
Das schleichende Sterben einer deutschen Traditionsmarke: Saturn verschwindet aus unseren Innenstädten
Was sich in deutschen Einkaufsstraßen derzeit abspielt, gleicht einem stillen Begräbnis erster Klasse. Die einst stolze Elektronikkette Saturn, seit 1961 fester Bestandteil der deutschen Handelslandschaft, wird Stück für Stück von der Bildfläche getilgt. Wo gestern noch das blaue Saturn-Logo prangte, leuchtet heute das aggressive Rot von Media Markt. Ein Trauerspiel, das symptomatisch für den Niedergang deutscher Traditionsunternehmen steht.
Vom Flaggschiff zum Beiboot: Saturns dramatischer Abstieg
Die nackten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Von einst 150 Saturn-Filialen in Deutschland sind im Herbst 2024 gerade einmal 87 übriggeblieben. Seit Jahresbeginn wurden weitere 14 Standorte umgeflaggt – ein Kahlschlag, der seinesgleichen sucht. Während Media Markt mittlerweile über 300 Filialen betreibt, schrumpft Saturn zur Bedeutungslosigkeit.
Besonders pikant: Der Mutterkonzern Ceconomy weigert sich beharrlich, konkrete Zahlen zu nennen. Wie viele Saturn-Märkte aktuell noch existieren? Schweigen. Wie viele weitere Schließungen geplant sind? Keine Antwort. Diese Informationspolitik erinnert fatal an die Kommunikationsstrategie unserer Bundesregierung – Transparenz sieht anders aus.
Die fadenscheinige Begründung: Kunden würden nicht mehr unterscheiden
Die offizielle Erklärung des Konzerns für diesen radikalen Umbau klingt wie blanker Hohn: Angeblich würden die Kunden „immer weniger zwischen den beiden Marken unterscheiden". Eine Behauptung, die jeder langjährige Saturn-Kunde als das entlarven wird, was sie ist – eine billige Ausrede für knallharte Kosteneinsparungen.
„Saturn bleibe ein essenzieller Bestandteil der Unternehmensstrategie"
So tönt es aus der Konzernzentrale. Doch wie „essenziell" kann eine Marke sein, die systematisch abgewickelt wird? Diese Aussage erinnert verdächtig an die Beteuerungen unserer Politiker, die Energiewende sei „auf einem guten Weg", während die Strompreise explodieren und die Versorgungssicherheit wackelt.
Ein Stück deutscher Handelsgeschichte verschwindet
Was hier verloren geht, ist mehr als nur ein Name. Die erste Saturn-Filiale öffnete 1961 in Köln ihre Pforten – ein Jahr, in dem Deutschland noch von Konrad Adenauer regiert wurde und der Wirtschaftswunder-Optimismus das Land beflügelte. Saturn war Teil dieser Erfolgsgeschichte, ein Symbol für Fortschritt und Modernität.
Heute, über 60 Jahre später, erleben wir das Ende dieser Ära. Während in anderen Ländern wie Österreich, Belgien oder den Niederlanden Saturn bereits komplett verschwunden ist, vollzieht sich hierzulande der Abschied auf Raten. Ein schleichender Tod, der umso schmerzlicher ist, als er von niemandem betrauert wird.
Die wahren Gründe: Globalisierung frisst Identität
Hinter der Fassade der „Markenharmonisierung" steckt die brutale Logik der globalisierten Wirtschaft. Zwei Marken bedeuten doppelte Kosten für Marketing, Logistik und Verwaltung. In Zeiten, in denen jeder Cent zweimal umgedreht wird, ist für solchen „Luxus" kein Platz mehr. Die Vielfalt wird der Effizienz geopfert – ein Muster, das wir überall beobachten können.
Es ist dieselbe Logik, die unsere Innenstädte in austauschbare Einheitsbrei-Zonen verwandelt hat. Wo früher inhabergeführte Geschäfte für Charakter sorgten, dominieren heute die immer gleichen Ketten. Die Amerikanisierung des deutschen Einzelhandels schreitet unaufhaltsam voran.
Der Kunde als Verlierer
Natürlich beteuert Ceconomy, für die Kunden ändere sich praktisch nichts. Die Sortimente seien ohnehin identisch, die Bonusprogramme würden zusammengeführt, alles werde einfacher. Doch diese Gleichmacherei ist genau das Problem. Wettbewerb lebt von Unterschieden, von verschiedenen Konzepten und Ansätzen. Wenn alles gleich ist, stirbt die Innovation.
Was bleibt, ist die bittere Erkenntnis: Ein weiteres Stück deutscher Handelskultur wird dem Altar der Effizienz geopfert. Saturn mag als Marke formal weiterexistieren, doch als eigenständige Kraft ist die Kette bereits Geschichte. Die roten Media-Markt-Schilder, die nun überall aufleuchten, sind die Grabsteine einer vergangenen Epoche.
In Zeiten, in denen unsere Regierung die deutsche Wirtschaft mit immer neuen Regulierungen und Belastungen überzieht, während gleichzeitig traditionsreiche Unternehmen verschwinden, sollten wir uns fragen: Welches Deutschland wollen wir eigentlich? Ein Land der gesichtslosen Einheitsketten oder eines, in dem Vielfalt und Tradition noch einen Wert haben? Die Antwort auf diese Frage wird darüber entscheiden, ob unsere Kinder in einem Land aufwachsen, das noch eine eigene Identität besitzt – oder nur noch eine Filiale im globalen Einheitsbrei ist.
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