
Geldpolitik als Schuldenfalle: Wie Zentralbanken die Staatshaushalte in die Knie zwingen
Die vermeintliche Unabhängigkeit der Zentralbanken entpuppt sich zunehmend als gefährliche Illusion. Während Notenbanker gebetsmühlenartig ihre rein monetäre Zuständigkeit betonen und die Fiskalpolitik den Regierungen zuschieben, zeigt die Realität ein anderes Bild. Die Hinterlassenschaften der ultralockeren Geldpolitik der vergangenen Jahre entwickeln sich zu einer tickenden Zeitbombe für die Staatshaushalte – besonders deutlich wird dies am Beispiel der Bank of England.
Das süße Gift der Quantitativen Lockerung
Was während der Niedrigzinsphase wie ein genialer Schachzug aussah, entpuppt sich nun als verheerendes Eigentor. Die Bank of England kaufte während der Corona-Krise massenhaft Staatsanleihen auf – quer über alle Laufzeiten hinweg. Dabei druckte sie munter Geld und finanzierte sich zu nahezu null Prozent Zinsen. Die erworbenen langfristigen Anleihen warfen hingegen noch ordentliche Renditen ab. Ein lukratives Geschäft, dessen Überschüsse direkt in die Staatskasse flossen.
Diese vermeintlich unabhängige Zentralbank subventionierte also faktisch den Staatshaushalt. Die Regierung konnte sich über zusätzliche Einnahmen freuen, die Spielraum für Steuersenkungen oder höhere Ausgaben schufen. Ein perfektes Beispiel dafür, wie die angebliche Trennung von Geld- und Fiskalpolitik zur Farce verkommt.
Der bittere Kater folgt auf dem Fuß
Mit dem drastischen Zinsanstieg nach der Pandemie hat sich das Blatt gewendet. Die einst profitablen Anleihen sind zu Verlustbringern mutiert. Ein konkretes Beispiel verdeutlicht das Ausmaß des Desasters: Eine 30-jährige britische Staatsanleihe, die 2020 zum Durchschnittspreis von 96,2 Pfund erworben wurde, notiert heute bei mageren 36,6 Pfund – ein Wertverlust von satten 62 Prozent!
Die Bank of England sitzt auf einem Berg von Verlusten, die der britische Steuerzahler ausbaden muss. Die Regierung hat sich verpflichtet, diese Verluste auszugleichen – ein Blankoscheck, der das Haushaltsdefizit in schwindelerregende Höhen treibt.
Die fiskalische Zeitbombe tickt
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Im Finanzjahr 2024/25 nahm die britische Regierung rund 840 Milliarden Pfund an Steuern ein. Die negativen Cashflows aus dem Quantitative Tightening – dem Abbau der Anleihekäufe – fressen einen erheblichen Teil dieser Einnahmen auf. Was einst als "Quite Exceptional" für die Regierungsfinanzen galt, ist nun "Quite Tough" geworden.
Diese Entwicklung wirft fundamentale Fragen auf: Wie unabhängig können Zentralbanken agieren, wenn ihre Entscheidungen derart massive fiskalische Konsequenzen haben? Die britische Regierung steht vor der unappetitlichen Wahl: Steuern erhöhen oder Ausgaben kürzen, um die Verluste der Zentralbank auszugleichen.
Ein warnendes Beispiel für Deutschland
Auch die Europäische Zentralbank hat während der Krisenjahre massiv Anleihen aufgekauft. Die Bundesbank sitzt auf einem gewaltigen Portfolio deutscher Staatsanleihen. Sollten die Zinsen weiter steigen oder längerfristig auf hohem Niveau verharren, droht auch hierzulande ein fiskalisches Fiasko. Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz hat bereits ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur angekündigt – trotz des Versprechens, keine neuen Schulden zu machen. Die Zeche werden kommende Generationen zahlen müssen.
In Zeiten wie diesen zeigt sich einmal mehr: Physische Edelmetalle wie Gold und Silber bieten einen verlässlichen Schutz vor den Experimenten der Zentralbanken. Während Papierwerte durch geldpolitische Abenteuer vernichtet werden können, bewahren Edelmetalle ihren inneren Wert. Sie gehören als stabilisierender Anker in jedes ausgewogene Portfolio – gerade wenn die Notenbanken ihre vermeintliche Unabhängigkeit nutzen, um die Staatshaushalte in den Abgrund zu reißen.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss eigenverantwortlich recherchieren und seine Investitionsentscheidungen selbst treffen. Die hier geäußerten Ansichten entsprechen der Meinung unserer Redaktion.

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