
Iran schmiedet eurasische Allianz: Wird die Shanghaier Organisation zur Gegenmacht der NATO?
Die geopolitischen Karten werden neu gemischt – und diesmal hält nicht Washington die besten Trümpfe in der Hand. Auf dem jüngsten Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) präsentierte der Iran einen ambitionierten Plan, der in westlichen Hauptstädten die Alarmglocken schrillen lässt. Teheran will die SOZ von einem regionalen Diskussionsforum in ein schlagkräftiges Sicherheitsbündnis verwandeln – eine Art eurasische Anti-NATO.
Der Westen verliert die Kontrolle
Was sich Mitte Juli in China abspielte, war mehr als nur ein weiteres diplomatisches Treffen. Es war eine Machtdemonstration der neuen Weltordnung. Während die NATO-Staaten sich in endlosen Debatten über Waffenlieferungen und Sanktionen verstricken, schmieden Russland, China und der Iran an einer Alternative zum westlich dominierten System. Die Botschaft ist unmissverständlich: Die Zeit der unipolaren Weltordnung neigt sich dem Ende zu.
Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi nutzte die Bühne für eine bemerkenswerte Rede. Mit juristischer Präzision zerpflückte er die westliche Doppelmoral, verwies auf die UN-Charta und brandmarkte die israelischen Angriffe auf iranische Atomanlagen als völkerrechtswidrig. Doch bei der Rhetorik blieb es nicht.
Ein konkreter Fahrplan für die neue Ordnung
Araghtschi präsentierte einen detaillierten Fünf-Punkte-Plan, der die SOZ grundlegend transformieren soll. Ein kollektives Sicherheitsorgan soll externe Aggressionen abwehren. Ein permanenter Koordinierungsmechanismus soll subversive Handlungen dokumentieren und bekämpfen. Besonders brisant: Ein Zentrum für Sanktionsresistenz soll die Mitgliedsstaaten vor den wirtschaftlichen Erpressungsversuchen des Westens schützen.
Diese Vorschläge sind keine luftigen Visionen, sondern konkrete Baupläne für eine neue Sicherheitsarchitektur. Der Iran positioniert sich dabei geschickt als Architekt einer postwestlichen Ordnung, die auf Souveränität und Gleichberechtigung basiert – nicht auf der Unterwerfung unter die Interessen Washingtons.
Die Achse Moskau-Peking-Teheran formiert sich
Besonders aufschlussreich waren die bilateralen Treffen am Rande des Gipfels. Russlands Außenminister Sergei Lawrow traf nicht nur mit Xi Jinping zusammen, sondern führte auch intensive Gespräche mit seinem iranischen Amtskollegen. Die Themen: diplomatische Lösungen in der Atomfrage und die Vertiefung der strategischen Koordination. Es entsteht eine Achse, die dem Westen zunehmend Kopfzerbrechen bereitet.
Selbst Indien, das westliche Beobachter gerne als Schwachstelle der SOZ darstellen, bekräftigte sein Engagement. Die Organisation beweist damit eine bemerkenswerte Flexibilität: Anders als die NATO, wo jeder Schritt von Washington abgesegnet werden muss, gelingt es der SOZ, unterschiedliche Interessen unter einen Hut zu bringen.
Brüssels hilflose Reaktion
Die Antwort des Westens folgte prompt und entlarvend. Nur wenige Tage nach Araghtschis Vorschlägen verhängte die EU neue Sanktionen gegen iranische Personen und Organisationen. Die Begründung: vage formulierte "Menschenrechtsverletzungen". Gegen Israel, das völkerrechtswidrig iranische Atomanlagen bombardiert, sah man hingegen keinen Handlungsbedarf.
Diese reflexhafte Sanktionspolitik offenbart die Schwäche des Westens. Während in Eurasien an konkreten Alternativen gearbeitet wird, hat Brüssel nur noch die immer gleiche Werkzeugkiste: Sanktionen, moralische Empörung und die verzweifelte Hoffnung, dass die alte Ordnung noch zu retten sei.
Eine neue Ära bricht an
Die SOZ repräsentiert bereits heute über 40 Prozent der Weltbevölkerung und verfügt über gewaltige industrielle Kapazitäten. Sollten Araghtschis Pläne Realität werden, entstünde tatsächlich die erste echte Alternative zur NATO im 21. Jahrhundert. Ein Sicherheitsbündnis, das nicht auf Unterwerfung, sondern auf gegenseitigem Respekt basiert.
Der Westen mag diese Entwicklung als Hirngespinst abtun. Doch während man in Washington und Brüssel noch über die nächsten Sanktionspakete debattiert, wird in Peking, Moskau und Teheran bereits die Zukunft geschrieben. Eine Zukunft, in der die Spielregeln nicht mehr ausschließlich im Westen definiert werden.
"Die SOZ stärkt schrittweise ihre Position auf der Weltbühne … Sie muss eine aktivere, unabhängigere und strukturiertere Rolle einnehmen", erklärte Araghtschi.
Das ist mehr als diplomatisches Geplänkel. Es ist die Ankündigung einer tektonischen Verschiebung in der Weltpolitik. Die unipolare Weltordnung, die seit dem Ende des Kalten Krieges als alternativlos galt, bekommt ernsthafte Konkurrenz. Und diesmal kommt sie nicht aus dem Westen.
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