
Deutscher Autozulieferer in chinesischer Hand: Bohai Trimet kämpft ums Überleben
Die deutsche Automobilindustrie, einst das Aushängeschild unserer Wirtschaftskraft, zeigt weitere Risse. Das Amtsgericht Halle hat nun das Insolvenzverfahren für die Bohai Trimet Automotive Holding GmbH eröffnet – ein weiteres Symptom der schleichenden Deindustrialisierung Deutschlands unter der verfehlten Wirtschaftspolitik der vergangenen Jahre.
Chinesische Übernahme als Vorbote des Niedergangs
Der Automobilzulieferer aus dem beschaulichen Harzgerode, der einst als solides deutsches Mittelstandsunternehmen galt, gehört längst zum chinesischen Konzern Bohai Automotive Systems. Was als strategische Partnerschaft verkauft wurde, entpuppt sich nun als weiteres Beispiel dafür, wie deutsche Industrieperlen in ausländische Hände übergehen – und dort offenbar nicht die nötige Stabilität finden.
Bereits im April musste das Unternehmen Insolvenz anmelden. Alle vier Gesellschaften des Unternehmens seien betroffen, heißt es aus dem Gericht. Die Produktion von Getriebe-, Fahrwerks- und Karosserieteilen für namhafte deutsche und italienische Autohersteller stand zeitweise still – ein Alarmsignal für die gesamte Zulieferbranche.
Fast 700 Arbeitsplätze in der Schwebe
Besonders bitter: An den Standorten in Harzgerode und im thüringischen Sömmerda bangen 678 Beschäftigte um ihre Zukunft. Weitere 500 Jobs in der Region hängen indirekt von der Produktion ab. Das sind über 1.100 Familien, die sich fragen müssen, ob ihre Arbeitsplätze den nächsten Winter überstehen werden.
"Wir arbeiten eng mit den Hauptauftraggebern aus der europäischen Automobilindustrie zusammen und können den Betrieb in den kommenden Monaten fortführen", versichert Insolvenzverwalter Olaf Spiekermann.
Doch wie lange noch? Die Formulierung "in den kommenden Monaten" klingt mehr nach Zeitgewinn als nach nachhaltiger Lösung. Immerhin: Die Produktion laufe wieder "vollumfänglich", und das Unternehmen trage die Gehälter wieder selbst. Ein schwacher Trost für Mitarbeiter, die bereits im Oktober vergangenen Jahres Stellenstreichungen hinnehmen mussten.
Die Suche nach dem Retter
Erste Gespräche mit potenziellen Investoren hätten stattgefunden, lässt der Insolvenzverwalter verlauten. Dies sei "ein längerer Prozess" – Behördendeutsch für: Es wird dauern, und der Ausgang ist ungewiss. Die Frage bleibt: Wer soll in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, explodierender Energiekosten und einer ideologiegetriebenen Verkehrswende noch in deutsche Autozulieferer investieren?
Die Krise bei Bohai Trimet ist kein Einzelfall. Sie reiht sich ein in eine lange Liste deutscher Zulieferer, die zwischen den Mühlsteinen der Transformation, chinesischer Billigkonkurrenz und hausgemachter politischer Fehler zerrieben werden. Während die Politik von Klimaneutralität träumt und Verbrenner verteufelt, sterben in der Realität deutsche Industriearbeitsplätze.
Ein Symptom größerer Probleme
Was wir hier beobachten, ist mehr als nur eine Unternehmenskrise. Es ist das Ergebnis einer Politik, die deutsche Schlüsselindustrien systematisch schwächt. Explodierende Energiepreise durch die gescheiterte Energiewende, überbordende Bürokratie und eine Verkehrspolitik, die den Verbrenner abschaffen will, ohne dass die Alternativen marktreif wären – all das treibt unsere Industrie in die Knie.
Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz hat versprochen, die Weichen neu zu stellen. Doch während in Berlin über ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur debattiert wird – entgegen Merz' Versprechen, keine neuen Schulden zu machen –, kämpfen in Harzgerode und Sömmerda Menschen um ihre Existenz.
Die bittere Wahrheit: Solange Deutschland seine Industrie nicht wieder als das begreift, was sie ist – nämlich das Rückgrat unseres Wohlstands –, werden wir weitere Bohai Trimets erleben. Unternehmen, die einst stolze deutsche Mittelständler waren, in ausländische Hände übergingen und nun als Insolvenzmasse enden. Es ist höchste Zeit für eine Kehrtwende in der Wirtschaftspolitik, bevor der letzte deutsche Zulieferer das Licht ausmacht.
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