
Energiewende vor dem Kollaps: Deutschland steuert sehenden Auges in die Stromkrise
Was jahrelang von kritischen Stimmen prophezeit wurde, nimmt nun konkrete Gestalt an: Die deutsche Energieversorgung steht vor einem fundamentalen Problem. Eine aktuelle Studie des Übertragungsnetzbetreibers Amprion zeichnet ein düsteres Bild für die kommenden Jahre. Ab 2031 drohen Deutschland massive Stromengpässe – und die politisch Verantwortlichen scheinen dem Desaster weitgehend machtlos gegenüberzustehen.
Der perfekte Sturm: Steigende Nachfrage trifft auf schwindende Kapazitäten
Die Rechnung ist denkbar einfach, doch offenbar für manche Politiker zu komplex: Mehr Elektroautos auf den Straßen, mehr Wärmepumpen in den Kellern, eine fortschreitende Elektrifizierung der Industrie – all das benötigt Strom. Viel Strom. Der Netzbetreiber Amprion prognostiziert einen Anstieg des Stromverbrauchs um satte 50 Prozent bis 2034 auf etwa 680 Terawattstunden. Gleichzeitig werden konventionelle Kraftwerke vom Netz genommen, als gäbe es kein Morgen.
Besonders brisant wird die Lage in sogenannten Dunkelflauten. Diese Perioden, in denen weder Wind weht noch Sonne scheint, entlarven die Achillesferse der deutschen Energiewende schonungslos. In kalten Wintermonaten kann die Stromnachfrage bereits heute auf über 75 Gigawatt ansteigen. Woher soll diese Leistung kommen, wenn Kohle- und Kernkraftwerke abgeschaltet sind und die erneuerbaren Energien wetterbedingt pausieren?
Die Gaskraftwerks-Illusion der Bundesregierung
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche hatte ursprünglich Gaskraftwerke mit einer Kapazität von 20 Gigawatt geplant. Ein ambitioniertes Vorhaben, das zumindest theoretisch einen Teil der Lücke hätte schließen können. Doch was ist daraus geworden? Die nun vorgesehenen acht bis zehn Gigawatt reichen laut Amprion bei weitem nicht aus, um den Wegfall der Kohleverstromung zu kompensieren.
Selbst bei zügigen Ausschreibungen gelten Inbetriebnahmen vor 2031 als kaum realistisch. Die Planungs- und Lieferzeiten sind schlicht zu lang.
Hinzu kommt die ungeklärte Finanzierungsfrage. Wer soll diese Kraftwerke bezahlen? Und wer investiert in Anlagen, deren wirtschaftliche Zukunft angesichts der politischen Unsicherheiten völlig im Nebel liegt? Die deutsche Energiepolitik gleicht einem Blindflug durch dichten Nebel – mit ausgeschalteten Instrumenten.
Europa kann Deutschland nicht retten
Manch einer mag einwenden, dass Deutschland im Notfall einfach Strom aus dem Ausland importieren könne. Ein gefährlicher Trugschluss. In Kälteperioden stehen unsere Nachbarländer vor ähnlichen Herausforderungen. Frankreich kämpft mit alternden Kernkraftwerken, Polen setzt weiterhin auf Kohle. Die Vorstellung, dass in einer europaweiten Kältewelle ausgerechnet Importkapazitäten verlässlich zur Verfügung stehen, grenzt an Wunschdenken.
Auch die vielgepriesenen Batteriespeicher bieten keine Lösung für strukturelle Versorgungsrisiken. Selbst modernste Speicher mit Laufzeiten von bis zu sechs Stunden können längere Dunkelflauten nicht überbrücken. Eine Dunkelflaute kann jedoch Tage, manchmal sogar Wochen andauern.
Die Zeche zahlt der Bürger
Deutschland zählt bereits heute zu den teuersten Strommärkten Europas. Am 2. Dezember notierte der deutsche Strompreis an der Energiebörse EEX mit 85,14 Euro pro Megawattstunde – fast 40 Euro über dem französischen Preisniveau. Diese Diskrepanz ist kein Zufall, sondern das direkte Ergebnis einer verfehlten Energiepolitik.
Private Haushalte ächzen unter den Stromkosten, energieintensive Industriebetriebe wandern ab oder schließen ganz. Die Deindustrialisierung Deutschlands schreitet voran, während die Politik weiterhin ideologisch motivierte Entscheidungen trifft, statt pragmatische Lösungen zu suchen.
Der Kohleausstieg als Damoklesschwert
In Nordrhein-Westfalen sollen bis 2030 rund sechs Gigawatt Kohlekapazität abgeschaltet werden. Immerhin haben Bund, Land und RWE vereinbart, 2026 erneut zu prüfen, ob bis 2033 doch noch bis zu 3,6 Gigawatt Braunkohle in Reserve gehalten werden müssen. Ein schwacher Trost angesichts der drohenden Versorgungslücke im zweistelligen Gigawattbereich.
Die Warnung von Amprion ist unmissverständlich: Ohne rasche politische Entscheidungen und einen beschleunigten Ausbau gesicherter Leistung wird sich die Versorgungslage in den kommenden Jahren dramatisch verschärfen. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wann Deutschland die Konsequenzen seiner ideologiegetriebenen Energiepolitik zu spüren bekommt. Die Bürger werden es sein, die im Dunkeln sitzen – im wahrsten Sinne des Wortes.
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