
Goldfieber der Zentralbanken: Wenn Schwellenländer auf das falsche Pferd setzen
Die Schlagzeilen klingen beeindruckend: Zentralbanken weltweit kaufen Gold wie nie zuvor. Über 1.000 Tonnen jährlich wandern seit drei Jahren in die Tresore der Notenbanken – mehr als doppelt so viel wie im Jahrzehnt zuvor. Doch was auf den ersten Blick wie eine kluge Absicherungsstrategie aussieht, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als gefährliche Illusion. Die vermeintliche Stärke der Schwellenländer basiert nicht auf realer Substanz, sondern auf einer Preisblase, die jederzeit platzen könnte.
Die Wahrheit hinter den Milliarden-Reserven
Giancarlo Perasso von PGIM Fixed Income bringt es auf den Punkt: Der Anstieg der gemeldeten Goldreserven sei weniger auf massive Neukäufe zurückzuführen, sondern vielmehr auf die stark gestiegenen Goldpreise. Ein klassischer Fall von Scheinriesen, könnte man sagen. Länder wie Bolivien, Kasachstan, die Philippinen und Suriname haben ihre physischen Goldbestände sogar reduziert – und trotzdem steigt der Wert ihrer Reserven. Das ist keine solide Finanzpolitik, sondern ein Vabanquespiel mit dem Vermögen ganzer Nationen.
Besonders pikant: Während westliche Zentralbanken ihre Geldpolitik auf solide wirtschaftliche Fundamentaldaten stützen, setzen viele Schwellenländer auf ein Edelmetall, dessen Preis von Spekulanten und geopolitischen Krisen getrieben wird. Was passiert, wenn die Blase platzt? Die Antwort darauf bleiben die Verantwortlichen schuldig.
Russland und China: Die wahren Strippenzieher
Natürlich gibt es auch echte Käufer im Markt. Russland und China gehören zu den aktivsten Akteuren und verfolgen eine klare Agenda: Sie wollen ihre Abhängigkeit vom US-Dollar reduzieren. Doch auch hier stellt sich die Frage: Ist das wirklich eine kluge Strategie oder nur der verzweifelte Versuch, sich aus der wirtschaftlichen Umklammerung des Westens zu befreien? Die Geschichte zeigt, dass Länder, die sich vom Dollar abwenden, oft einen hohen Preis dafür zahlen.
Die unterschätzte Gefahr für die Weltwirtschaft
Perasso versucht zu beruhigen und behauptet, es bedürfe "einer extremen Preisbewegung", um die Liquidität der Zentralbanken ernsthaft zu gefährden. Doch genau hier liegt der Denkfehler: In Zeiten globaler Unsicherheit sind extreme Preisbewegungen keine Seltenheit mehr, sondern die neue Normalität. Ein plötzlicher Goldpreisverfall könnte eine Kettenreaktion auslösen, die ganze Volkswirtschaften in den Abgrund reißt.
Die traditionelle Rolle von Gold als Inflationsschutz und Krisenwährung mag in der Vergangenheit funktioniert haben. Doch in einer Welt digitaler Währungen, komplexer Finanzinstrumente und globaler Vernetzung sind die alten Regeln außer Kraft gesetzt. Schwellenländer, die ihre Zukunft auf Gold bauen, könnten ein böses Erwachen erleben.
Was bedeutet das für deutsche Anleger?
Während Schwellenländer auf Gold setzen und damit ein gefährliches Spiel treiben, sollten deutsche Anleger klüger agieren. Die aktuelle Bundesregierung unter Friedrich Merz hat mit ihrem 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen bereits genug Inflationsdruck erzeugt – trotz gegenteiliger Wahlversprechen. In diesem Umfeld gewinnen physische Edelmetalle als Beimischung im Portfolio durchaus an Bedeutung.
Gold und Silber können als Versicherung gegen die Fehler der Politik dienen – sowohl gegen die inflationäre Politik in Berlin als auch gegen die riskanten Experimente der Schwellenländer. Doch der Schlüssel liegt in der Dosierung: Eine vernünftige Beimischung von 10 bis 15 Prozent physischer Edelmetalle kann ein Portfolio stabilisieren, ohne es den Risiken einer Übergewichtung auszusetzen.
Fazit: Zwischen Rausch und Realität
Der vermeintliche "Goldrausch" der Zentralbanken ist in Wahrheit ein Spiegelbild der Hausse am Goldmarkt – nicht mehr und nicht weniger. Schwellenländer, die glauben, durch Goldkäufe ihre wirtschaftlichen Probleme lösen zu können, werden eines Besseren belehrt werden. Die wahre Stärke einer Volkswirtschaft liegt nicht in glänzenden Barren, sondern in solider Wirtschaftspolitik, Innovation und stabilen Institutionen.
Für deutsche Anleger gilt: Lassen Sie sich nicht vom Goldfieber anstecken, aber ignorieren Sie Edelmetalle auch nicht völlig. In Zeiten, in denen die Politik versagt und Schulden als Lösung aller Probleme verkauft werden, können Gold und Silber einen wichtigen Beitrag zur Vermögenssicherung leisten. Doch wie bei allem im Leben kommt es auf das richtige Maß an.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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