
Goldpreis durchbricht 3.500-Dollar-Marke: Wer treibt die historische Rallye wirklich an?
Der Goldpreis hat am Dienstag mit 3.532 US-Dollar pro Feinunze einen neuen historischen Höchststand erreicht. Diese beeindruckende Entwicklung markiert einen Anstieg von über 90 Prozent seit Ende 2022. Doch wer steckt wirklich hinter dieser außergewöhnlichen Rallye, und was bedeutet sie für Anleger in unsicheren Zeiten?
Zentralbanken auf Goldkaufrausch
Die wahren Treiber dieser Goldpreisexplosion sind die Zentralbanken weltweit. Seit 2022 überschreiten ihre jährlichen Nettokäufe konstant die Marke von 1.000 Tonnen. Allein für dieses Jahr rechnet die Beratungsfirma Metals Focus mit Käufen von 900 Tonnen – das entspricht dem Doppelten des durchschnittlichen Jahresvolumens von 457 Tonnen im Zeitraum 2016 bis 2021.
Besonders bemerkenswert: Die offiziellen Zahlen, die dem Internationalen Währungsfonds gemeldet werden, spiegeln laut World Gold Council nur 34 Prozent der tatsächlichen Zentralbankkäufe wider. Die wahren Dimensionen dieser Goldakkumulation könnten also noch deutlich größer sein.
Die geopolitische Dimension
Hinter diesem Goldhunger steckt eine klare geopolitische Strategie. Entwicklungsländer diversifizieren massiv weg vom US-Dollar, nachdem westliche Sanktionen 2022 etwa die Hälfte der russischen Devisenreserven eingefroren hatten. Diese Entwicklung zeigt eindrucksvoll, wie die westliche Sanktionspolitik unbeabsichtigte Konsequenzen nach sich zieht und das Vertrauen in das dollarbasierte Finanzsystem erschüttert.
Die Handelskriege unter US-Präsident Donald Trump und Bedenken über die Unabhängigkeit der Federal Reserve verstärken diesen Trend zusätzlich. Zentralbanken sichern sich gegen politische Risiken ab – und Gold erscheint ihnen als ultimativer sicherer Hafen.
Schmuckindustrie unter Druck
Während institutionelle Käufer den Markt stürmen, leidet die traditionelle Schmucknachfrage erheblich. Im zweiten Quartal 2025 brach sie um 14 Prozent auf nur noch 341 Tonnen ein – der niedrigste Wert seit der Pandemie. Die hohen Preise schrecken vor allem Käufer in den Hauptmärkten China und Indien ab, deren gemeinsamer Marktanteil erstmals seit Jahren unter die 50-Prozent-Marke gefallen ist.
Metals Focus prognostiziert für das Gesamtjahr 2025 einen dramatischen Einbruch der Schmuckfabrikation um 16 Prozent. Die Zeiten, in denen Schmuck der Haupttreiber der Goldnachfrage war, scheinen endgültig vorbei zu sein.
Privatanleger setzen auf Barren statt Münzen
Interessanterweise bleibt die Nachfrage von Privatanlegern trotz hoher Preise robust. Allerdings zeigt sich eine deutliche Verschiebung: Während die Nachfrage nach Goldbarren 2024 um 10 Prozent stieg, brach der Münzabsatz um 31 Prozent ein. Asiatische Anleger bleiben besonders optimistisch und erwarten weitere Preissteigerungen.
ETFs erleben Renaissance
Gold-ETFs verzeichnen 2025 eine beeindruckende Renaissance. Mit Zuflüssen von 397 Tonnen im ersten Halbjahr erreichten sie das höchste Volumen seit 2020. Die Gesamtbestände der ETFs stiegen auf 3.615,9 Tonnen – den höchsten Stand seit August 2022. Metals Focus erwartet für das Gesamtjahr Nettoinvestitionen von 500 Tonnen.
Diese Entwicklung zeigt, dass institutionelle und private Anleger gleichermaßen nach effizienten Wegen suchen, vom Goldboom zu profitieren. ETFs bieten dabei die perfekte Kombination aus Liquidität und direkter Goldexposition.
Fazit: Gold als Antwort auf politische Unsicherheit
Die aktuelle Goldrallye ist weit mehr als eine normale Marktbewegung. Sie spiegelt tiefgreifende Verschiebungen im globalen Finanzsystem wider. Zentralbanken misstrauen zunehmend dem Dollar, Anleger suchen Schutz vor geopolitischen Risiken, und die traditionelle Schmucknachfrage wird von Investmentkäufen verdrängt.
In Zeiten, in denen westliche Regierungen ihre Währungen durch massive Schuldenaufnahme und fragwürdige Geldpolitik schwächen, erscheint Gold als eine der wenigen verbliebenen Konstanten. Die deutsche Bundesregierung plant beispielsweise ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur – trotz gegenteiliger Versprechen von Bundeskanzler Merz. Solche Entwicklungen werden die Inflation weiter anheizen und kommende Generationen belasten.
Für Anleger bedeutet dies: Physisches Gold bleibt eine sinnvolle Beimischung in einem ausgewogenen Portfolio. Es bietet Schutz vor Währungsrisiken, politischen Verwerfungen und der schleichenden Entwertung von Papiergeld. In einer Welt voller Unsicherheiten bleibt Gold das, was es seit Jahrtausenden war – echtes Geld.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, vor jeder Investition ausreichend zu recherchieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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