
KiK-Kahlschlag: Wenn 400 Filialen schließen, zahlen wieder die kleinen Leute die Zeche
Der Textildiscounter KiK steht vor einem beispiellosen Aderlass: Bis zu 400 der insgesamt 2.400 Filialen könnten in den kommenden Jahren ihre Pforten für immer schließen. Das bedeutet im Klartext: Jeder sechste Standort verschwindet von der Landkarte, tausende Mitarbeiter bangen um ihre Existenz. Während die Konzernführung von "strategischer Neuausrichtung" faselt, stehen wieder einmal die einfachen Angestellten vor dem Nichts.
Die Provinz blutet aus - wieder einmal
Besonders bitter: Die Filialschließungen würden vor allem kleinere Städte und ländliche Regionen treffen, wo KiK oft der einzige erschwingliche Textilhändler weit und breit ist. Hier zeigt sich einmal mehr das wahre Gesicht der schönen neuen Wirtschaftswelt: Während in den Metropolen die hippen Concept-Stores aus dem Boden sprießen, verödet die Provinz zusehends. Die Menschen dort haben dann die Wahl zwischen überteuerten Boutiquen oder der Fahrt in die nächste Großstadt - sofern sie sich das Benzin noch leisten können.
Das Unternehmen selbst windet sich derweil in typischer Manager-Manier: "In welchem Umfang es im Kontext unserer Anpassungen zu einer Bereinigung unseres Filialportfolios kommt, ist Teil unserer sorgfältigen Analysen", heißt es in bestem Konzernsprech. Übersetzt bedeutet das: Wir wissen es auch nicht genau, aber die Mitarbeiter können schon mal ihre Lebensläufe aktualisieren.
Führungschaos als Brandbeschleuniger
Als wäre die Lage nicht schon dramatisch genug, herrscht auch noch Chaos in der Chefetage. CEO Patrick Zahn schmiss nach elf Jahren hin - angeblich, um dem Umbau "neue Impulse" zu geben. Tatsächlich dürfte es wohl eher gekracht haben zwischen ihm und Eigentümer Christian Haub. Der Grund? Umsatzrückgänge im ersten Halbjahr. Wenn die Zahlen nicht stimmen, fliegen eben Köpfe - nur leider meist nicht die richtigen.
Auch Chief Operating Officer Dirk Ankenbrand verließ das sinkende Schiff, offiziell aus "persönlichen Gründen". Der zeitliche Zusammenhang spricht jedoch Bände. Während die Führungsriege sich aus dem Staub macht, bleiben die einfachen Verkäuferinnen und Kassiererinnen zurück und müssen die Suppe auslöffeln.
Modernisierung als Feigenblatt
Natürlich verspricht KiK vollmundig, bis 2028 alle verbleibenden Filialen zu modernisieren. Ein "neues Konzept" soll her, das "Einkaufserlebnis" verbessert werden. Doch was nützt das schönste Ladenkonzept, wenn die Kunden kein Geld mehr in der Tasche haben? Die Inflation frisst die Kaufkraft auf, die Energiepreise explodieren - nicht zuletzt dank der verfehlten Energiepolitik der letzten Jahre - und die Menschen müssen jeden Euro zweimal umdrehen.
"Für Angestellte kündigt das Unternehmen alternative Einsatzmöglichkeiten innerhalb der Firma an."
Solche Versprechen kennen wir zur Genüge. In der Realität bedeuten "alternative Einsatzmöglichkeiten" meist: Umzug in eine andere Stadt, schlechtere Arbeitsbedingungen oder gleich die Kündigung. Die Erfahrung lehrt: Wenn Konzerne von "Chancen" sprechen, sollten Mitarbeiter hellhörig werden.
Ein Symptom für größere Probleme
Die KiK-Krise ist dabei nur die Spitze des Eisbergs. Die gesamte Modebranche ächzt unter dem Druck von Online-Handel, steigenden Kosten und einer Kundschaft, die immer weniger Geld zur Verfügung hat. Während die Politik von "Transformation" und "Nachhaltigkeit" schwadroniert, gehen real existierende Arbeitsplätze verloren - und zwar genau die, von denen Menschen ohne Hochschulabschluss leben können.
Es ist ein Trauerspiel, das sich in verschiedenen Variationen quer durch Deutschland zieht: Traditionsunternehmen kämpfen ums Überleben, während gleichzeitig Milliarden für ideologische Prestigeprojekte verpulvert werden. Die arbeitende Bevölkerung, die diesen ganzen Zirkus mit ihren Steuern finanziert, wird dabei systematisch im Stich gelassen.
Was bleibt, ist Unsicherheit
Für die betroffenen KiK-Mitarbeiter beginnt nun eine Zeit der Ungewissheit. Welche Filialen konkret schließen werden, steht noch nicht fest. Die Angst vor dem Jobverlust wird sie in den kommenden Monaten begleiten. Besonders perfide: Gerade in strukturschwachen Regionen, wo KiK oft einer der wenigen verbliebenen Arbeitgeber ist, würden die Schließungen besonders hart treffen.
Die Verantwortlichen werden sich derweil mit goldenen Handschlägen verabschieden und anderswo unterkommen. So läuft das Spiel nun einmal in der schönen neuen Wirtschaftswelt: Die da oben entscheiden, die da unten leiden. Und während in Berlin über Bürgergeld und Mindestlohn debattiert wird, verlieren tausende Menschen ihre Arbeit - die einzige wirkliche Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben.
Es ist höchste Zeit, dass sich in diesem Land grundlegend etwas ändert. Wir brauchen eine Politik, die sich wieder um die Belange der arbeitenden Bevölkerung kümmert, statt ständig neue Hürden für Unternehmen zu errichten. Sonst werden wir noch viele solcher Hiobsbotschaften erleben müssen.
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