnte kaum größer sein. Ausgerechnet die USA, deren CIA in den 1980er Jahren selbst in den Drogenhandel verstrickt war, um die Nicaragua-Contras zu finanzieren, spielen sich nun als moralische Instanz auf. Der jahrzehntelange "Krieg gegen die Drogen" hat nichts als Chaos, Gewalt und Korruption hervorgebracht - auf beiden Seiten des Gesetzes.
Mit etwa 377 Millionen Dollar jährlicher Hilfe versuchte Washington bisher, Kolumbien bei der Stange zu halten. Ein Drittel davon floss in Strafverfolgung und Drogenkontrolle - offenbar ohne nennenswerten Erfolg. Nun droht Trump, diese Gelder zu streichen. Ein Schritt, der Petro vermutlich eher bestärken als einschüchtern dürfte.
Eine neue Ära der Souveränität?
Was wir hier erleben, könnte der Beginn einer neuen Ära lateinamerikanischer Souveränität sein. Wenn selbst traditionelle Verbündete wie Großbritannien sich von Washingtons völkerrechtswidrigen Aktionen distanzieren, sendet das ein deutliches Signal. Die Zeiten, in denen die USA ungestraft als Weltpolizist agieren konnten, neigen sich dem Ende zu.
Petros Entscheidung mag kurzfristig wirtschaftliche Nachteile mit sich bringen. Langfristig jedoch könnte sie den Weg für eine selbstbewusstere, unabhängigere Politik Lateinamerikas ebnen. Eine Politik, die Menschenrechte über geopolitische Machtspiele stellt und sich nicht länger von Washingtons Drohgebärden einschüchtern lässt.
Die Frage ist nur: Werden weitere Länder diesem Beispiel folgen? Die kommenden Wochen dürften zeigen, ob wir tatsächlich Zeugen einer tektonischen Verschiebung in den internationalen Beziehungen werden. Eines ist jedoch sicher: Die Ära der bedingungslosen Gefolgschaft gegenüber Washington ist definitiv vorbei.
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