
Europas Schicksalsstunde: Frankreichs Generalstabschef warnt vor dem Abstieg zum "gejagten Tier"
Die Alarmglocken läuten in Paris, und diesmal sollte ganz Europa hellhörig werden. General Thierry Burkhard, scheidender Generalstabschef der französischen Streitkräfte, hat in einem bemerkenswert offenen Interview mit POLITICO und der französischen Zeitung Libération Klartext gesprochen. Seine Botschaft könnte deutlicher nicht sein: Europa müsse endlich aus seiner Traumwelt erwachen und sich der brutalen Realität stellen, dass Gewalt wieder zum bestimmenden Faktor der Weltpolitik geworden sei.
Die unbequeme Wahrheit über Europas Schwäche
"Ein geschwächtes Europa könnte sich morgen als gejagtes Tier wiederfinden, nach zwei Jahrhunderten, in denen der Westen den Ton angab", warnte Burkhard mit einer Schärfe, die man von hochrangigen Militärs selten hört. Diese düstere Prognose ist keine Panikmache, sondern das Ergebnis nüchterner strategischer Analyse. Während China, Russland und die USA ihre Einflusssphären systematisch ausbauen, verharren die europäischen Regierungen in einer gefährlichen Mischung aus Selbsttäuschung und Handlungsunfähigkeit.
Besonders beunruhigend sei die Realitätsverweigerung, die Burkhard bei Regierungen und Bevölkerungen gleichermaßen diagnostiziert. "Einerseits waren die europäischen Länder nie so stark wie heute. Andererseits herrscht eine Form der Verleugnung angesichts des Gewaltpegels in der heutigen Welt", so der General. Diese Diskrepanz zwischen Potenzial und Wirklichkeit könnte Europa teuer zu stehen kommen.
Ein Chor der Warner wird lauter
Burkhard steht mit seiner Einschätzung keineswegs allein. Der ehemalige EZB-Chef Mario Draghi betonte erst vergangene Woche, die EU müsse endlich aufhören, sich einzubilden, sie könne allein als Wirtschaftsmacht und Konsumentenmarkt globalen Einfluss ausüben. Donald Trump habe Europa einen "sehr brutalen Weckruf" verpasst, der zeige, dass es in weitaus strategischeren Begriffen über Sicherheit und Verteidigungsausgaben nachdenken müsse.
Auch Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni schlug in dieselbe Kerbe und warf der Europäischen Union vor, auf der Weltbühne in die Bedeutungslosigkeit abzugleiten. "Wir müssen bereit sein, den Preis für unsere Freiheit und Unabhängigkeit zu zahlen", mahnte sie - Worte, die in Brüssel offenbar noch immer nicht angekommen sind.
Die neue Weltordnung: Vier Faktoren bestimmen das Spiel
Burkhard, der sein Amt Ende des Monats an Luftwaffengeneral Fabien Mandon übergibt, zeichnet ein klares Bild der neuen geopolitischen Realität. Vier Faktoren prägen seiner Analyse zufolge die Weltpolitik: Der Einsatz von Gewalt zur Konfliktlösung, der Versuch von Ländern wie China, Russland, Nordkorea und Iran, die westliche Ordnung herauszufordern, die Macht der Informationskriegsführung und die Auswirkungen des Klimawandels.
"Mehr als russische Panzer bedroht die Etablierung einer entwestlichten alternativen Ordnung die Europäer. Wenn Russland Europa ohne bewaffneten Angriff brechen kann, wird es diesen Weg wählen."
Diese Warnung aus dem Pariser Verteidigungsministerium sollte jeden aufhorchen lassen, der noch immer glaubt, Europa könne sich aus den globalen Machtkämpfen heraushalten. Die Zeit der "gewählten Kriege" - wie Burkhard die Einsätze im Irak, Afghanistan oder Mali nennt - sei vorbei. Jetzt gehe es um "aufgezwungene Kriege", existenzielle Konflikte ohne Wahlmöglichkeiten.
Ukraine als Lackmustest europäischer Handlungsfähigkeit
Die Diskussionen über Sicherheitsgarantien für die Ukraine haben nach dem Treffen zwischen Trump und Putin am 15. August in Alaska neue Dynamik gewonnen. Burkhard sieht hier eine Chance, aber auch eine Herausforderung für Europa. "Der sehr starke Wunsch des US-Präsidenten, ein Friedensabkommen zu erreichen, bringt neuen Schwung", erklärte er nach seiner Rückkehr aus Washington.
Doch hier zeigt sich das europäische Dilemma in aller Deutlichkeit: Viele Länder sind nur bereit, sich zu engagieren, wenn die USA Garantien geben. "Es ist ein Henne-Ei-Problem", so Burkhard. Die Amerikaner erwarten, dass die Europäer Verantwortung übernehmen, während die Europäer auf amerikanische Zusicherungen warten.
Zeit für harte Entscheidungen
Die strategische Solidarität zwischen den europäischen Ländern müsse "sehr, sehr stark" sein, fordert Burkhard. Kein Land in Europa könne allein ein wichtiger Akteur sein. Doch genau hier liegt das Problem: Die strategischen Interessen der europäischen Länder divergieren erheblich. "Esten haben nicht dieselbe strategische Vision wie Portugiesen", gibt der General zu bedenken.
Die jüngsten Äußerungen des spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez, Russland stelle keine unmittelbare Bedrohung für Spanien dar, und Madrids Drängen auf eine Ausnahme vom neuen NATO-Ziel von 5 Prozent des BIP für Verteidigungsausgaben zeigen, wie unterschiedlich die Bedrohungswahrnehmungen in Europa sind.
Was bedeutet das für Deutschland? Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz steht vor der Herausforderung, Europas Verteidigungsfähigkeit zu stärken, während gleichzeitig ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur geplant wird. Diese Schuldenpolitik, die Merz eigentlich vermeiden wollte, wird die Inflation weiter anheizen und künftige Generationen belasten - Ressourcen, die für die Verteidigung fehlen könnten.
Burkhards Warnung sollte als Weckruf verstanden werden. Europa muss sich entscheiden: Will es weiterhin in der Illusion leben, dass wirtschaftliche Stärke allein ausreicht, oder ist es bereit, den Preis für seine Sicherheit und Unabhängigkeit zu zahlen? Die Zeit der bequemen Ausreden ist vorbei. Entweder Europa findet zu einer gemeinsamen strategischen Vision und baut seine militärische Schlagkraft aus, oder es riskiert tatsächlich, zum "gejagten Tier" in einer von Machtpolitik dominierten Welt zu werden.
Die physische Absicherung durch Sachwerte wie Gold und Silber gewinnt in diesem unsicheren geopolitischen Umfeld zusätzlich an Bedeutung. Während Politiker über Milliardenschulden debattieren, sollten Bürger ihre persönliche Vermögenssicherung nicht vernachlässigen.

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