
Das Wasserstoff-Märchen zerplatzt: Europas Autoindustrie beerdigt die Brennstoffzelle
Die Wasserstoff-Euphorie der vergangenen Jahre entpuppt sich endgültig als teures Luftschloss. Während die Politik noch vor wenigen Jahren Milliarden an Steuergeldern in die vermeintliche Zukunftstechnologie pumpte, ziehen sich nun die großen Automobilkonzerne reihenweise aus der Brennstoffzellen-Entwicklung zurück. Der jüngste Rückzug von Stellantis und die Verschiebung der Wasserstoff-Lkw-Pläne bei Daimler Truck markieren das vorläufige Ende einer Technologie, die niemals über den Status einer ewigen Verheißung hinauskam.
Die Realität holt die Träumer ein
Ferdinand Dudenhöffer, Deutschlands renommiertester Autoexperte, findet deutliche Worte für das Scheitern der Wasserstoff-Vision: "Ohne China und die USA geht die Brennstoffzelle im Pkw ein wie eine Primel." Diese schonungslose Analyse trifft den Kern des Problems. Während europäische Politiker weiterhin von einer wasserstoffbasierten Mobilitätswende träumten, hat sich die Realität längst durchgesetzt. Die Zahlen sprechen eine vernichtende Sprache: Toyota, der Pionier der Brennstoffzellen-Technologie, konnte in zwanzig Jahren keine 15.000 Wasserstoffautos weltweit verkaufen. Ein Nischengeschäft, das niemals die kritische Masse erreichte.
Besonders bitter ist der Rückzug von Daimler Truck. Der weltgrößte Lkw-Hersteller verschiebt seine ambitionierten Pläne für wasserstoffbetriebene Lastwagen von 2027 auf die frühen 2030er Jahre - was in der Automobilbranche einem faktischen Begräbnis gleichkommt. Damit fällt auch der letzte Hoffnungsträger für den Aufbau einer funktionierenden Wasserstoff-Infrastruktur weg.
BMW als letzter Mohikaner
Einzig BMW hält noch an der Brennstoffzelle fest und plant ab 2028 eine Serienproduktion. Doch selbst Dudenhöffer zweifelt an der Ernsthaftigkeit dieses Vorhabens: "Vermutlich wird man auch bei BMW diskutieren, ob sich das Hobby noch lohnt." Die Münchner sprechen vorsichtig von einer "Kleinserie" - bei über zwei Millionen produzierten Fahrzeugen jährlich kaum mehr als ein Feigenblatt für die vielgepriesene "Technologieoffenheit".
Die unbequeme Wahrheit über Wasserstoff
Die technischen und wirtschaftlichen Hürden der Wasserstoff-Mobilität sind gewaltig. Gegenwärtig kostet grüner Wasserstoff das Fünffache fossiler Alternativen. Die Energiebilanz ist verheerend: Der Umwandlungsprozess verschlingt Unmengen an Energie, die niemals auf die Straße gebracht werden können. In Deutschland existieren gerade einmal 100 Wasserstofftankstellen - einige wurden bereits wieder abgebaut, weil sich der Betrieb schlicht nicht lohnte.
"Das Wasserstoff- oder Brennstoffzellenauto ist dem batterieelektrischen in allen Bereichen schlicht unterlegen: in technischer Hinsicht, in der Umweltbilanz, Energieeffizienz, bei den Kosten und der Infrastruktur", konstatiert Dudenhöffer.
Diese vernichtende Bilanz wirft die Frage auf, warum Politik und Industrie jahrelang an dieser Technologie festhielten. Die Antwort liegt in einer fatalen Mischung aus Wunschdenken, Lobbyismus und der Unfähigkeit, einmal getroffene Fehlentscheidungen zu korrigieren.
Amerikas Realitätssinn macht Europa zum Gespött
Während Europa weiterhin vom Green Deal träumt, hat Amerika unter Donald Trump längst Fakten geschaffen. "Drill, Baby, Drill" lautet das neue Motto - über synthetische Kraftstoffe oder Brennstoffzellen für Autos witzelt der US-Präsident nur noch. Diese pragmatische Haltung mag klimapolitisch fragwürdig sein, wirtschaftlich ist sie jedoch nachvollziehbar. Ohne die beiden größten Märkte USA und China hat die Wasserstoff-Mobilität keine Chance.
Das Milliardengrab der Fördergelder
Besonders bitter ist die Verschwendung von Steuergeldern. Die Milliarden, die in die Wasserstoff-Förderung flossen, erinnern fatal an andere industriepolitische Fehlschläge wie Northvolt oder Intel. Dudenhöffer bringt es auf den Punkt: "Fördergelder sind kein Zaubermittel, sondern eher ein Strohfeuer, das falsche Hoffnungen anfacht."
Selbst in der Stahlindustrie, lange als idealer Abnehmer für Wasserstoff gepriesen, bröckelt die Front. Salzgitter und ArcelorMittal haben sich bereits verabschiedet. Nur ThyssenKrupp investiert noch - allerdings nur mit massiver staatlicher Unterstützung und zunehmend ergebnisoffen.
Die batterieelektrische Zukunft ist längst da
Während die Wasserstoff-Lobby noch von technologischen Durchbrüchen träumt, hat sich die Batterietechnologie rasant entwickelt. Der Preisunterschied zwischen Elektroautos und Verbrennern ist auf unter 4.000 Euro geschrumpft - früher waren es 15.000 Euro und mehr. Noch vor 2030 werden batterieelektrische Fahrzeuge nicht teurer sein als Verbrenner. Die Ladezeiten werden immer kürzer, die Infrastruktur wächst stetig.
Die Wasserstoff-Saga ist ein Lehrstück über politisches Versagen und industrielle Fehleinschätzungen. Statt auf bewährte Technologien zu setzen, verfolgten Politik und Teile der Industrie eine Schimäre. Die Zeche zahlen die Steuerzahler und jene Unternehmen, die zu spät erkannten, dass der Markt bereits entschieden hatte. Europa muss endlich aufhören, technologischen Träumereien nachzujagen und sich auf das konzentrieren, was funktioniert: die stetige Verbesserung der Batterietechnologie und den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Alles andere ist Augenwischerei - und die können wir uns nicht mehr leisten.

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