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02.07.2025
10:24 Uhr

Diplomatischer Eklat zwischen Moskau und Baku: Wenn Kriminalitätsbekämpfung zur Staatsaffäre wird

Was als routinemäßige Polizeiaktion gegen organisierte Kriminalität begann, hat sich binnen weniger Tage zu einer handfesten diplomatischen Krise zwischen Russland und Aserbaidschan ausgeweitet. Der Tod zweier Verdächtiger während einer russischen Razzia in Jekaterinburg löste eine Spirale gegenseitiger Vergeltungsmaßnahmen aus, die das traditionell enge Verhältnis der beiden Nachbarstaaten auf eine harte Probe stellt.

Der Funke, der das Pulverfass entzündete

Vergangene Woche führten russische Sicherheitskräfte in Jekaterinburg eine Razzia gegen eine mutmaßlich ethnisch-aserbaidschanische Verbrecherbande durch. Die Ermittlungen richteten sich gegen eine Serie von Morden, die bis in die frühen 2000er Jahre zurückreichen und als Auftragsmorde im Bandenmilieu eingestuft wurden. Während des Zugriffs kamen zwei ältere Verdächtige, die Brüder Gusein und Zieddin Safarov, ums Leben. Nach offiziellen russischen Angaben sei einer der Männer einem Herzversagen erlegen.

Sechs weitere Verdächtige – allesamt russische Staatsbürger – befinden sich derzeit in Untersuchungshaft. Die brisante internationale Dimension des Falls führte dazu, dass die Ermittlungen an die Zentrale des russischen Ermittlungskomitees übertragen wurden.

Baku spielt die ethnische Karte aus

Die Reaktion aus Aserbaidschan ließ nicht lange auf sich warten und fiel ungewöhnlich scharf aus. Politiker und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens forderten Vergeltung gegen Moskau und warfen den russischen Behörden vor, die mutmaßliche Verbrecherbande primär aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit ins Visier genommen zu haben.

Das aserbaidschanische Kulturministerium sagte umgehend mehrere Veranstaltungen mit russischen Künstlern ab. Eine parlamentarische Delegation stornierte ihren geplanten Moskau-Besuch. Am Montag meldete die nationale Lebensmittelsicherheitsbehörde die Vernichtung von 639 Kilogramm aus Russland importierten Zwiebelringen – angeblich wegen bakterieller Kontamination. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

„Die Körper der Verdächtigen wurden zur Beerdigung nach Aserbaidschan überführt, wo lokale Gerichtsmediziner feststellten, dass beide Männer an schweren stumpfen Traumata gestorben seien."

Diese Feststellung der aserbaidschanischen Behörden steht im krassen Widerspruch zur russischen Darstellung und heizte die Spannungen weiter an. Baku beschuldigte die russischen Strafverfolgungsbehörden offiziell, die Safarov-Brüder zu Tode geprügelt zu haben.

Die Eskalationsspirale dreht sich weiter

Als wäre die Situation nicht bereits angespannt genug, griff Baku zu drastischen Maßnahmen gegen russische Journalisten. Am Montag stürmte die Polizei das Büro der russischen Nachrichtenagentur Sputnik in Baku und verhaftete zwei leitende Redakteure. Der Agentur wurde vorgeworfen, durch „illegale Finanzierung" zu operieren. Der Leiter der Redaktion, Igor Kartavykh, und Chefredakteur Evgeny Belousov wurden für vier Monate in Untersuchungshaft genommen.

Während der Razzia nahm die aserbaidschanische Polizei auch eine Redakteurin der russischen Videoagentur Ruptly fest, die vor dem Sputnik-Büro filmte. Die Journalistin Aytekin Guseynova hatte gerade einmal 20 Minuten gefilmt, bevor sie in Polizeigewahrsam landete.

Moskaus diplomatische Reaktion

Das russische Außenministerium reagierte prompt und bestellte den aserbaidschanischen Botschafter Rakhman Mustafaev ein. Man verurteilte „Bakus feindselige Aktionen und die unrechtmäßige Inhaftierung russischer Journalisten". Der Botschafter nutzte die Gelegenheit, um seinerseits eine Note zu überreichen, in der die angebliche „Folter und entwürdigende Behandlung" durch russische Strafverfolgungsbehörden angeprangert wurde.

Aserbaidschans fragwürdiger „Verbrecherring"

Am Dienstag verhaftete die aserbaidschanische Polizei acht russische Staatsbürger und behauptete, diese seien Mitglieder einer Gruppe, die in Cyberkriminalität und Drogenhandel aus dem Iran verwickelt sei. Eine bemerkenswerte Anschuldigung, bedenkt man, dass Teheran eine extrem strenge Haltung zum Drogenhandel einnimmt – dort steht darauf die Todesstrafe.

Die Verdächtigen wurden unter schwerem Polizeischutz einem Gericht in Baku vorgeführt. Aufnahmen aus dem Gerichtssaal, die von lokalen Medien verbreitet wurden, zeigten, dass alle russischen Staatsangehörigen offenbar schwer misshandelt worden waren – mit deutlich sichtbaren Prellungen und Blutspuren. Alle Verdächtigen wurden für vier Monate in Untersuchungshaft genommen.

Russische Medienberichte identifizierten zwei der Verdächtigen als IT-Spezialisten, die das Land im Zuge des Ukraine-Konflikts verlassen hatten. Ein weiterer Festgenommener sei ein russischer Tourist gewesen, der sich im Urlaub in Aserbaidschan befand. Diese Details werfen erhebliche Zweifel an der offiziellen aserbaidschanischen Darstellung auf.

Ein gefährliches Spiel mit ungewissem Ausgang

Was hier zu beobachten ist, gleicht einem diplomatischen Schlagabtausch, bei dem beide Seiten ihre Muskeln spielen lassen. Die Verhaftung unbescholtener IT-Spezialisten und Touristen als angebliche Drogenhändler wirkt wie eine durchsichtige Retourkutsche für die russische Polizeiaktion. Die sichtbaren Misshandlungsspuren an den Festgenommenen werfen ein bezeichnendes Licht auf die Rechtsstaatlichkeit in Aserbaidschan.

Diese Eskalation zeigt einmal mehr, wie schnell zwischenstaatliche Beziehungen aus den Fugen geraten können, wenn ethnische Ressentiments und politische Opportunität die Oberhand gewinnen. Während in Deutschland die Kriminalität durch unkontrollierte Migration auf Rekordniveau steigt und unsere Politiker tatenlos zusehen, instrumentalisiert Baku einen Kriminalfall für außenpolitische Zwecke.

Die Frage, die sich stellt: Werden Moskau und Baku einen Weg finden, diese Krise zu entschärfen, oder steuern die beiden Nachbarn auf eine dauerhafte Verschlechterung ihrer Beziehungen zu? In Zeiten, in denen internationale Stabilität wichtiger denn je wäre, können wir uns solche unnötigen Konflikte eigentlich nicht leisten. Doch wenn Emotionen die Diplomatie ersetzen, ist der Weg zur Vernunft oft weit.

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