
Ein Urgestein der deutschen Politik ist von uns gegangen: Wolfgang Böhmer stirbt mit 89 Jahren
Die deutsche Politik hat einen ihrer prägenden Köpfe verloren. Wolfgang Böhmer, der ehemalige Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, ist im Alter von 89 Jahren verstorben. Die Nachricht aus der Magdeburger Staatskanzlei trifft nicht nur die CDU, sondern das gesamte politische Spektrum des Landes. Mit Böhmer verliert Deutschland einen Politiker der alten Schule – einen, der noch wusste, was Anstand, Verlässlichkeit und echte Volksverbundenheit bedeuten.
Ein Leben für die Menschen, nicht für die Macht
Von 2002 bis 2011 führte der gelernte Arzt die Geschicke Sachsen-Anhalts. Zunächst in einer Koalition mit der FDP, später in einer großen Koalition mit der SPD. Was heute wie eine Selbstverständlichkeit klingt, war damals durchaus bemerkenswert: Böhmer gelang es, unterschiedliche politische Lager zusammenzuführen und dabei stets das Wohl des Landes im Blick zu behalten. Ein Kunststück, das man sich von der heutigen Berliner Politik-Elite nur wünschen könnte.
Sein Nachfolger Reiner Haseloff würdigte Böhmer als einen der "großen Sachsen-Anhalter". Besonders hervorgehoben wurde dabei Böhmers Grundsatz, dass Politik niemals Selbstzweck sein dürfe, sondern immer Arbeit für die Menschen bedeute. Welch wohltuender Kontrast zu den heutigen Karrierepolitikern, die mehr an ihren Instagram-Followern als an den Sorgen der Bürger interessiert scheinen!
Ein Garant für Ausgleich und Tradition
Böhmer verkörperte eine politische Haltung, die heute schmerzlich vermisst wird. Er stand für die Bewahrung von Traditionen bei gleichzeitiger Modernisierung des Landes. Diese Balance zwischen Bewährtem und Neuem scheint der aktuellen Bundesregierung völlig abhandengekommen zu sein. Während man in Berlin ideologische Luftschlösser baut und das Land mit immer neuen Verboten und Vorschriften überzieht, wusste Böhmer noch, was die Menschen wirklich bewegt.
"Er hat sich um Deutschland und Sachsen-Anhalt große Verdienste erworben, den Menschen Orientierung gegeben und zum Wohle unseres Gemeinwesens gewirkt."
Diese Worte Haseloffs treffen den Kern von Böhmers politischem Wirken. Orientierung geben – das ist es, was der Politik heute fehlt. Stattdessen erleben wir eine Regierung, die das Land von einer Krise in die nächste stolpern lässt, während sie gleichzeitig den Bürgern erklärt, sie müssten sich eben an die neuen Realitäten gewöhnen.
Ein Vorbild für kommende Generationen
Mit 89 Jahren hatte Wolfgang Böhmer ein erfülltes Leben hinter sich. Als Arzt half er Menschen direkt, als Politiker gestaltete er die Rahmenbedingungen für ein besseres Leben. Dass er 2011 aus Altersgründen nicht mehr zur Landtagswahl antrat, zeugt von einer Größe, die man heute selten findet. Er wusste, wann es Zeit war, den Staffelstab weiterzugeben – eine Tugend, die manch anderem Politiker gut zu Gesicht stünde.
In Zeiten, in denen die Politik immer mehr zur Bühne für Selbstdarsteller wird, in denen Gender-Sternchen wichtiger scheinen als Arbeitsplätze und in denen die Sorgen der normalen Bürger als populistisch abgetan werden, erinnert uns Böhmers Tod daran, dass es auch anders geht. Dass Politik bodenständig, bürgernah und vernünftig sein kann.
Wolfgang Böhmer hinterlässt ein Erbe, das weit über Sachsen-Anhalt hinausreicht. Er steht für eine Zeit, in der Politiker noch wussten, wem sie verpflichtet sind: dem deutschen Volk. Möge sein Vermächtnis eine Mahnung sein an all jene, die heute Verantwortung tragen – und eine Inspiration für kommende Generationen von Politikern, die hoffentlich wieder lernen werden, was es heißt, dem Land und seinen Menschen zu dienen.