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21.08.2025
19:27 Uhr

Führungschaos bei der Deutschen Bahn: Wenn die Politik den Karren vor die Wand fährt

Die Deutsche Bahn sucht einen neuen Chef – wieder einmal. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) verkündete vor einer Woche überraschend das Aus für den amtierenden Bahnchef Richard Lutz. Ein Nachfolger? Fehlanzeige. Die Suche läuft auf Hochtouren, während der Konzern weiter im Chaos versinkt. Was hier abläuft, ist symptomatisch für die deutsche Verkehrspolitik der letzten Jahre: viel Aktionismus, wenig Substanz.

Ein Konzern am Abgrund – und die Politik schaut zu

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Die Pünktlichkeit im Fernverkehr sei so schlecht wie noch nie seit der Bahnreform, heißt es. Die Infrastruktur gilt als marode und völlig überlastet. Milliardenschwere Schulden drücken den Konzern, während die Fahrgäste täglich die Zeche zahlen – mit Verspätungen, Zugausfällen und überfüllten Waggons. Doch statt endlich die strukturellen Probleme anzugehen, beschäftigt sich die neue Große Koalition lieber mit Personalrochaden.

Schnieder gibt sich zuversichtlich: „Es gibt ausreichend Interessenten", tönt er aus Kröv in Rheinland-Pfalz. Doch die Realität sieht anders aus. Prominente Kandidaten wie der frühere Chef des Schweizer Bundesamts für Verkehr, Peter Füglistaler, oder Andreas Matthä von den Österreichischen Bundesbahnen haben bereits abgewunken. Selbst der kurzzeitige Finanzminister Jörg Kukies will den Job nicht. Wer kann es ihnen verdenken?

Die Quadratur des Kreises: Was der neue Bahnchef können müsste

Der künftige Bahnchef steht vor einer Herkulesaufgabe. Er oder sie müsse die Branche kennen, Führungserfahrung in einem Großkonzern mitbringen und gleichzeitig mit einem Gehalt auskommen, das deutlich unter dem liegt, was in anderen DAX-Konzernen gezahlt werde. Schnieder meint lapidar, man werde als Vorstandsvorsitzender bei der Bahn nicht verarmen. Eine bemerkenswerte Aussage angesichts der Verantwortung, die mit diesem Posten einhergeht.

Martin Burkert von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft bringt es auf den Punkt: „Die Bahn befindet sich in einer dramatischen Lage und ein langes Führungsvakuum kann sich niemand leisten." Doch genau das droht jetzt. Schnieder will am 22. September eine neue Strategie präsentieren – „vielleicht ein bisschen früher, vielleicht ein bisschen später". Diese Unverbindlichkeit ist bezeichnend für den Umgang der Politik mit der Bahn.

Strukturreformen? Fehlanzeige!

Was Deutschland braucht, sind keine neuen Köpfe an der Bahnspitze, sondern endlich mutige Strukturreformen. Die marode Infrastruktur müsste grundlegend saniert, das Streckennetz ausgebaut und die Trennung von Netz und Betrieb konsequent vorangetrieben werden. Stattdessen verliert sich die Politik in Personaldebatten und verspricht vollmundig, bis Ende des Jahres solle „ein Großteil dessen, was man sich vorgenommen habe, zumindest in der Umsetzung sein".

Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz hatte versprochen, Deutschland wieder auf Vordermann zu bringen. Doch was wir hier sehen, ist die Fortsetzung der alten Misere mit anderen Gesichtern. Während in anderen Ländern moderne Hochgeschwindigkeitszüge pünktlich verkehren, versinkt die Deutsche Bahn immer tiefer im Chaos.

Ein Blick über den Tellerrand

Interessant ist, dass ausgerechnet Bahnmanager aus der Schweiz und Österreich kein Interesse an dem Posten haben. Länder, in denen die Bahn funktioniert, wo Pünktlichkeit keine Ausnahme, sondern die Regel ist. Diese Absagen sprechen Bände über den Zustand der Deutschen Bahn und die Rahmenbedingungen, unter denen hier gearbeitet werden muss.

Die Bahn ist mehr als nur ein Verkehrsmittel – sie ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. Und was wir dort sehen, ist wenig erbaulich: Eine Infrastruktur, die jahrzehntelang vernachlässigt wurde, eine Politik, die lieber Symptome bekämpft als Ursachen anzugehen, und eine Führung, die zwischen politischen Vorgaben und betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten zerrieben wird.

Was jetzt passieren müsste

Statt hektisch nach einem neuen Bahnchef zu suchen, sollte die Politik endlich ihre Hausaufgaben machen. Das bedeutet: Massive Investitionen in die Infrastruktur, eine klare Trennung von politischen und unternehmerischen Entscheidungen und vor allem: Ein Ende der Symbolpolitik. Die Fahrgäste haben es satt, als Versuchskaninchen für immer neue Experimente herzuhalten.

Die Suche nach einem neuen Bahnchef mag notwendig sein. Aber sie ist nur ein kleiner Baustein in einem viel größeren Puzzle. Solange die Politik nicht bereit ist, die grundlegenden Probleme anzugehen, wird auch der beste Manager scheitern. Die Deutsche Bahn braucht keine neuen Köpfe – sie braucht eine neue Politik. Eine Politik, die sich an den Bedürfnissen der Bürger orientiert und nicht an Parteiinteressen oder ideologischen Grabenkämpfen.

Bis dahin werden die Züge weiter zu spät kommen, die Infrastruktur weiter verfallen und die Fahrgäste weiter leiden. Willkommen in der Realität der deutschen Verkehrspolitik im Jahr 2025.

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